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Nidwalden

«Ewigi Liäbi» zum 30-Jahr-Jubiläum der Wiesenberger Jodler

Der Jodlerklub Wiesenberg feierte mit zwei eindrücklichen Konzerten vor 2000 Besuchern sein 30-jähriges Bestehen und nimmt Abschied von seiner langjährigen Dirigentin, Silvia Windlin.
Der Jodlerklub Wiesenberg bei seinem Auftritt in der Turnhalle Turmatt. (Bild: Monika van de Giessen (Stans, 7. Dezember 2018))
Dirigentin Silvia Windlin hat den Klub Anfang Jahr nach 30 Jahren verlassen. (Bild: Monika van de Giessen (Stans, 7. Dezember 2018))

Monika van de Giessen

Monika van de Giessen

Der Jodlerklub Wiesenberg ist der wohl bekannteste Jodlerklub der Schweiz. Wenn die Wiesenberg-Jodler zum Konzert einladen, dann ist ihnen ein volles Haus gewiss. Die 19 «chächen» Mannen mit ihren markanten Naturstimmen prägen den Jodlerklub, wobei in all ihren Vorträgen die Wurzeln und die Verbundenheit mit der Natur spürbar sind.

Das Jodelquartett Rosenberg aus dem Prättigau und der Jodlerklub Flüehblüemli Kiental am Freitag, der Jodlerklub Männertreu Nesslau und das Jodlerchörli Zulgtal am Samstag, erwiesen dem Jubilar zum 30. Geburtstag die Ehre. Die Jubiläumskonzerte, zu denen am vergangenen Freitag und Samstag insgesamt 2000 Gäste aus der ganzen Schweiz nach Stans kamen, zeigten auch auf, dass zwischen dem Naturjuiz in Nidwalden, dem Berner Naturjutz, dem Bündner Jodelgesang oder dem Toggenburger Naturjodel hörbare Unterschiede auszumachen sind.

Der 30-jährige Präsident und das Jodelvirus

Präsident des Jodlerklubs Wiesenberg ist seit Februar Lukas Niederberger, der im Gründungsjahr 1988 geboren wurde. Sein Ziel ist es, die Jungen quasi abzuholen und die Generationen zusammenzuhalten. Der 30-Jährige will das Rad nicht neu erfinden. Er hält sich an das Altbewährte und das Erfolgreiche. «Wir werden mit dem gleichen Liedgut weiterfahren, wie bis anhin.»

Niederberger wohnt in Wiesenberg und ist mit dem Jodelvirus infiziert. «Bereits als kleiner Bub war ich an fast allen Konzerten dabei», sagt er. Sein Vater, Karl Niederberger, ist Gründungsmitglied der Wiesenberg Jodler und noch immer aktives Mitglied.

Eine markante Veränderung erfährt der Jodlerklub Wiesenberg bezüglich musikalischer Leitung. Silvia Windlin stand seit der Gründung vor 30 Jahren dem Jodlerklub Wiesenberg als musikalische Leiterin vor. «Dreissig Jahre, die Hälfte meines Lebens, habe ich mit diesen Mannen verbracht», sagte die Kernserin anlässlich ihrer kurzen Ansprache. 30 Jahre Dirigentin, das entspreche rund 3000 Stunden Probenarbeit, so Windlin. Die Dirigentin hat einen grossen Anteil an der Erfolgsgeschichte der Wiesenberger. «Etwas Wehmut schwingt am heutigen Tag mit. Aber irgendwann muss man einen Punkt machen», erklärte Silvia Windlin. Lukas Niederberger zollte der Dirigentin grossen Respekt: «Sie hat den Wiesenberg-Jodlern mit ihrer Fachkompetenz den Stempel aufgedrückt. Wir waren nicht immer «aifachi Grindä.» Nachfolger von Silvia Windlin ist Thomas Gabriel aus Stalden.

Für Gabriel waren die Jubiläumskonzerte eine Premiere. Er sei ein wenig nervös, verriet er unserer Zeitung und verglich die Premiere mit einem Vortrag vor einer Jury. «Im Moment des Auftritts kann man nicht mehr eingreifen», so Gabriel. Co-Dirigent ist nach wie vor der Komponist und Jodler Fredy Wallimann aus Ennetbürgen.

«Heute wäre das der Hornkuh-Initiative-Juiz»

Das Jubiläumskonzert war ein musikalischer Rückblick auf die vergangen 30 Jahre mit unzähligen Highlights. Gestartet wurde mit dem Bätruef-Jutz, gefolgt vom Hörnligrat-Juiz und dem Hornleiter-Juiz. «Heute würde man diesen Juiz vermutlich Hornkuh-Initiative-Juiz nennen», scherzte Moderator Klaus Odermatt (Geyger Chlais). Selbstverständlich durften am Jubiläumskonzert die vielen Hits nicht fehlen, welche die Nidwaldner national und international ins Rampenlicht rückten. Die Besucher gerieten fast aus dem Häuschen, als die Wiesenberger ihre bekanntesten Songs wie «Ewigi Liäbi», «Blueme», «Das Feyr vo dr Sehnsucht» oder «Land ob de Wolke» interpretierten. «Jack Säuberlin, Komponist und Arrangeur hat dieses Lied speziell für uns geschrieben», verriet Lukas Niederberger. Das einfühlsame Lied, warm und ausdrucksstark im typischen Wiesenberg-Sound vorgetragen, traf die Konzertbesucher mitten ins Herz.

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