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Nidwalden

«Flammen schossen meterhoch aus dem Dach»: Das ist beim Grossbrand in Wolfenschiessen passiert

In der Nacht sind ein Wohnhaus und ein Industriegebäude in Brand geraten. Alle Bewohnerinnen und Bewohner konnten evakuiert werden. Die Auswirkungen des Brands sind gross.

So hatte sich ein Ennetmooser die spätabendliche Heimfahrt am Dienstagabend gegen 23 Uhr von Engelberg nicht vorgestellt. Schon von weitem sah er die Flammen, die aus einem ehemaligen Industriegebäude und dem benachbarten Wohnhaus in Wolfenschiessen meterhoch aus dem Dach schossen. Eine Weiterfahrt auf der Hauptstrasse war nicht möglich. Die Umleitung über die alte Strasse war einen Moment lang auch gesperrt.

Die Gebäude stehen in Vollbrand, die Flammen sind von weitem zu sehen. 
Bild: Bild: Leserreporter (Wolfenschiessen, 19. 3. 2024)

Bis weit in den Mittwochvormittag hinein dauerten die Löscharbeiten an. Mithilfe eines Baggers schüttete die Feuerwehr Glutherde zu, um das Feuer endgültig zu löschen und zu verhindern, dass wieder ein neues entstehen kann. Wegen des Grossbrandes, der am Dienstagabend gegen 22.30 Uhr in einem Industriegebäude und einem benachbarten Wohnhaus ausbrach, musste bis 10 Uhr die Hauptstrasse gesperrt werden, damit die Einsatzkräfte arbeiten konnten. Bis zu sechs Kilometer stauten sich die Fahrzeuge.

Wegen des Brandes kommt es im Engelbergertal zu grösseren Verkehrsbehinderungen.
Bild: Bild: BRK News (Wolfenschiessen, 20. 3. 2024)

Die Autos wurden über die alte Strasse umgeleitet, die über eine gedeckte Holzbrücke führt, aber für Cars und Lastwagen nicht befahrbar ist. Schon etwas früher fuhren die Züge der Zentralbahn wieder nach Engelberg. Das Gleis war am frühen Morgen nicht befahrbar wegen Löschschläuchen, die übers Gleis führten.

In Hotels und bei Verwandten untergebracht

Gegen 200 Feuerwehrleute aus Wolfenschiessen, Dallenwil, Oberdorf, Hergiswil und der Stützpunktfeuerwehren Stans, Sarnen und Engelberg standen die ganze Nacht über im Einsatz. Auch das Feuerwehrinspektorat Ob- und Nidwalden, der Rettungsdienst Nidwalden und Luzern, Spezialisten der Zentralbahn sowie des Elektrizitätswerks Nidwalden, der Gemeindeführungsstab Wolfenschiessen sowie die Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft Nidwalden waren vor Ort.

Als die ersten Feuerwehren eintrafen, brannte das Industriegebäude schon lichterloh, in dem früher eine Parkettfabrik war und heute eine Antikschreinerei einquartiert ist. Meterhoch schossen die Flammen in den Himmel, wie auch Fotos von Augenzeugen eindrücklich zeigen. Sie griffen auch auf das direkt angrenzende Wohnhaus über, ebenfalls ein altes Holzhaus.

Die 17 Bewohnerinnen und Bewohner konnten rechtzeitig evakuiert werden. «Sie wohnen vorübergehend bei Verwandten oder in einem benachbarten Hotel», sagt Marco Niederberger, Chef der Nidwaldner Verkehrs- und Sicherheitspolizei, auf Anfrage. Fünf Feuerwehrleute hätten sich beim Einsatz leichte Brandverletzungen zugezogen und seien teilweise im Spital behandelt worden. «Solche Verletzungen kann es immer geben, darum rückt bei solchen Einsätzen auch immer mindestens ein Ambulanzteam aus.»

Brandursache wird nun ermittelt

Zum Schadenausmass und Brandursache könne man noch nichts Detailliertes sagen. Das Industriegebäude ist komplett niedergebrannt, das Wohnhaus stark in Mitleidenschaft gezogen. «Unsere Spezialisten und jene des Forensischen Instituts Zürich sind nun vor Ort und ermitteln», klärt Marco Niederberger auf.

Die Hauptstrasse ist inzwischen wieder einspurig befahrbar, abwechselnd in Richtung Engelberg und Stans, gesteuert durch eine Lichtsignalanlage. Dies könnte gemäss Marco Niederberger noch mehrere Tage andauern. Das hänge auch davon ab, wie stark die Strasse beschädigt sei.

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