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Uri

Förderprogramm für weniger Ammoniak in der Luft

Mit der Einführung eines kantonalen Förderprogramms will die Regierung in der Landwirtschaft Anreize schaffen, um die Ammoniakemissionen zu verringern.
Mit Güllen-Schleppschläuchen sollen die Ammoniakemissionen verringert werden. (Symbolbild: Pius Amrein)

Mit einem Förderprogramm zur Reduktion von Ammoniakemissionen will der Regierungsrat ab dem Jahr 2022 einen Anreiz schaffen zum vermehrten Einsatz des Gülle-Schleppschlauchs in der Urner Landwirtschaft. Das teilte der Urner Regierungsrat am Dienstag mit. Mit der tiefen Nutzungsintensität und den abnehmenden Tierbeständen habe die Urner Landwirtschaft seit dem Jahr 2000 bereits viel zur Reduktion der Ammoniakemissionen beigetragen. Insgesamt dürften sich diese in den vergangenen 20 Jahren um zirka 17 Prozent reduziert haben, heisst es in der Mitteilung. In gleicher Grössenordnung dürften auch die Methan- und Lachgasemissionen gesunken sein, womit die Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen bereits massgeblich reduziert hat.

Um die Umweltziele im Bereich Ammoniak dennoch weiterzuverfolgen, «liegt das grösste Potenzial in technischen Massnahmen zur Reduktion der Ammoniakemissionen», schreibt der Regierungsrat. Im Vordergrund stehen Anpassungen in der Hofdüngerausbringung und bauliche Massnahmen zur Optimierung der Ställe und Güllelager. Damit die grösstmögliche Wirkung erzielt wird, seien diese Massnahmen möglichst flächendeckend umzusetzen, nach Möglichkeit auch in topografisch anspruchsvolleren Lagen.

Manche Flächen unterstehen nicht dem Schleppschlauch-Obligatorium

Umweltfreundliche Lösungen in der Ausbringtechnik seien gerade für die kleinstrukturierten Urner Betriebe mit hohen Kosten verbunden. Im Kanton Uri sind durch die in der Luftreinhalte-Verordnung definierten Kriterien (Hangneigung, schleppschlauchpflichtige Fläche pro Betrieb) bedeutende Teile der technisch mit Schleppschlauch düngbaren Flächen von der Pflicht befreit. Mit dem Förderprogramm sollen trotzdem Anreize geschaffen werden, dass auch Flächen, die nicht dem Schleppschlauch-Obligatorium unterstehen, dennoch mit dem Schleppschlauch gedüngt werden. Das kantonale Förderprogramm soll mit seinem Anreizsystem die Düngung mit Schleppschlauch auf Flächen, die aufgrund der Kriterien von der Pflicht entbunden sind, aber technisch düngbar sind, attraktiv machen.

Sobald die notwendige Technik vorhanden ist, sollen auch Flächen mit über 18 Prozent Hangneigung vermehrt mit Schleppschlauch gedüngt werden. Ausnahmegesuche sollen mit Blick auf das Anreizsystem strikt gehandhabt werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit dem Förderprogramm könne zudem ein Teil der anfallenden Zusatzkosten der Betriebe gedeckt werden.

Förderprogramm kostet 100'000 Franken

Die Kosten des kantonalen Förderprogramms zur Reduktion von Ammoniakemissionen in der Höhe von 100'000 Franken sind im Budget 2022 enthalten. Vorbehalten bleibt die Genehmigung durch den Landrat. (pd/RIN)

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