notifications
Nidwalden

FDP-Landrat stellt Fragen zur Cybersicherheit im Kanton Nidwalden

Dominik Steiner will von der Regierung wissen, wie sie mit Cyberrisiken umgeht und welche Massnahmen dazu bereits ergriffen wurden.
Dominik Steiner, FDP-Landrat. (Bild: Urs Hanhart (Stans, 25.1.22))

Mit einer Interpellation will Landrat Dominik Steiner aus Ennetbürgen von der Nidwaldner Regierung wissen, wie fit der Kanton Nidwalden hinsichtlich Cyberrisiken ist. Dabei geht es dem FDP-Wirtschaftsinformatiker nicht nur um die Sensibilisierung und den Schutz der Informationssysteme der Verwaltung, sondern auch darum zu eruieren, wie der Kanton generell mit der allgegenwärtigen Cyberbedrohungslage umgeht.

Virtuelle Angriffe finden täglich statt

Seit dem Start des Ukraine-Konflikts sei einer breiten Bevölkerungsschicht klarer geworden, dass Cyberangriffe eine wichtige Rolle im Erstschlag bilden können und dass kritische Infrastrukturen unserer Gesellschaft dabei immer wieder im Fokus stehen, schreibt die FDP Nidwalden in einer Medienmitteilung zur Interpellation. Wasser-, Energie-, Wärme- sowie weitere Versorgungselemente und Kommunikationseinrichtungen seien in den ersten Stunden und Tagen nach Kriegsausbruch nicht nur direkt beschossen, diese wurden auch gezielt durch Hacker angegriffen. Die Partei warnt:

«Solche virtuellen Angriffe finden täglich weltweit – und damit auch in der Schweiz – statt.»

So seien in der Vergangenheit beispielsweise bereits die Wasserversorgung von Ebikon oder erst kürzlich die Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern durch Hacker angegriffen, Letztere sogar erfolgreich. Den Angreifern gehe es dabei meistens darum, in ein System eindringen zu können, in zweiter Linie darum, Geld zu erpressen, Daten abzuziehen oder einen Schaden anzurichten.

Steiner befürchtet fatale Folgen

«Erfolgt ein solcher Angriff auf eine kritische Infrastruktur, beispielsweise auf die Energieversorgung, kann ein sogenanntes Sekundärereignis, wie ein Stromausfall im ganzen Kanton, erfolgen», schreibt die FDP Nidwalden weiter. Sollte dadurch die physische Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen werden, könne dies «fatale Folgen für unsere moderne Gesellschaft» haben. Und:

«Bei solch einem Angriff auf ein zentrales Element der Energieversorgung könnte diese gar für einen längeren Zeitraum ausfallen.»

In der modernen Kriegsführung würden solche Szenarien detailliert beschrieben, und es gehe immer darum, einen maximalen Schaden in der Gesellschaft auszulösen.

Mit dem Vorstoss will Landrat Dominik Steiner von der Regierung wissen, welchen Stellenwert Cyberrisiken im Kanton Nidwalden einnehmen und welche Pläne hinsichtlich Risikostrategie existieren. Darüber hinaus stellt Steiner die Frage, wer und wie in einem Ereignisfall die Koordination übernimmt – analog anderen Krisen und Ereignissen im Kanton Nidwalden. Der Interpellant ist sich sicher: «Es stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob Nidwalden von einem Cyberereignis heimgesucht wird. Vielmehr geht es um die Frage, wann und wo dies der Fall sein wird und mit welchen Konsequenzen wir rechnen müssen. Genau auf diesen Fall sollte man vorbereitet sein und Notfallpläne parat haben. So, als würden wir uns auf ein Naturereignis vorbereiten.» (pd/eca)

Kommentare (0)