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Zug

Fähigkeiten des Holzes beleuchtet

Einen Abend lang hielten Fachleute diverse Referate zu Themen der Holzwirtschaft.
Freude bei der Übergabe des Labels Schweizer Holz (von links): Christoph Graf, Tech Cluster Zug, Melanie Brunner, Geschäftsführerin Lignum Zentralschweiz und Marcel Niederberger, V-Zug. (Bild: PD)

Vergangene Woche trafen sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wald und Bau zu einem spannenden Referatsabend. Organisiert wurde der Anlass von der Lignum Zentralschweiz und deren Regionalgruppe Zug. Ebenfalls im Boot waren das Bauforum Zug, der Tech Cluster Zug, Energienetz Zug und die Zuger Wirtschaftskammer. Als Erster ergriff Marco Iten das Wort. Er ist der Präsident von Energienetz Zug und Mitglied der Regionalgruppe Zug der Lignum Zentralschweiz. Die Freude war ihm anzumerken. Er durfte verschiedene hochkarätige Referate ankündigen, die sich um die Weiterentwicklung des Tech Clusters Zug drehen und den Fortschritt rund um das Bauen mit Holz aufzeigen.

Es war der Startschuss in ein Feuerwerk an Wissenstransfer: das Referat von Christoph Graf vom Tech Cluster Zug. Graf stellte den Bebauungsplan des Tech Clusters Zug vor. Neben der V-Zug und der Metall Zug sollen Drittunternehmen, Start-ups, Spin-offs und kleinere Unternehmen Platz finden. Ebenso geplant sind städtische Nutzungen und neuer Wohnraum. Im Zentrum bei allen Plänen des TCZ stehen Verdichtung, Bauen, Energie und Mobilität, Gesellschaft und Resilienz.

Hangar in sieben Wochen erstellt

Nach diesen Werten entstand auch der neue Zephyr-Hangar der V-Zug Infra AG. Michael Roth von Diener und Diener Architekten sprach über die Einordnung des Hangars im Werkareal der V-Zug und hob einige wesentliche Aspekte der Architektur hervor. Der stützenlose Hangar mit einer Grundfläche von 3300 Quadratmetern wurde in nur sieben Wochen gebaut – dies dank modularer und weitgehend vorgefertigter Elemente. Dafür zeichnete Strüby Holzbau verantwortlich. CEO Pius Kneubühler und Leiter Engineering Beat Kenel hatten den integralen Planungsansatz im Fokus. Architekt und Unternehmen bilden dabei ein Team und bieten einheitliche Empfehlungen. 20'000 Kubikmeter Schweizer Holz verbaut das Unternehmen jährlich.

Ausgeklügelte Architektur, Wohlfühlambiente, durchdachtes Konzept und zentrale Figur im Tech-Cluster Zug: das 80 Meter hohe Holzhochhaus Pi der Urban Assets Zug AG, das in Zug preisgünstigen Wohnraum schaffen soll. Architekt Martin Kostelezky der Duplex-Architekten und Wolfram Kübler von Walt-Galmarini erklärten aus der Sicht ihrer jeweiligen Bereiche, welche Überlegungen im Rahmen der Planung angesagt waren. Da überzeugte einerseits die ausgeklügelte Architektur, die dank Verschachtelung und Dynamik Wohnraum für verschiedenste Bedürfnisse schafft. Da waren aber auch eindrückliche Überlegungen zur «Entanonymisierung» in besagtem Hochhaus. Und es rückten natürlich die nachhaltigen Tragwerke und Gebäudehüllen in den Fokus. Wolfram Kübler hob dabei hervor, dass die V-Zug Immobilien AG bereits im Wettbewerbsprogramm klar festhielt, dass sie neue Wege gehen will und sich für die Möglichkeiten des konstruktiven Holzbaus im Hochhaus interessiert. Solche Bauherrschaften braucht die Welt.

Andrea Frangi von der ETH Zürich äusserte sich zum Holzbau in der aktuellen Forschung. Es ist für alle «Hölzigen» klar, dass im Institut in Zürich Wege geebnet werden, dank Tests, Forschungsarbeiten und -ergebnissen. So rückte Frangi einerseits den Bereich Brandschutz und dessen Entwicklung in den Fokus und wechselte dann weiter zum mehrgeschossigen Holzbau, der sich in den letzten Jahren – dank revidierter Brandschutzvorschriften 2015 – massgeblich weiterentwickelt hat.

Label Schweizer Holz für den Zephyr-Hangar

Das Wort war nun bei Melanie Brunner, der Geschäftsführerin von Lignum Zentralschweiz. Sie durfte die Verantwortlichen der V-Zug mit dem Label Schweizer Holz auszeichnen. 1351,2 Kubikmeter Holz sind im neuen Hangar verbaut worden. Dieses stammt zu 100 Prozent aus dem Schweizer Wald und ist in der Schweiz verarbeitet worden. Brunner erwähnte, dass im verwendeten Holz über 990 Tonnen des Treibhausgases CO2 gebunden seien.

In Gruppen konnten die Teilnehmenden nun einen Augenschein im neuen Hangar nehmen und Schweizer Holz im Einsatz live erleben. Der Apéro bot Gelegenheit für regen fachlichen Austausch und mehr als einmal ertönte aus den Teilnehmerreihen, dass man den Referaten gerne noch länger gelauscht hätte. Der erweiterte Zuger Holzakteuranlass war ein Sinnbild für Zusammenarbeit von A bis Z. Es ist wünschenswert, dass sich solche Veranstaltungen wiederholen und zum Programm werden.

Für Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz:
Fabienne Wey

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