EWO prüft ein Pumpspeicherkraftwerk zwischen Sarner- und Lungerersee

Ein Pumpspeicherkraftwerk soll zukünftig Wasser vom Sarnersee in den Lungerersee transportieren. Der Lungerersee dient dabei als Speicher, bevor das Wasser zur Stromproduktion verwendet wird und zurück in den Sarnersee fliesst. Wie das Elektrizitätswerk Obwalden (EWO) in einer Mitteilung schreibt, könne in Zeiten grosser Nachfrage Strom produziert und ins Netz abgegeben werden. Bei geringem Bedarf hingegen soll Energie in Form von Wasser gespeichert und somit zu günstigen Energiepreisen in den Lungerersee gepumpt werden. Damit können laut EWO die Energieerzeugung und die Wertschöpfung im Kanton Obwalden gesteigert und die Bewirtschaftungsmöglichkeiten erweitert werden.

Das EWO lässt zu diesem Zweck eine sorgfältige Machbarkeitsprüfung durchführen. Denn die Schwierigkeit liege im Zeitpunkt von Angebot und Nachfrage. Für die wirtschaftliche Produktion seien weitere Punkte ausschlaggebend. Die Standorte der Wasserentnahme und des Pumpwerks, wie auch die geografische Entfernung der beiden Seen sei entscheidend für die Wirtschaftlichkeit eines Pumpspeicherkraftwerks. Aufgrund der Wirkungsgrade von Pump- und Kraftwerksbetrieb sei es notwendig, mehr Energie einzusetzen als später produziert werden kann. Aber auch verschiedene Systemvarianten, bestehende Konzessionen, Umwelt- und Naturaspekte sowie anfallende Investitions- und Betriebskosten müssen vorgängig geprüft werden.

Nicht erster Versuch eines Pumpspeicherkraftwerks

Bereits in den vergangenen Jahren wurden verschiedene Möglichkeiten eines Pumpspeicherkraftwerks in den Obwaldner Gewässern geprüft, jedoch aufgrund der wirtschaftlichen Machbarkeit nicht umgesetzt. Die Energiestrategie 2050 des Bundes, das Energie- und Klimakonzept 2035 des Kantons Obwalden sowie allgemeine Marktveränderungen bilden die neue Grundlage für die Machbarkeitsstudie des Pumpspeicherkraftwerks Sarnersee–Lungerersee.

Die EWO-Strategie wird periodisch kontrolliert und aktualisiert, gestützt auf die gesetzlichen Vorgaben, die Eigentümerstrategie und das Obwaldner Energie- und Klimakonzept, wie es weiter in der Mitteilung heisst. Die drei Hauptthemen Energie, Netz und Produktion stehen dabei im Fokus. Nebst dem nachhaltigen Wachstum in allen Dienstleistungsbereichen und der Digitalisierung der Infrastruktur sei der Weiterbetrieb und Ausbau der Produktionsanlagen von Bedeutung. Spezifische Massnahmen wie die Prüfung des Pumpspeicherkraftwerks sind in der Strategie des EWO festgehalten. (fpf)