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Brand in Luzern

«Das waren Amerikaner, die panisch ‹fire› geschrien haben»

Ein Brand an der Friedenstrasse in Luzern endete tragisch: Eine Person ist ums Leben gekommen, vier wurden ins Spital eingeliefert. Dass es brannte, ist für einen betroffenen Ladenbesitzer wenig erstaunlich.

Die Feuerwehr im Einsatz.
Bild: Bild: Leserreporter

Tragisches hat sich in der Nacht auf Montag in der Stadt Luzern ereignet: Bei einem Zimmerbrand an der Friedenstrasse 2 beim Löwenplatz ist eine Person ums Leben gekommen. Sie wurde in jenem Zimmer tot geborgen, in welchem mutmasslich das Feuer ausgebrochen ist, wie die Luzerner Polizei mitteilt. Zur Identität des Opfers sowie zur Brandursache kann sie noch keine Angaben machen.

Im siebenstöckigen Wohn- und Geschäftshaus leben rund 40 Personen. Für die Verwaltung ist die Bue Fundus AG zuständig. Die Einzelzimmer im Haus würden als Sozialwohnungen genutzt, erklärt der Präsident des Unternehmens, Roland Bürgisser. Einen Teil der Mieten übernehme das Sozialamt.

«Uns überrascht das nicht»

Während die Branddetektive der Polizei der Brandursache nachgehen, äussert ein Betroffener bei einem Gespräch vor Ort seine Vermutung. Der Ladenbesitzer des Schmuckgeschäfts Edessa Watches & Jewellery, dessen Shop sich direkt beim Hauseingang befindet, sagt: «Uns überrascht nicht, dass so etwas passiert. Es wohnen auch drogensüchtige Menschen in diesem Haus.» Teilweise würden betrunkene oder zugedröhnte Menschen im Treppenhaus schlafen. «Die rauchen dann auch im Haus drinnen», erklärt der Mann, der sich über die Zustände an der Friedenstrasse 2 genervt zeigt.

In diesem Zimmer im 6. Obergeschoss brannte es.
Bild: Bild: Luzerner Polizei

Bei der Verwaltung spricht man von einem «furchtbaren Vorfall». In den Wohnungen würden Menschen verschiedener Nationalitäten und aus unterschiedlichen sozialen Schichten leben.

Bewohnerin hörte plötzlich Schreie von der Strasse

Die Feuerwehr Stadt Luzern musste beim Brand 38 Personen aus dem Gebäude evakuieren. Vier Personen erlitten unter anderem Rauchvergiftungen und wurden ins Spital gebracht. Eine Person befindet sich in kritischem Zustand, wie es in der Polizeimeldung weiter heisst.

Das Spital bereits wieder verlassen konnte eine eine ältere Frau, die im 7. Stock des Hauses wohnt. Ihre Wohnung befindet sich also ein Stockwerk über dem Zimmer, in dem der Brand ausgebrochen ist. Die Frau erzählt gegenüber unserer Zeitung, sie habe am Sonntagabend plötzlich Schreie von draussen gehört. «Das waren Amerikaner, die panisch ‹fire› geschrien haben.» Danach sei alles sehr schnell gegangen. «Auf einmal kam Rauch durch die Türe in mein Zimmer hinein, zuerst weisser und danach schwarzer Rauch», erzählt die Bewohnerin.

Viel Rauch war am Löwenplatz zu sehen.
Bild: Bild: Leserreporter

Sie erlitt nach eigenen Angaben eine leichte Rauchvergiftung. Mittlerweile gehe es ihr wieder besser. Die Frau hofft nun, dass sie bald wieder zurück in ihre Wohnung darf. Möglich ist das erst, wenn ihr Zimmer komplett rauchfrei ist.

Bewohnende mussten mit Drehleiter gerettet werden

Die Feuerwehr war mit 80 Personen «sehr schnell vor Ort» und konnte die 38 Personen sofort evakuieren, wie Kommandant Theo Honermann auf Anfrage erklärt: «Teilweise mussten die Hausbewohner aus dem Gefahrenbereich gerettet werden», beschreibt er den schwierigen Einsatz. «Fünf Rettungen wurden von aussen mit der Autodrehleiter ausgeführt.» Die tote Person sei bei den Löscharbeiten entdeckt worden. Für die Betreuung der betroffenen Einsatzkräfte sei nach dem Brandeinsatz die Peersgruppe der Feuerwehr aufgeboten worden.

Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen und so eine weitere Ausbreitung verhindern. Die evakuierten Personen wurden von der Polizei befragt und von der Feuerwehr betreut. Sechs Personen, die nicht in ihre Wohnung oder in ihr Zimmer zurückkehren konnten, wurden zur Feuerwache gebracht und von der Zivilschutzorganisation Pilatus betreut. Für die Unterbringung während den nächsten Tagen werde in Zusammenarbeit mit der Eigentümerschaft und der Stadtverwaltung eine Lösung gesucht.

Das Gebäude an der Friedenstrasse 2.
Bild: Screenshot: Google Maps

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