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Obwalden

Giswil: So soll der Nordisch-Nachwuchs noch mehr punkten

In Giswil ist die neue Rollski-Trainingstrecke eröffnet worden. Dies könnte dem Skiclub Schwendi-Langis noch mehr Schwung geben.
Kantonsratspräsidentin Cornelia Kaufmann-Hurschler (links) schneidet zusammen mit Vince Vogel (rechts) aus Giswil, dem U15-Schweizermeister im Biathlon und Lina Berger das Eröffnungsband durch. (Bild: Romano Cuonz (Giswil, 30. August 2020))

Romano Cuonz

Wer sich die Statistik des Skiclubs Schwendi-Langis anschaut, kommt aus dem Staunen nicht mehr raus: Total gewann der Nachwuchs in den vergangenen zehn Jahren 57 Medaillen und eine grosse Anzahl Schweizer-Meister-Titel. Die letzte Saison war gar die erfolgreichste der Klubgeschichte. «Wir waren an sämtlichen internationalen Nachwuchs Grossanlässen im Biathlon- und Langlaufsport mit mindestens einem Athleten oder einer Athletin vertreten und gewannen auch Medaillen», sagt Pascal Wolf, Chef Nordisch.

Ein Problem besteht jedoch: Für ein Biathlon-Training musste bisher die viel befahrene Glaubenbielenstrasse benutzt werden. Heinz Wolf, einer der Baumeister der Erfolge: «Vor allem Töfffahrer beachteten unsere Signalisationen kaum und fuhren in hohem Tempo weiter. Für uns alle war es sehr belastend, die Kinder einem solchen Risiko auszusetzen!»

Hoher Besuch bei der Einweihung

Doch damit ist ab sofort Schluss. Am Sonntag konnte der Skiclub beim Forsthof und Schiessstand Pfedli Giswil eine neue, sichere Rollski-Trainingsstrecke einweihen. Unter den Gästen war auch Kantonsratspräsidentin Cornelia Kaumann-Hurschler und die Regierungsräte Christian Schäli und Sepp Hess. Trotz strömendem Regen kamen auch viele Fans zum Pfedli.

Noch war über den Weg ein rotes Band gespannt. Als Cornelia Kaufmann-Hurschler dieses jedoch durchtrennte, waren die jungen Sportlerinnen und Sportler in den roten Trainerjacken kaum mehr zu halten. Alle wollten sie mit einem flotten Trainingslauf zeigen, was sie drauf hatten. Auf ihren Rollski flitzten sie rund 400 Meter der Laui entlang, wendeten auf dem Damm, um den nochmals 400 Meter langen Rückweg zurückzulegen. Pascal Wolf dazu: «Am meisten Freude bereitet uns die Tatsache, dass wir heute fast 50 Kinder für den Langlauf- und Biathlonsport faszinieren können.»

Treibende Kraft und Koordinator des Projekts Rollski-Trainingsstrecke ist der Kernser Roland Bösch. «Die Realisierung der 800 Meter langen Rollski-Trainingsstrecke ist ein Meilenstein in unserer Klubgeschichte», freut er sich.

In einer dreimonatigen Bauzeit wurde auf dem Allmendland der Gemeinde Giswil ein sehr übersichtlicher Parcours, versehen mit einem rollskitauglichen Belag, gebaut. «Möglich war dies nur dank einer höchst erfreulichen Zusammenarbeit aller Beteiligten», lobt Bösch. Für den Umbau des Kiesweges zur Rollskistrecke brauchte man vor allem die Zustimmung der Korporation als Landeigentümerin. «Wir planen ein sauberes Nebeneinander von Sport, Landwirtschaft und Forst», verspricht Bösch. Im Zuge des kantonalen Bewilligungsverfahrens sei Baudirektor Sepp Hess sogar persönlich mit dem Bike vorgefahren, um die Pläne zu studieren. Ende April lag dann die Baubewilligung vor. Auch die nötigen 125000 Franken wurden nun beschafft. Bösch dazu: «Heute haben wir die Summe auf Franken und Rappen beisammen.» Beiträge von Kanton, Gemeinden, Stiftungen und Sponsoren hätten die sportliche Idee unterstützt.

Crowdfunding stösst auf viel Anklang

Über eine Tatsache freut sich die Klubleitung ganz besonders. «Mehr als 130 Einzelpersonen, Familien und Firmen zeigten sich beim Crowdfunding solidarisch und steuerten über 33000 Franken bei», erklärt Bösch. Und Cheftrainer Pascal Wolf verspricht: «Wir werden auch in Zukunft zwischen drei- und fünfmal pro Woche trainieren, um unser Niveau halten zu können.» Der grösste Vorteil der neuen Strecke: Wenn Sportlerinnen und Sportler künftig ungefährdet trainieren könnten, sei die Konzentration besser und damit könne auch das Leistungsniveau gesteigert werden. Als man bei der Einweihungsfeier bildlich aufzeigte, wie bei diesem Werk alle an einem Strick gezogen hatten, ergriff auch der für den Sport verantwortliche Obwaldner Bildungsdirektor Christian Schäli das Wort: «Nach der deprimierenden Zeit von Corona bin ich froh, dass man auf dieser tollen neuen Trainingsstrecke miterlebt, wie wieder Leben in den Sport kommt.»

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