notifications
Kolumne «Landauf, landab»

Folgt auf «Napf- und Nebel-Suite» Gold und Kohle?

Alt Nationalrat Ruedi Lustenberger über Nebelschwaden, eine Stiftung und eine Auszeichnung

Es hat etwas Mystisches an sich, wenn im Herbst die Nebelschwaden wie riesige, leichte Baumwollfäden aus den tiefen Gräben des Napfs langsam in die Höhe steigen, sich wie Klet­terer am Berg an den steilen Hängen festkrallen und schliess­lich nach und nach verdampfen. Diese Szenerie war für Claudia Muff Inspiration und Motivation zugleich, ihre «Napf- und Nebel-Suite» zu komponieren. Ein Werk in vier Sätzen, anspruchsvoll für Interpreten und Zuhörer zugleich.

Seit über dreissig Jahren widmet sie sich dem Komponieren, und die Ausbildung des Nachwuchses ist ihr eine echte Her­zensangelegenheit. Die Kaspar-Muther-Stiftung, welche junge Talente in der Ländler-Szene fördert, könnte eine bessere Präsidentin wohl nicht haben.

Für ihr grosses Lebenswerk wurde die Komponistin und Interpretin kürzlich mit dem höchsten Preis der Schweizer Volksmusik, dem Goldenen Violinschlüssel, ausgezeichnet. Die dazugehörige Feier im Pfarreiheim in Ruswil war ein Ohrenschmaus allererster Güte. Einen exzellenten Platz bekam am Abend auch die Jugend. Was die jungen Talente dabei aus ihren Instrumenten zauberten, war beste Werbung für die Schweizer Volksmusik und auch eine hohe Genugtuung für die Geehrte selber.

Von Claudia Muff, der Tochter des bekannten Komponisten Hans Muff, wird man noch viel hören. Gerade 51-jährig geworden, hat sie noch eine lange Zeit fürs Komponieren vor sich. Was folgt wohl nach der «Napf- und Nebel-Suite»? Eine symphonische Dichtung «Gold und Kohle»?

Kommentare (0)