In ein paar Jahren ist es so weit: 2029 sollen die Bauarbeiten für den Zimmerberg-Basistunnel 2 starten. Die SBB rechnen dabei mit einer Bauzeit von acht Jahren. Bis Züge auf der Strecke Baar Litti bis zum Zürcher Vorbahnhof im Tunnel verkehren, dauert es also noch – Bedenken gibt es aber bereits jetzt.
So haben Grundeigentümer und Anwohner im April die «Interessengemeinschaft Zimmerberg-Basistunnel 2» als Verein gegründet. Dies, um die Interessen der Grundeigentümer und Anwohner in Baar zu wahren, die durch das SBB-Projekt Zimmerberg-Basistunnel betroffen sind.
Schliesslich sei der Flächenbedarf für das Bauwerk selber, aber auch für den Installationsplatz und die geplante Deponie des Ausbruchmaterials «riesig». Dies werde «vor allem für die Direktbetroffenen im Gebiet - also Anwohnerinnen und Anwohner und Landwirte in Deinikon - grosse Auswirkungen haben», wie die IG in einer Mitteilung schreibt. Der IG sei es zudem wichtig, «dass die öffentlichen raumplanerischen und ökologischen Anforderungen an das Grossprojekt optimal umgesetzt werden».
Sie richtet deswegen folgende Forderungen an die SBB und das Gesamtprojekt:
Konsequente Erschliessung von Baustelle und Installationsplatz ab der Autobahn
die Erschliessung aller Gebäude über das lokale Wegnetz darf durch das Projekt nicht tangiert werden
Reduktion der Deponie für das Ausbruchmaterial auf ein landschaftlich und bewirtschaftungsmässig vertretbares Ausmass sowie Prüfung von externen Alternativstandorten
Minimierung der zeitlichen und flächenmässigen Beanspruchung von Land durch eine klare Etappierung und die Mehrfachnutzung der Bauflächen
Realisierung von Verbesserungen in Bezug auf Biodiversität, Wasserfluss, Verlegung Hochspannungsleitung und Lärmschutz
Frühzeitige Information über die Projektentwicklung (Detail- und Terminpläne)
Ausdehnung der Entschädigungen auf «soft factors» wie Beeinträchtigung der bisherigen Lebensqualität wie etwa durch Lärm, Staub und Erschütterungen
Ein Vorstand aus sechs Personen vertritt dabei die Anliegen der Direktbetroffenen. Geschehen soll dies durch den Austausch mit dem Baarer Gemeinderat, dem Zuger Regierungsrat und den Projektverantwortlichen der SBB sowie durch Öffentlichkeitsarbeit zur Information der Bevölkerung.
Dazu wolle die IG ihre Anliegen proaktiv bei den SBB und auf allen Behörden-Stufen einbringen und sich für eine «gute Kultur der Zusammenarbeit» einsetzen. Im Gegenzug erwarte man «eine frühzeitige und transparente Information über die Entwicklung des Projekts und der Realisierung».
Gleichzeitig will die IG für Grundeigentümer und Anwohner als Informations- und Kompetenzanlaufstelle fungieren sowie juristische und fachliche Unterstützung bei formellen Verfahren bieten. (lga)
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