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Volksmusik

Grosse Bühne für Jungmusikanten

Am vergangenen Sonntag sorgten 13 Jugendformationen im Stansstader Gemeindesaal für einen vergnüglichen Konzertnachmittag.

Das Jungmusikantentreffen nimmt im Jahresprogramm der Sektion Unterwalden des Verbands Schweizer Volksmusik (VSV) einen hohen Stellenwert ein. «Es ist unser Bestreben», so Präsident Urs Matter, «dass wir diesen unseres Erachtens wichtigsten Anlass zum Wohle der musizierenden Jugend organisieren.»

Damit dürfte er richtig liegen. Denn was in den örtlichen Musikschulen und zu Hause geübt wird, verdient es, vor Publikum aufgeführt zu werden. Dass diese gebotene Plattform zugunsten des Nachwuchses genutzt werden kann, erhält in Volksmusikkreisen Lob und Anerkennung. Die Organisatoren der 34. Auflage sind erneut mit einer Vielzahl von Musikinteressierten belohnt worden. Und die Musizierenden dankten es ihnen mit vorzüglichen Darbietungen auf sehr hohem Niveau.

Vom Musikfieber infiziert

Musizieren tönt so einfach, ist es aber bei weitem nicht. Es braucht Talent, Fleiss, Motivation, Vorbilder und die Unterstützung durch das Elternhaus, was deutlich zum Ausdruck kommt. Denn das musizierende Jungvolk gab sich keine Blösse, obwohl sich im Unterbewusstsein vielleicht leichte Nervosität bemerkbar machte. Spielfreude herrschte vor. Und die Anwesenheit des Örgeli-Lehrers oder der -Lehrerin sorgte für zusätzliche Sicherheit. Einen Ansporn verlieh auch das gelegentliche gemeinsame Musizieren, das deutlich feststellbar war, weil es einfach «fägä» muss. Und am nötigen Stolz fehlte es auch nicht, denn dem mobilisierten Begleittross, seien es Eltern, Geschwister, Verwandte und Bekannte, wollte man doch zeigen, was man in der Musikschule bis anhin gelernt hat.

Vorzüglich musizierte die Familienkapelle Stöckli aus Alpnach (von links): Jonas, Elias, Vater Armin und Mama Karin am Bass. 
Bild: Bild: Otmar Näpflin (Stansstad, 17. 3. 2024)

Doch warum gibt es einen feststellbaren Schwyzerörgeli-Boom? Auf Anfrage erklärte Peter Berchtold dazu, dass anhand eines Parcours das Instrument ausgewählt werden kann. Die Zweit- und Drittklässler können dabei ihre Fingerfertigkeit ausprobieren. Während die einen nach Überlegungen ihren Entscheid treffen, so ist dies bei anderen von Haus aus gegeben. Dass sich dabei das Schwyzerörgeli auf der Wunschliste vieler befindet, ist weiter nicht verwunderlich, denn seiner Handlichkeit wegen erfreut es sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Akkordeonisten, Pianisten und Bassisten sind wieder langsam im Kommen, während keine Bläser auszumachen waren.

Beliebte Kompositionen

Was die Bekleidung betrifft, gaben sich die Jungmusikanten sehr traditionell. Edelweisshemd und Jeans gehörten fast zur Standardausrüstung. Nicht fehlen durfte beim einen oder anderen die obligate «Dächlikappe» als Kopfbedeckung. Obwohl sich in jeder Notenmappe Übungspartituren befinden, so sind den Jungmusikern gängige Kompositionen nicht fremd. Bevorzugte Tänze waren etwa: «Uf heechä Bärgä», «Rita am Bass» oder «Hobby-Senn» und «De Seppel». Und bekannte Komponisten wie Jonny Gisler, Paul Lüönd, die «Genderbüebe» und weitere haben einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Ganz sympathisch gaben sich «Rund ums Stanserhorn» und das «Trio Nidwaldnerluft». Mit «Abschied vo der Achereggbrugg» und dem Blausee-Marsch» ehrten sie den legendären Ennetmooser Huismuisikanten Karl Barmettler.

Als Abgeltung für die gebotene klingende Folklore kann der VSV Unterwalden nicht Bares auszahlen. Was er aber macht, ist wohldurchdacht. Er berappt die Mitgliedschaft der Jungmusikanten für ein Jahr und lädt sie im Sommer zu einem Grillabend ein. Zusätzlich erhalten die Auftretenden ein Erinnerungsgeschenk und je einen Gutschein für Getränk und Imbiss. Grosszügige Gönnerbeiträge sorgen ferner für ein gutes finanzielles Rückgrat, sodass der Weiterbestand dieses Treffens garantiert ist.

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