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Engelberg

Mützen und Lieder prägten das Zentralfest des Studentenvereins

Das Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins lockte rund 1500 aktive und ehemalige Studenten aus etwa 50 Verbindungen ins Klosterdorf bei Engelberg. Der Austragungsort hat sich schon mehrfach bewährt – aus gutem Grund.
Auch hoch zu Ross kamen die Teilnehmer. (Bild: Dani Lüthi, 2. September 2018)

Matthias Piazza

Engelberg war an diesem Wochenende in einer Art Ausnahmezustand, wie man es vielleicht von einem Musikfest kennt. Überall feiernde Menschen in Uniform. Doch das Musizieren stand nicht im Vordergrund, auch wenn die Musikgellschaft Engelberg den Festumzug gestern Nachmittag durchs Dorf anführte. Gut 1500 aktive und ehemalige Studenten, die einer der rund 50 Verbindungen angehören, dominierten das Dorfbild.

Aus allen Landesteilen strömten sie an ihr Treffen, dem Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins. Den Einheimischen und Touristen dürfte wohl besonders der Fackelzug am Samstagabend in Erinnerung bleiben oder eben der grosse Festumzug, an dem Studenten und Ehemalige in ihren farbigen Uniformen aus voller Kehle Studentenlieder zum Besten gaben.

Auch bei Jungen beliebt

Studentenverbindungen sind offenbar immer noch auf der Höhe der Zeit, wie ein Blick in die Festgemeinde zeigte, wo sich Alt und Jung zahlenmässig fast die Waage hielten. Eine unter den jüngeren Mitgliedern war Seraina Kull. Die 22-Jährige studiert in Bern Sozialwissenschaften. Ein guter Kollege von der Kanti sei der Berner Studentenvereinigung Berchtoldia beigetreten. Sie habe es ihm ein Jahr später gleichgetan. Und es nicht bereut. «Die Studentenverbindung ist eine Lebensgemeinschaft. Viele Altherren, die regelmässig an die Treffen kommen, geben ihre Lebensweisheiten weiter.» Auch könnten solche Netzwerke bei der Karriere helfen.

Am Zentralfest schätze sie den Austausch der verschiedenen Studentenverbindungen, auch wenn der bei diesem regnerischen Wetter nicht so intensiv wie bei Sonnenschein sei. Trotz der schweizweiten Ausstrahlung waren auch Gesicher aus der Region auszumachen, so etwa jenes von Therese Rotzer, Präsidentin der CVP Nidwalden, ebenfalls Mitglied von Berchtoldia. Die Kollegialität und Unterstützung durch andere Mitglieder strich die Rechtsanwältin als Vorteil hervor. Auch das Politisieren sei immer sehr spannend gewesen. Und schliesslich habe sie über die Verbindung auch einen Job in der Zentralschweiz erhalten, erzählte die Mitinhaberin eines Buochser Advokatur- und Notariatsbüros. Dank ihres Netzwerkes habe sie auch der Freundin ihres Sohnes eine Schnupperlehre als Hebamme vermitteln können.

OK-Präsident lobt Engelberg als Austragungsort

Mit dem Katerbummel auf das Ristis endet heute das viertägige Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins in Engelberg. OK-Präsident Roland Bucher zog gestern Abend eine rundum positive Fast-Schlussbilanz. «Wir sind sehr zufrieden, wie es ablief. Alles entsprach unseren Erwartungen, auch wenn sich das Wetter nicht von seiner freundlichsten Seite zeigte.» Bereits schon 1931, 1943, 1998 und 2008 ist Engelberg Gastgeber des Studentenfestes gewesen. «An gewissen Orten hat sich ein Zehnjahresrhythmus eingependelt», so Bucher. Doch vor allem ein Argument spreche für Engelberg als Austragungsort. «Hier hat es für alle Gäste genug Hotels in Fussdistanz. Das ist nicht selbstverständlich.» Die Zeichen stehen also gut, dass Engelberg auch 2028 wieder ein Wochenende lang in die Farben grün-weiss-rot eintauchen wird, den Farben des Schweizerischen Studentenvereins.

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