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Ennetbürgen

Gemeinde plant Ganztages-Betreuung für Schulkinder 

Künftig sollen Schulkinder nicht nur am Mittag betreut werden. Mit der schulergänzenden Tagesstruktur will der Gemeinderat einem steigenden Bedürfnis nachkommen.

Ennetbürgen in Richtung Bürgenberg gesehen. 
Bild: Bild: Florian Pfister (23. Oktober 2021)

Beide Elternteile arbeiten auswärts. Ihre schulpflichtigen Kinder sind trotzdem gut betreut – dank der schulergänzenden Tagesstrukturen. Was in immer mehr Gemeinden, auch in Nidwalden, Realität ist, will nun auch Ennetbürgen einführen. Dafür beantragt der Gemeinderat an der kommenden Gemeindeversammlung vom 18. November ein entsprechendes Reglement.

Das Angebot richtet sich hauptsächlich an Kindergarten- und Primarschulkinder, welche eine ausserfamiliäre Betreuung ausserhalb der Unterrichtszeit benötigen. Dabei sollen verschiedene Betreuungsmodule einzeln oder in Kombination gebucht werden können – von morgens 7 Uhr bis spätestens 18 Uhr.

«Das Angebot entspricht einem zunehmenden Bedürfnis», weiss Gemeindepräsident Viktor Eiholzer, auch aufgrund einer Umfrage bei Eltern von Anfang Jahr. «Es kommt immer öfters vor, dass beide Elternteile arbeiten wollen oder müssen, oder die Frau will beispielsweise den Anschluss im Berufsleben nicht verlieren. Dem wollen wir Rechnung tragen.» Auch die Rückmeldungen aus der Vernehmlassung hätten einen einhelligen Zuspruch für die Einführung einer Tagesbetreuung ergeben.

Das Angebot soll selbsttragend sein und damit die Gemeindekasse nicht belasten. Dies im Gegensatz zum beliebten Mittagstisch, der seit eineinhalb Jahren angeboten und von der Gemeinde subventioniert wird. Für die einmaligen Softwareausgaben im ersten Jahr wird mit einmaligen Kosten von 5200 Franken gerechnet.

Die einkommensabhängigen Tarifstufen bewegen sich pro Betreuungsstunde zwischen einem minimalen Tarif von 8.50 Franken (für steuerbare Einkommen unter 60'000 Franken) und einem minimalen Tarif von 11.50 Franken (ab einem steuerbaren Einkommen über 140'000 Franken).

Sollte das Reglement angenommen werden, wird es nach den Sommerferien nächsten Jahres eingeführt, am 21. August 2023.

Dorfplatz und Musikschulräume werden teurer

Auch zwei Zusatzkredite sind für den 18. November traktandiert. Der im vergangenen Jahr neugestaltete Dorfplatz kostet mit 537'753 Franken gut 50 Prozent mehr als ursprünglich veranschlagt. Insbesondere die im Nachhinein vom Kanton geforderte unterirdische Retentionsanlage für die Entwässerung mit Leitungen und Pumpen machte die Hälfte der Mehrkosten von 187'700 Franken aus.

Auch der derzeit laufende Umbau des Pfarreiheims zu Musikschulräumen, wofür ursprünglich 1,25 Millionen Franken budgetiert wurden, wird teurer. In der Botschaft begründet der Gemeinderat die Mehrkosten von 378'000 Franken einerseits mit den höheren Kosten auf dem Bau, die um bis 80 Prozent gestiegen sind. Zudem seien während des Projekts sicherheitsrelevante Mängel festgestellt worden. So müssen die Lüftungskanäle mit Brandschutz nachgerüstet werden.

Für nächstes Jahr rechnet der Gemeinderat mit einer fast ausgeglichenen Rechnung. Der budgetierte Aufwand von 15,75 Millionen Franken ist um 67'200 Franken höher als der erwartete Ertrag. Auch in den nächsten Jahren geht der Gemeinderat von höheren Steuereinnahmen aus. Investitionen sind für rund 3,5 Millionen Franken vorgesehen. Der Steuerfuss soll bei 1,5 Einheiten belassen werden.

Praktisch ausgeglichen präsentiert sich auch das Budget der Kirchgemeinde mit einem Aufwandüberschuss von 10'300 Franken bei einem Aufwand von 1,399 Millionen Franken. Der Steuerfuss soll bei 0,36 Einheiten belassen werden.

Hinweis Gemeindeversammlung Ennetbürgen: Freitag, 18. November, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle. Die Botschaft finden Sie hier.

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