notifications
Uri

Fasnachtumzüge oder nicht? Uri wartet zu

Luzern, Ob- und Nidwalden verzichten auf Grossanlässe. Die Urner Fasnächtler wollen später entscheiden – sehen aber auch Hürden.
So toll war die letzte Fasnacht in Altdorf. Aber wird sie nächstes Jahr wieder so gross? (Bild: Urs Hanhart (24. Februar 2020))

Christian Tschümperlin

In Ob- und Nidwalden sowie Luzern soll es im 2021 keine Grossanlässe an der Fasnacht geben. Das haben die zuständigen Fasnachtsgesellschaften am Donnerstag mitgeteilt. Begründet wird die Absage damit, dass die Planungssicherheit nicht garantiert werden kann.

In Uri hält man sich noch zurück mit einem Entscheid zur Fasnacht 2021. Ob das traditionelle Eintrommeln am Mittwochabend in Altdorf wie gehabt stattfinden kann, ist noch nicht beschlossen, sagt Françoise Burkart, Präsidentin der Katzenmusikgesellschaft Altdorf. Ein erstes Treffen soll kommende Woche am Dienstag, 22. September, stattfinden. «An einem runden Tisch werden wir mit verschiedenen Parteien wie der Gemeinde, der Polizei, der Feuerwehr, dem Umzugskomitee und dem Sonderstab mögliche Konzepte evaluieren», sagt sie. Dabei werde man sich Gedanken in verschiedene Richtungen machen. Eine Knacknuss dürften die Zuschauermassen werden. «Eine Woche darauf werden wir uns mit allen involvierten Vereinen treffen und danach gemeinsam kommunizieren.»

An der Altdorfer Fasnacht sind verschiedenste Vereine und Gruppierungen beteiligt – sei es von Sportvereinen, Privatpersonen bis hin zu Guggenmusiken. Zum Thema Planungssicherheit sagt Burkart, dass der Entscheid sicherlich nicht zu spät gefällt wird: «Einige beginnen früher mit den Vorbereitungen und andere später. Die Planungssicherheit gibt es Ende September.»

Gesundheit wichtiger als Fasnachtsvergnügen

Burkart geht gelassen mit der Unsicherheit um. «Man weiss heute noch nicht, wie sich die Situation weiterentwickelt. Da muss man einfach einen Schritt zurückstehen, rauszoomen und das Gesamtbild sehen», sagt sie. Oberstes Ziel sei es, dass die Pandemie unter Kontrolle bleibe.

Auch in Erstfeld ist es noch offen, ob die Fasnacht stattfinden kann. Bruno Inderkum ist Präsident der Katzenmusik Erstfeld und sagt: «Weil in Erstfeld nächstes Jahr kein Umzug abgehalten wird, müssen wir uns jetzt noch nicht mit der Thematik befassen.» Highlight der Erstfelder Fasnacht 2021 wird der schmutzige Donnerstag sein. Dort werden normalerweise an die 400 Leute erwartet. «Eine erste Sitzung zu diesem Anlass soll am 22. September stattfinden. Derzeit ist aber noch nichts spruchreif.»

Veranstalter tragen grosse Verantwortung

Erstfeld und Schattdorf wechseln sich Jahr für Jahr beim Umzug ab. Nebst dem Umzug sind traditionelle Anlässe in Schattdorf die Vorfasnacht, das Eintrommeln am Mittwochabend und der Kindernachmittag am Donnerstag. «Wir haben uns bereits Gedanken gemacht, es ist aber noch nichts entschieden», sagt Simon Geisser, Präsident der Katzenmusik. «Wir würden die Fasnacht gerne im Rahmen der Möglichkeiten durchführen, behalten uns aber alle Optionen offen.»

Polizei-Pressesprecher Gusti Planzer bestätigt, dass die Gespräche in den kommenden Tagen und Wochen anlaufen werden. «Vorab ist es aber Sache der Fasnachtsgesellschaften, die Anlässe in ihren Gemeinden zu planen und zu organisieren.» Nebst der Bewilligung müssten die Veranstalter bereit sein, die Verantwortung einer Durchführung auf sich zu nehmen und die nötigen Aufwände zu tätigen.

Die Fasnachtsgesellschaft Andermatt will an der Generalversammlung vom 11. November entscheiden, in welchem Rahmen die Fasnacht stattfinden soll. Erste Beratungen sollen aber schon im Vorfeld abgehalten werden. «Wir haben den Entscheid aus Luzern mit Spannung mitverfolgt und hoffen, dass wir in Andermatt die Fasnacht durchführen können», sagt Vorstandsmitglied Peter Baumann, der organisatorisch involviert ist. Er selber könne sich nämlich nicht erinnern, dass die Fasnacht in Andermatt jemals nicht stattgefunden hätte. «Wir richten uns bei unserem Entscheid aber auch nach den Einschätzungen der anderen Fasnachtsgesellschaften.»

Kommentare (0)