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Luzern

Fitness und Festschmaus im Gotteshaus: In der Dorfkapelle von Dierikon wird dies bald möglich

In die Dierikoner Dorfkapelle kehrt wieder Leben ein: Jahrelang stand das ehemalige Gotteshaus leer, nun wird es umgebaut. Die Besitzerin will sie zu einem Restaurant und Eventlokal machen – Bar und Fitnessraum inklusive.
Bauleiter Patrick Abt, Besitzerin Ursula Trucco und Architektin Karin Simmen (von links) vollziehen den Spatenstich. (Bilder: Manuela Jans-Koch, Dierikon, 22. Dezember 2018)
Im Kirchenschiff will Ursula Trucco eine frei schwebende Plattform installieren.
Besitzerin Ursula Trucco freut sich auf die Eröffnung des Restaurants im November.

Simon Mathis

Simon Mathis

Simon Mathis

Was tun mit Kapellen, die keine sakralen Gotteshäuser mehr sind und leer stehen? Diese Frage muss man sich zurzeit häufiger stellen. Eine mögliche Antwort liefert ein Umbauprojekt im Dorfkern von Dierikon.

Seit Jahren suchte die Gemeinde einen Käufer für die St. Jakobskapelle, deren Fassade stark unter dem Zahn der Zeit litt. Anfang 2018 war es dann soweit: Gymnasiallehrerin Ursula Trucco aus Ebikon erstand die Kapelle für einen Symbolpreis von 10'000 Franken. Sie plante, im Gebäude ein «gastronomienahes» Angebot zu entwickeln. (Wir berichteten am 31. Januar 2018.)

Am Spatenstich vom Samstag nun gab die sichtlich enthusiastische Trucco vor Familie, Freunden, Medien und Gemeinde bekannt, was in der Kapelle künftig alles geschehen soll. Und das ist so einiges.

Restaurant, Yoga und Ausstellungen

An drei bis vier Mittagen und Abenden will Trucco ein Restaurant mit Bar und Lounge betreiben. Welche Art von Küche angeboten wird, ist noch nicht spruchreif. Klar ist: Die neugotische Kapelle wird unterkellert. Im Untergeschoss soll eine professionelle Küche entstehen. Ein unterirdischer Anbau wird sanitäre Anlagen, Personalräume und eine Garage beherbergen.

Wo sich früher Kirchenbänke aneinanderreihten, stehen bald Stühle und Tische für die Gastronomie. «Die neuen Elemente im Kapellenraum stehen mehrheitlich frei», so Trucco. Das mache es möglich, den Raum für unterschiedliche Veranstaltungen umzustellen – nebst privaten Anlässen auch für Theater, Ausstellungen, Hochzeiten, Photoshootings, Kochevents oder Weiterbildungen. Denn wenn die Gastronomie ruht, können die Räumlichkeiten gemietet werden.

«Es würde mich freuen, wenn ich Menschen dazu bewegen kann, hier ganz verschiedene Events zu organisieren», so die Besitzerin. «Mein Wunsch ist es, dass die Kapelle das Dorf belebt.» Auch sie selbst plane Veranstaltungen. «Ich bin ein kreativer Mensch, und die Kapelle gibt mir Gelegenheit, das auszuleben.»

Um den Nutzungsraum zu erhöhen, will Ursula Trucco eine frei hängende Plattform im Schiff der Kapelle installieren. Im Kapellenschiff selbst befinden sich weitere Sitzplätze, die Bar und eine kleine Küche. Der Chorraum wird zu einer Lounge umfunktioniert. Im Dachstock der Kapelle will Trucco einen Gymnastikraum realisieren, der etwa zu Entspannungsübungen, Yoga oder Pilates einlädt.

Die Kombination von Fitness und Gastronomie kommt nicht von ungefähr. «Ich bin eine Sportlerin und esse gerne gut. So kann ich zwei meiner Leidenschaften verknüpfen», sagt Trucco. Sie habe sich der Kapelle angenommen, weil sie eine neue Herausforderung suche.

Zudem:

«Dass die Kapelle verlottert, machte mich traurig.

Ich liebe spezielle Objekte und Orte. Nun will ich der Kapelle zu altem Glanz verhelfen.» Trucco wünscht sich, dass die Kapelle bald wieder mehr Wertschätzung erfährt. Die Bauarbeiten beginnen im Januar, das Restaurant öffnet voraussichtlich im November.

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