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Stadt Zug

Flächendeckende CO2-neutrale Energieversorgung von der Altstadt bis Oberwil sei unrealistisch

In seiner Beantwortung einer Interpellation von Benny Elsener (Mitte) zur Fernwärme Zug Süd geht der Stadtrat auf eine Machbarkeitsstudie dazu ein.

Das alte Kantonsspital Zug vom Zugersee aus gesehen.
Bild: Bild: Stefan Kaiser (28. Juni 2021)

Der Zuger Stadtrat beantwortete kürzlich die im September von Benny Elsener (Mitte) eingereichte Interpellation «Fernwärme Stadt Zug Süd, wenn nicht jetzt, wann dann?» .

In der schriftlichen Antwort heisst es, dass der Stadtrat in seiner Energie- und Klimastrategie 2050 die Zielsetzung einer unabhängigen und CO 2 -neutralen Wärme- und Kälteversorgung der Stadt Zug verfolgt. Er nehme diese Herausforderung ernst und setze sich dafür ein, diese Ziele zu erreichen. In der Planung von Wärmeverbunden stellen insbesondere Quartiere mit unterschiedlichen Gebäudestrukturen und Sanierungsraten eine Herausforderung dar.

Wärmenetze machen in vielen Gebieten Sinn, sie seien aber nicht immer die einzige und ökologisch oder ökonomisch vorteilhafte Lösung, heisst es in der Antwort weiter. Zug verfüge in allen Quartieren über Möglichkeiten, lokale Energiequellen für die CO 2 -neutrale Wärmeerzeugung wie beispielsweise Erdwärme, Grundwasser, Solarenergie oder Holz zu nutzen.

Zu tiefe Energiedichte

Grundsätzlich erwarte der Stadtrat, dass der Kanton Zug mit seinen Bauprojekten innerhalb der Stadt, eine zukunftsfähige und CO 2 -neutrale Wärme- und Kälteversorgung unterstützt. Dies hat der Stadtrat im Bebauungsplan «Areal ehemaliges Kantonsspital» zum Ausdruck gebracht und eine «Orientierung an den Zielsetzungen der 2000-Watt-Gesellschaft» gefordert, ist in der Antwort zu lesen.

Inzwischen hat die WWZ AG für das Areal, gemeinsam mit dem Kanton und der zukünftigen Baurechtsnehmerin «Süd-See-Zug», eine Machbarkeitsstudie erstellt. Dabei wurde auch eine Ausdehnung im Quartier und Richtung Oberwil geprüft. Daraus resultiere, dass eine flächendeckende Versorgung für das genannte Gebiet aufgrund einer zu tiefen Energiedichte zurzeit nicht wirtschaftlich betrieben werden könnte, wie der Antwort zu entnehmen ist.

Flächenübergreifende Lösung als unrealistisch beurteilt

Eine flächenübergreifende Lösung von der Altstadt bis und mit Oberwil wird von der WWZ AG als unrealistisch beurteilt. Für das Areal «Süd-See-Zug» sind deshalb Szenarien vorstellbar mit bedarfsorientierten, individuellen Lösungen und einzelnen kleineren, langfristig zusammenwachsenden Wärmeverbunden, die Erdwärme, See- und Grundwasser oder Holz verwenden würden.

Für den Stadtrat besteht weiterhin die Chance, die Gebiete bis und mit Oberwil mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Er werde die Entwicklung weiterverfolgen und gegebenenfalls unterstützen. Er prüfe im Rahmen seines Förderprogramms die Möglichkeit zur Unterstützung von Machbarkeitsstudien für Energieverbunde, wie es in der Antwort auf die Interpellation heisst.

Welche Lösungen letztlich zur Anwendung kommen, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht festgelegt. Sowohl der Kanton und «Süd-See-Zug» als auch die Stadt Zug und die WWZ AG seien bemüht, zukunftsfähige und CO 2 -neutrale Lösungen umzusetzen, versichert der Zuger Stadtrat abschliessend in seiner Antwort.

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