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Uri

Frisch gegründete Jungpartei entlockt Wilhelm Tell politisches Statement

Schon vor der Gründungsversammlung haben die Jungen Grünliberalen ihre Abstimmungskampagne zur «Ehe für alle» lanciert.
Die frisch gegründete Junge GLP Uri hat das Telldenkmal mit der Botschaft «Niemand hat mir zu sagen, wen ich grüssen oder heiraten soll» geschmückt.  (Bild: PD (Altdorf, 29. August 2021))
Noel Baumann, Präsident Junge Grünliberale Uri. (Bild: PD (Luzern, 12. Mai 2021))

Matthias Piazza

Seit dem Frühling wurde das Netzwerk gesponnen. Nun gibt es auch in Uri eine Junge Grünliberale Partei. «Wir setzen uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Umwelt ein, wie auch für die Förderung einer nachhaltigen und innovativen Wirtschaft», sagt dazu Präsident Noel Baumann. «Unser Einsatz gilt vor allem einer Gesellschaftsform, die durch Toleranz, Respekt und Fairness geprägt ist. Mit unserem Anliegen hoffen wir, viele junge Urnerinnen und Urner begeistern zu können und freuen uns deshalb auf zahlreiche bekannte sowie neue Gesichter.»

Kaum gegründet, bezieht die Jungpartei schon politisch Stellung. So wurde das Telldenkmal in Altdorf am Sonntag mit einer gut sichtbaren und farbigen Botschaft geschmückt – mit der Aussage: «Niemand hat mir zu sagen, wen ich grüssen oder heiraten soll.» Damit will die JGLP Uri darauf hinweisen, dass Liebe grenzenlos ist und der Staat sich nicht in persönliche Belange einzumischen hat.

Mit dieser Kampagne wirbt die JGLP Uri für ein Ja zur Vorlage «Ehe für alle», welche am 26. September zur Abstimmung kommt. «Mit der Aktion am Telldenkmal wollen wir ein klares Zeichen gegen Hass und Diskriminierung setzen», so Noel Baumann. «Unser Privat- und Familienleben gilt es vor moralisierenden sowie wertenden staatlichen Eingriffen zu schützen. Unserer Ansicht nach ist die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ein längst überfälliger und wichtiger Schritt, da allen Paaren dieselbe eheliche Bindung offen stehen sollte», meint der 21-jährige Altdorfer, welcher auch Gründungspräsident des Netzwerks der Jungen Grünliberalen Uri ist. Mit der Aktion sollen besonders junge Wählerinnen und Wähler angesprochen und zum Urnengang motiviert werden, da jede Stimme für mehr Toleranz wichtig ist. Für Baumann ist klar: «Es ist Zeit für mehr Freiheit für alles – auch bei der Liebe.» Der Gründungsanlass und die erste ordentliche Mitgliederversammlung finden am Mittwochabend im Working Point in Altdorf statt.

Folgt bald die Gründung der Mutterpartei?

Mit Uri haben nun schon 14 Kantone eine GLP-Jungpartei. Und wie auch schon in Nidwalden ist die Jungpartei schneller als die grosse Mutterpartei. «Vielleicht gelingt es auch uns, die Gründung der grossen Kantonalpartei anzustossen», meint Noel Baumann. Uri ist nun der einzige Kanton ohne GLP-Kantonalpartei.

«Wir sind eben immer noch eine wachsende Partei im Aufbau», meint dazu Melanie Mettler, Vizepräsidentin der GLP-Schweiz und Berner Nationalrätin zur Tatsache, dass gut eineinhalb Jahrzehnte nach Gründung der ersten Kantonalsektionen Uri noch immer ein weisser Flecken auf der GLP-Landkarte ist. Doch sei sie sehr guter Dinge, dass sich dies in naher Zukunft ändere. Die GLP-Jungparteien seien sehr aktiv und würden immer wieder Themen einbringen. So sei auch die Flugabgabe des abgelehnten CO2-Gesetzes die Idee einer GLP-Jungpartei gewesen.

Gründungsanlass und Delegiertenversammlung finden am Mittwoch, 1. September, um 18.30 Uhr im Working Point (Dätwylerstrasse 27), Altdorf statt – mit Covid-Zertifikat.

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