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Luzern

Emmer Schulkinder sollen eigenes Tablet erhalten

Der Emmer Gemeinderat will 3 Millionen Franken in die digitale Infrastruktur der Schulen investieren. Ziel: Alle Schülerinnen und Schüler ab der dritten Primarstufe verfügen über ein eigenes Gerät.
Bildschirme gehören bald zum Schulalltag. (Symbolbild: Pius Amrein)

Stefan Dähler

Drei Geräte pro Klasse – inklusive Lehrperson. Die Informatik-Ausrüstung der Emmer Primarschulen sei derzeit vor allem in der dritten bis sechsten Klasse «völlig ungenügend», schreibt der Gemeinderat in einem Bericht und Antrag. Empfehlungen des Kantons Luzern sehen ab der dritten Primarklasse ein Gerät für zwei Schulkinder vor, mittelfristig eine 1 zu 1 Ausstattung.

Diese Vorgaben soll die Gemeinde Emmen künftig erfüllen. Der Gemeinderat beantragt dafür vom Einwohnerrat einen Kredit von 3,05 Millionen Franken.

Rund 2600 Geräte werden beschafft

Mit dem Geld sollen rund 2600 Geräte gekauft werden. Dies bei einer Gesamtschülerzahl, die an der Volksschule bis 2021 auf rund 3300 steigen soll. Geplant ist die Beschaffung von Tablets, Laptops und sogenannten Convertibles. Bei Letzteren handelt es sich um eine Verbindung von Tablet und Laptop, bei denen man bei Bedarf die Tastatur vom Bildschirm trennen kann. Dadurch sind die auch ausserhalb der Klassenzimmer einsetzbar.

Im ersten Zyklus (Kindergarten bis zweite Klasse) ist der Einsatz von einigen Tablets vorgesehen, ohne persönliches Login. Ab der dritten Primarklasse bis zur Sekundarschule strebt der Gemeinderat vorerst eine 1 zu 2 Ausrüstung an. Bis Schuljahr 2022/23 soll dann jedes Schulkind im zweiten und dritten Zyklus über ein persönliches Gerät verfügen, das im Schulzimmer aufbewahrt wird. Die heutigen Informatikzimmer der Sek werden dann nicht mehr nötig sein.

Neben den Geräten sind weitere Investitionen von rund einer Million Franken in die Schulinfrastruktur nötig. Diese wurden bereits vom Einwohnerrat via Budget bewilligt. Voraussetzung für den Einsatz der neuen Geräte im Unterricht ist nämlich flächendeckendes W-LAN in allen Schulgebäuden. Den Vergabeauftrag hat der Gemeinderat bereits im Februar bewilligt, wie er schreibt. Weiter beschafft die Gemeinde jeweils 102 interaktive Wandtafeln und Visualizer – eine digitalisierte Weiterentwicklung des Hellraumprojektors. Die Ausschreibung wurde am 25. Mai im Kantonsblatt publiziert. Ziel ist auch hier eine flächendeckende Ausrüstung der Schulzimmer, nachdem einige Schuleneinheiten bereits in den vergangenen Jahren mit interaktiven Wandtafeln versehen wurden.

Hohe Unterhaltskosten als Folge

Weiter steigen mit zusätzlichen Geräten auch die Kosten für Unterhalt und technische Unterstützungsleistungen deutlich. Wie stark, ist noch unklar. Die bisherige Leistungsvereinbarung mit einem privaten Anbieter sieht eine Pauschale pro Gerät und Jahr von 1000 Franken vor. Aktuell werde eine neue «Kostenstruktur» erarbeitet, so der Gemeinderat. Er geht davon aus, dass sich der Betrag pro Gerät und Jahr «aufgrund der grossen Menge und des Synergiepotenzials» deutlich reduziert. Dies, weil aufgrund der kantonalen Vorgaben auch andere Gemeinden in den nächsten Jahren mehr Informatikgeräte beschaffen werden.

Es sei eine «zentrale Aufgabe der Schule», Kinder und Jugendliche «zu einem umfassenden, kompetenten und verantwortungsvoll-kritischen Umgang mit digitalen Medien auszubilden», argumentiert der Gemeinderat im Bericht und Antrag. Mit der aktuellen Infrastruktur sei es bloss möglich, «in individualisierten Sequenzen kurze Erfahrungen» zu sammeln. «Ein gezielter Einsatz, wie er im Lehrplan 21 verlangt wird, ist nicht möglich.»

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