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Andermatt

Geschenke erinnern an symbolträchtige Böögg-Verbrennung

Der Kanton Uri hat von der Stadt Zürich zwei Präsente erhalten. Beide sind fest in der Schöllenenschlucht verankert worden und rufen ein einmaliges Feuerspektakel in Erinnerung.

Stadtpräsidentin Corinne Mauch, Regierungsrat Urban Camenzind und ZZZ-Präsident Felix H. Boller (von links) reichen sich nach der Enthüllung der Gedenktafel die Hände.
Bild: Bild : Urs Hanhart (Andermatt, 16. September)

Am Freitag tummelten sich trotz garstig-kaltem, windigem und nebligem Wetter ganz viele Stadtzürcher im Bereich der Teufelsbrücke in Andermatt, darunter Promis wie Stadtpräsidentin Corinne Mauch, Kantons-Regierungspräsident Ernst Stocker und der Präsident des Zentralkomitees der Zünfte Zürichs (ZZZ) Felix H. Boller. Zugegen waren aber auch einige Zünfterinnen und Zünfter in ihren Berufstrachten sowie ein Zunftspiel, das unter anderem den Sechseläuten-Marsch intonierte. Sie alle kehrten nochmals an die Stätte zurück, wo im April 2021 im Beisein von wenigen geladenen Gästen und zahlreichen Medienvertretern spektakulär der Böögg verbrannt wurde. Damals wich man ins Urnerland aus, weil das traditionelle Sechseläuten wegen der Coronapandemie nicht durchgeführt werden konnte.

Die Zürcher Delegation, die unter anderem von den drei Urner Regierungsräten Urban Camenzind, Roger Nager und Daniel Furrer sowie Andermatts Gemeindepräsident Peter Baumann empfangen wurde, kam nicht mit leeren Händen zu diesem Abschlussevent in die Schöllenen. Zum Dank für das 2021 genossene ausserzürcherische Sechseläuten-Gastrecht brachte sie zwei Geschenke mit. Einerseits handelte es sich um eine Gedenktafel, die in einer Zeremonie gemeinsam von Mauch, Camenzind und Boller enthüllt wurde, und andererseits um eine ganz spezielle Sitzbank, die auf dem Begegnungsplatz in der Schöllenenschlucht platziert wurde.

Ein Geschenk mit «zeitlos gutem Design»

«Die Idee, der Coronapandemie zu trotzen und den Böögg ausnahmsweise in der Schöllenenschlucht zu verbrennen, war symbolträchtig», sagte Boller, und er fügte noch an: «Wir sind heute nochmals hier, um diesem Moment zu gedenken und uns an die schönen Bilder zu erinnern, die zur grossen Freude der coronageplagten Bevölkerung in die Welt hinaus gesendet worden sind. Zudem bedanken wir uns bei Uri, dem grossartigsten und längsten Sechsläuten-Gastkanton aller Zeiten, für die tolle Zeit und die Freundschaft.»

Stadtpräsidentin Mauch sagte zum zweiten Geschenk: «Seit über 80 Jahren ist sie ein Musterbeispiel von Zurückhaltung und Gastfreundschaft. Ich meine damit die legendäre Landi-Sitzbank von 1939. Sie hat ein zeitlos gutes Design. Jenes Exemplar, das wir Ihnen schenken, ist selbstverständlich fabrikneu. Ich hoffe, es wird an diesem ganz speziellen Ort in Uri die Menschen zum Verweilen und Staunen einladen.» Jetzt, da die schlimmste Zeit der Pandemie hoffentlich vorbei sei, solle diese Bank ausserdem allen demonstrieren, dass Social Distancing nicht gut sei für die Seele. Mauch dankte für die erfahrene Gastfreundschaft. Zudem bedankte sie sich bei allen, die 2021 bei der Organisation des unvergesslichen Sechseläuten-Ersatzes mitgeholfen hatten.

Das Motto «wahre Freunde» perfekt umgesetzt

Camenzind ging in seiner Kurzansprache auf das Motto «wahre Freunde» ein, unter dem der Gastauftritt von Uri am Sechseläuten gestanden hatte. Er betonte: «Wahre Freunde erkennt man daran, dass sie wieder kommen. Und gute wahre Freunde daran, dass sie sogar noch Geschenke mitbringen. Solche Anlässe wie 2021 in der Schöllenen, am diesjährigen Sechseläuten und wie heute können nur stattfinden, wenn Freundschaft im Spiel ist und wenn man sich freut, einander wiederzusehen.» Man habe sich kennen gelernt und am gegenseitigen Verständnis gearbeitet. Das sei etwas, was in der heutigen komplizierten Zeit zu wenig gepflegt werde.

Zum Schluss begaben sich die beiden Delegationen noch gemeinsam auf den Rundwanderweg in der Schöllenen. Endstation des kurzen Marsches war der Begegnungsplatz, auf dem die Teilnehmenden die Replik der legendären Landi-Sitzbank und damit das zweite Zürcher Geschenk bestaunen konnten.

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