notifications
Luzern

Freizügig und zugemüllt – so präsentiert sich der Umzug in Littau

Schrottige Überlebenskünstler, lustvolle Wollknäuel und triumphierende Hausbesetzer: ?Das sind einige der Blickfänge am Umzug in Littau. Anderen ist es «Worscht» was sie darstellen.
  • Anzahl Nummern: 32
  • Anzahl Zuschauer: 24'000
  • Stimmung: Unbeschwert-heiter
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Highlight: Criminalz: Wolllust

Die Gruppe Luxraco hat ein verrostetes Auto auf ihren Wagen gespannt. Dahinter ein Anhänger vollgestopft mit Fässern. Jeder ihrer Grende ist ein Unikat – mit Alltagsschrott individuell gestaltet. Düstere Überlebenskünstler in einer öden, fernen Welt: So kommt einem das Ganze vor. Eine super Nummer.

Dann sind da auch noch die Criminalz, aus einem losen Zusammenschluss ehemaliger Littauer Jungwachtleiter hervorgegangen. Ihr Motto lautet zweideutig «Wolllust»: Lust auf Wolle. Entsprechend kommen sie als ganz unterschiedliche witzige, schräge Wollknäuel und -figuren daher.

Der Umzug im Luzerner Stadtteil Littau lebt von kreativen, fantastischen Wagen. Die Kulturfasnächtler Adrastos Littau ziehen eine venezianische Gondel mit und erschrecken als Pest-Ärzte mit Riesenschnäbeln, wie man sie aus dem mittelalterlichen Venedig kennt.

FC Littau ist besonders frech

Es gibt auch politische Nummern. Besonders frech ist der FC Littau. Er erinnert mit einem Haus auf vier Rädern an die jüngsten Hausbesetzungen in Luzern. «D’Hüserbsetzter hend de Stadtrot voll im Schach / Dä esch nämlech zemlech füerigsschwach», poltern sie. Die Krampus Lozärn protestieren gegen die Plastikverschmutzung im Meer. Auch Bäcker und Cupcakes laufen am Littauer Umzug mit. Dazu Klima-Mutanten, Weltraum-Touristen und allerhand weitere Gestalten. Ganz witzig ist eine kleine, wilde Gruppe: Vier gebratene Cervelats. «Esch doch Worscht, was mer send!», lautet ihr Slogan ebenso lapidar wie vielsagend.

Guuggenmusigen laufen in Littau diesmal nicht so viele mit, dafür solche mit viel Qualität. Einen schönen musikalischen Abschluss machen die Tröpfeler Root. Sie trippeln als Peter und Heidi die Littauer Luzernerstrasse hinauf.

Kommentare (0)