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Beckenried

Gemeinderat will die «Schiffländi» aufwerten

Das Tourismusbüro am See ist nur während der Sommermonate offen. In der übrigen Zeit ist das Gebäude verwaist. Das soll sich ändern: Ein Ideenwettbewerb ist lanciert.
Das Tourismusbüro bei der Schiffstation Beckenried. (Bild: Matthias Piazza
(Beckenried, 24. August 2020))

Matthias Piazza

Der Gemeinderat will das Gebiet rund um die Beckenrieder «Schiffländi» neu beleben – insbesondere in der kalten Jahreszeit. Bis am
30. Oktober können dafür Ideen eingereicht werden. «Die Tourist-Informationsstelle wird vorwiegend im Sommerhalbjahr genutzt. In den übrigen Monaten des Jahres ist das Büro geschlossen und das Häuschen damit verwaist», bedauert Gemeindepräsident Bruno Käslin. Das soll sich ändern: «Wir wollen, dass der Platz bei der Schiffländi das ganze Jahr über belebt ist und so unser Dorfzentrum attraktiver wird.»

Der Gemeinderat als Besitzer des Grundstückes und des Gebäudes strebe darum einen Mieter mit einem Ganzjahresbetrieb an. «Wir können uns etwa einen Laden mit Fischerei-Zubehör, einen Glace-Stand oder sonst eine Dienstleistung vorstellen, welche das bestehende Angebot im Dorfzentrum aufwertet.»

Vier Postautos pro Stunde – 20 Kursschiffe täglich

Gemeindepräsident Bruno Käslin spricht von einer attraktiven Lage, mitten im Dorf und direkt am See gelegen, mit Autoparkplätzen und Anschlüssen an Schiff, Postauto und Bergbahn. Im Sommer halten bis zu 20 Kursschiffe täglich in Beckenried. Bis zu vier Postautos fahren stündlich nach Stans und zwei nach Seelisberg. Die Talstation der Seilbahn auf die Klewenalp ist in zehn Minuten zu Fuss zu erreichen.

Das Büro von Tourismus Beckenried-Klewenalp, das seit 1998 im Besitz der Gemeinde Beckenried ist, wurde vor zehn Jahren für rund 208'000 Franken umgebaut und damit grösser, heller und freundlicher gemacht. Es erhielt einen Doppelschalter mit einem geräumigen und gedeckten Vorraum. Und dank eines Warteraums können die Kunden und Gäste seither witterungsgeschützt auf das Postauto oder das Schiff warten.

Wirtschaftlich mache die Aufwertung keinen Sinn

«Wir haben Verständnis für die Absicht des Gemeinderates, den Dorfplatz auch im Winterhalbjahr zu beleben», sagt Rolf Stucki, Präsident des Tourismusvereins Klewenalp-Beckenried. Der Verein betreibt das Tourismusbüro mit Personal, das von den Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG gestellt wird. «Das Tourismusbüro das ganze Jahr über offen zu haben, macht wirtschaftlich keinen Sinn, da die Nachfrage nach Informationen oder Schiffsbilletten dann einfach zu gering ist», hält er fest.

«Im Sommer ist der Standort für die Gästeinformation zentral und wir wünschen uns, dass dies auch zukünftig so bleibt.» Unter dieser Prämisse sei die öffentliche Ausschreibung jedoch der richtige Weg.

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