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Zug

Eine Forscherin und ein Pädagoge werden 2022 mit den Doron Preisen ausgezeichnet

Mit dem Preis werden seit 37 Jahren Personen oder Institutionen, die ausserordentliche Leistungen in den Bereichen Kultur, Gemeinwohl und Wissenschaft erbringen, geehrt.

Letztes Jahr konnte Stiftungspräsident Professor Jean Guinand (links)  Didier Pittet den Doron Preis überreichen.
Bild: Bild: Maria Schmid (Zug, 8. Juni 2021)

Die Wissenschafterin Ruth Signorell, Professorin an der ETH Zürich, sowie der Pädagoge Rolf Widmer werden am 8. März in Zug mit dem Doron Preis ausgezeichnet, wie die Stiftung für den Doron Preis mitteilt. Die Doron Preise sind mit jeweils 100’000 Franken dotiert.

Professorin Ruth Signorell.
Bild: Bild: Peter Garten

Ruth Signorell ist Professorin für physikalische Chemie an der ETH Zürich. Sie hat insbesondere auf dem Gebiet der «Fundamental Aerosol Science» Pionierarbeit geleistet, wie aus der Würdigung der Stiftung hervorgeht. 1969 in der Schweiz geboren, studierte sie an der ETH Zürich zuerst Mathematik, später dann Naturwissenschaften. Im Lauf ihrer Tätigkeit in Kanada, Deutschland und der Schweiz hat sich das Forschungsgebiet Ruth Signorells und ihrer Kolleginnen und Kollegen aus weiteren Institutionen Europas, Nordamerikas und Asiens als eigenständig etabliert. «Sie leitete unter anderem ein international angelegtes wissenschaftliches Netzwerk für die chemische und physikalische Echtzeitanalyse von Nanoaerosolen», schreibt die Doron-Stiftung in der Würdigung. Ruth Signorells Arbeit wurde verschiedentlich ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 2019 den renommierten Humboldt-Forschungspreis.

Durch ihre Arbeit hätten sich die Erkenntnisse aus der grundlegenden Aerosolforschung stark erweitert. Sie leiste durch ihre Forschungen, verbunden mit der Entwicklung neuer Methoden, «einen wichtigen Beitrag zur Klärung bisher unbekannter Aerosoleigenschaften und Prozesse mit Auswirkung auf Umwelt und Klima». Wichtig seien ihr die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Chancengleichheit für Frauen und Männer. «Ihre Begeisterung für die Wissenschaft hat zweifellos zum akademischen Erfolg zahlreicher ihrer Mitarbeitenden beigetragen», schreibt die Doron-Stiftung.

Seit 45 Jahren für die Jugend engagiert

«Rolf Widmer ist ein renommierter Schweizer Pädagoge, der sich seit über 45 Jahren für Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen einsetzt», heisst es in der Würdigung. Bis heute setze er sich für die Integration junger Flüchtlinge in der Schweiz ein. Er entwickelte ausserdem in Westafrika und mehreren Ländern Südosteuropas Angebote für Kinder, die nicht in ihrer Familie aufwachsen können.

Rolf Widmer.
Bild: Bild: PD

Der 1950 in Basel geborene Widmer studierte Ökonomie in Paris und Basel. Danach absolvierte er ein Zweitstudium in Sozialarbeit und Psychologie. 25-jährig übernahm er die pädagogische und administrative Leitung der kinderpsychiatrischen Klinik Ganterschwil. Er arbeitete weiter für das Kinderdorf Pestalozzi in Trogen im Libanon und Irak sowie in Fischingen, Zürich und Genf. 1976 entstand mit gleichgesinnten Fachleuten der Verein Heilpädagogische Grossfamilien (heute Tipiti). Der Verein entwickelt Alternativen zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen in Heimen und begleitete seither rund 600 Kinder und Jugendliche auf dem Weg in ein selbstständiges Leben. Den Verein mit aktuell 180 Mitarbeitenden leitet Widmer bis heute im Nebenamt.

«Der Fokus seiner Arbeit ist bis heute darauf ausgerichtet, dass alle Kinder unabhängig von Status und Nationalität berufliche und soziale Perspektiven entwickeln können, die ihnen eine tragfähige und lebenswerte Zukunft in der Schweiz oder ihrem Heimatland ermöglichen», beschreibt die Stiftung Widmers Arbeit abschliessend.

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