notifications
Gemeinde Ennetbürgen

Ennetbürgen braucht neue Schulräume: Bevölkerung äussert sich kritisch zum Lösungsvorschlag der Gemeinde

Mit der Genossenkorporation soll ein Landabtausch stattfinden: An der Informationsveranstaltung der Gemeinde Ennetbürgen zeigten sich einige Anwesende unzufrieden. Der Wunsch um Schulräume und eine Sporthalle ist aber da.

Der Gemeinderat von Ennetbürgen erklärte der Bevölkerung seine Strategie und das weitere Vorgehen zur Schularealentwicklung. Diese zeigte den Zustand der heutigen Infrastruktur und den künftigen Raumbedarf der Schule. Rund 250 Personen waren an der Informationsveranstaltung anwesend.

Hier könnte eine neue Dreifachturnhalle mit zusätzlichen Schulräumen entstehen.
Bild: Bild: Sepp Odermatt (Ennetbürgen, 19. 3. 2024)

Nach der Begrüssung durch Gemeindevizepräsident Toni Odermatt erläuterte sein Amtskollege Mario Röthlisberger das Projekt und liess verlauten: «Aufgrund verschiedener Tatsachen und der Zustandsanalyse der Gebäulichkeiten war für uns klar, dass Handlungsbedarf besteht.» Die älteren Schulgebäude in Ennetbürgen wurden in den 1950er- und 1960er-Jahren gebaut, die Mehrzweckhalle vor 40 Jahren. Verschiedene Schulbauten sind sanierungsbedürftig und entsprechen auch nicht mehr den erforderlichen Sicherheitsbestimmungen. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung. Die Gemeinde muss handeln, damit das Schulhausareal in den nächsten Jahren ausgebaut werden kann.

Der Gesamtschulleiter Marc Zängerle zeigte die Entwicklung der Schule auf. Durch die grosse Zunahme der Einwohnerzahl in den letzten Jahren ist auch die Zahl der Schulkinder stark gestiegen. Die 440 Lernenden brauchen Platz. Mehr Schulklassen, mehr Lektionen, mehr Fachräume – die Anforderungen an den Schulraum hat sich verändert.

Camille Stockmann vom Büro für Bauökonomie AG zeigte den Weg zur Machbarkeitsstudie auf. Nach einer Auslegeordnung entstanden verschiedene Szenarien und eine Grobkostenschätzung.

Aus finanzieller Sicht tragbar

Nach Ansicht des Gemeinderates konnte mit der Genossenkorporation eine Lösung gefunden werden, die für das ganze Dorf einen Mehrwert bringt. Im Zentrum steht ein Landabtausch, der an der Frühjahrs-Gemeindeversammlung zur Abstimmung gelangen soll. Die Genossenkorporation würde eine Fläche von 4150 Quadratmetern in der Aumühle an die Gemeinde Ennetbürgen übertragen. Darauf soll eine neue Dreifachturnhalle mit zusätzlichen Schulräumen gebaut werden. Die Halle kann von der Schule und von den Vereinen genutzt werden. Im Gegenzug würde die Genossenkorporation ein 2075 Quadratmeter grosses Grundstück erhalten, wo sich heute der Kindergarten, der Spielplatz und das Gebäude an der Buochserstrasse 12 befinden. Dort sollen in einem Neubau Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen und Platz für die Gemeinde- und Schulverwaltung bieten.

In einem weiteren Schritt würden das Unterstufenschulhaus und die alte Turnhalle (Schulhäuser 2 und 3) zurückgebaut und durch einen Neubau ersetzt. Die Schulhäuser 4 und 5 bleiben erhalten. Das Thema der Parkierung im Dorf würde ebenfalls gelöst. Ennetbürgen soll damit nicht nur die Schule für die Zukunft rüsten, sondern auch das Dorfzentrum attraktiver machen.

Gemäss Aussagen von Gemeinderätin Daniela Lüthi sind die geschätzten 28,4 Millionen Franken für den Neubau einer Mehrfachturnhalle und die jährlichen Kosten von 1,762 Millionen Franken (inklusive Abschreibungen) für Ennetbürgen tragbar.

Kritische Worte aus der Bevölkerung

Die anschliessende Fragerunde dauerte über eine Stunde. Mehrere Redner kritisierten den Landabtausch, der unfair und nur zugunsten der Genossenkorporation ausfalle. Besser wäre ein Baurechtsvertrag und ein Beibehalten der Parzelle an der Buochserstrasse. Im Weiteren verlangten einige Anwesende für den Wettbewerbskredit eine Urnenabstimmung, anstelle des Entscheides an der Gemeindeversammlung.

Zudem wollten einzelne Kritiker einen genauen Finanzplan sehen, der vom Gemeinderat noch nicht vorgelegt werden konnte. Auch ein gemeinsamer Weg mit der Gemeinde Buochs wurde vorgeschlagen oder sogar eine Verschiebung des ganzen Prozesses, damit noch verschiedene Abklärungen getroffen werden könnten.

Bei aller Opposition war aber deutlich zu vernehmen, dass man eine Sporthalle und die Schulräume will und es schade fände, wenn das Projekt wegen der offenen Fragen abgelehnt würde.

Kommentare (0)