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Luzern

Forderung von links-grün: Regierung soll mehr gegen Lichtverschmutzung unternehmen

In der Schweiz wird es immer heller. Der Grund: Lichtverschmutzung. Diese beeinflusst sowohl den Menschen als auch die Natur negativ. Deshalb fordern Links-Grüne, dass die Luzerner Regierung aktiver gegen die fortschreitende Lichtverschmutzung ankämpft. Nun hat die Regierung reagiert.

Auch in der Nacht wird die Stadt Luzern durch Lichter erhellt.
Bild: Leserbild: Roger Hügi (Luzern, 12. November 2022)

Strassenlaternen, Schaufenster oder elektronische Werbesäulen: In den vergangenen 25 Jahren hat die Lichtverschmutzung in der Schweiz zugenommen. Lichtemissionen haben sich in dieser Zeit nach Angaben des Bundesamts für Umwelt (BAFU) mehr als verdoppelt, wie PilatusToday schreibt.

Inzwischen beträgt der Anteil der Fläche, wo es in der Nacht noch richtig dunkel wird, nicht einmal mehr einen Fünftel der gesamten Schweiz. Plätze, wo man früher noch die Sterne beobachten konnte, sind heute viel zu hell dafür. Einer der Gründe ist die 24-Stunden-Gesellschaft.

Von dieser Entwicklung ist auch die Zentralschweiz und damit der Kanton Luzern betroffen: «Das Mittelland der Schweiz, zu welchem auch der Kanton Luzern als bevölkerungsreiches Gebiet gehört, strahlt besonders hell, auch über den Kanton hinaus», schreibt Monique Frey, Kantonsparlamentarierin Grüne / LU, in ihrem Vorstoss.

Was ist Lichtverschmutzung?

Lichtverschmutzung ist die künstliche Aufhellung des Nachthimmels und die störende Auswirkung davon auf Mensch und Natur. Sie entsteht durch direkte, künstliche Lichtemissionen oder durch Kunstlicht, das an Luft- und Staubteilchen in der Atmosphäre gestreut wird und so den Himmel erhellt. Sie begrenzt sich nicht nur auf Städte, denn Licht macht nicht Halt an der Stadtgrenze. Es verbreitet sich praktisch ungehindert in der Atmosphäre und erhellt so auch jene Gebiete fernab von Städten.

Das fordern die Links-Grünen

Lichtverschmutzung sei eine anerkannte Form von Umweltverschmutzung. Immer mehr Menschen werden in ihrem Wohlbefinden gestört. Zu viel Licht am falschen Ort und zur falschen Zeit beeinträchtigen aber auch nachtaktive Tiere. Trotzdem werde die Lichtverschmutzung im kantonalen Richtplan weder in den raumordnungspolitischen Zielsetzungen noch unter dem Kapitel «Landschaft» thematisiert, bemängelt Links-Grün im Vorstoss.

Lichtverschmutzung sei eine anerkannte Form von Umweltverschmutzung. Immer mehr Menschen werden in ihrem Wohlbefinden gestört. Zu viel Licht am falschen Ort und zur falschen Zeit beeinträchtigen aber auch nachtaktive Tiere. Trotzdem werde die Lichtverschmutzung im kantonalen Richtplan weder in den raumordnungspolitischen Zielsetzungen noch unter dem Kapitel «Landschaft» thematisiert, bemängelt Links-Grün im Vorstoss.

Die Grünen fordern die Regierung deswegen dazu auf, die verbliebenen dunklen Landschaften zu schonen und bei raumplanerischen Prozessen vermehrt darauf zu achten, Kunstlicht zu reduzieren.

Das sagt die Luzerner Regierung

In einer Stellungnahme weist die Kantonsregierung darauf hin, dass Vorschriften zur Reduktion von Lichtverschmutzung in erster Linie Sache der Gemeinden sei. Als Hilfestellung habe das Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Herbst 2021 « Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen » veröffentlicht. «Mit der neuen Vollzugshilfe des BAFU besteht aus unserer Sicht bereits eine genügende rechtliche Grundlage, um die Lichtemissionen einzudämmen», schreibt die Luzerner Regierung in ihrer Mitteilung.

Nichtsdestotrotz will die Luzerner Regierung der Forderung der Links-Grünen nachkommen und das Thema in den kantonalen Richtplan integrieren: «Damit sollen die Gemeinden mehr sensibilisiert werden, das Thema (...) noch stärker zu berücksichtigen», heisst es in der Stellungnahme.

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