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Kanton Uri

Ein mutiges Unterfangen des Jodlerklubs Seerose steht vor dem Abschluss

Der Flüeler Klub tritt am 14. April mit einem temporären Projektchor in der Pfarrkirche Flüelen auf. Er will den Jodelgesang einem noch breiteren Publikum näher bringen.

Der Jodlerklub Seerose Flüelen (JKS) hat am 17. Januar ein neues innovatives Projekt lanciert. Zusammen mit 35 Frauen und Männern, die zum grössten Teil erstmals in einem Chor mitsingen, bereiten sich die 30 Seerose-Mitglieder auf das Gemeinschaftskonzert vom 14. April in der Pfarrkirche Flüelen vor. Eines der 35 Mitglieder des Projektchors ist der 64-jährige Bruno Achermann. «Ich habe die Möglichkeit genutzt, einmal nicht nur Zuhörer, sondern aktiv dabei zu sein», begründet er sein Mitwirken.

«Dirigentin Yvonne Stadler-Reichlin steckt uns alle mit ihrer herzerfrischenden Art und ihrer sichtbaren Freude am Gesang an»,

lobt der Frührentner aus Flüelen seine «Chefin». «Es ist einfach faszinierend, wie es ihr gelingt, dass die 30 routinierten ‹Seeröseler› und die zum Teil völlig unerfahrenen 35 Mitglieder des Projektchors in einem mehrstimmigen Lied von Probe zu Probe besser harmonieren.»

Projektteilnehmer Bruno Achermann.
Bild: Bild: PD

Achermann, der seinen Platz in der tiefsten Stimmlage gefunden hat, schreibt diesen erfreulichen Umstand in erster Linie dem «ausserordentlich grossen methodisch-didaktischen Geschick» der Dirigentin zu. «Genau hinhören, die Tonlage korrigieren, mutiger werden», so lautet sein persönliches (Proben-)Rezept. Er könne aber auch sehr viel von den Seerose-Jodlern in seinem Register profitieren. «Nur eines bereitet mir noch immer etwas Bauchschmerzen: das Auswendiglernen der Liedtexte. Diese wollen – gerade in Verbindung mit der Melodie – noch immer nicht ganz in meinen Kopf hinein. Aber auch das kommt», ist er überzeugt. «Ich freue mich jedenfalls riesig auf unseren gemeinsamen Auftritt.»

Der Jodlerklub Seerose und der Projektchor bei einer Gesamtprobe unter der Leitung von Dirigentin Yvonne Stadler-Reichlin.                                   
Bild: Bild: Georg Epp (Altdorf, 7. 3. 2023)

Dirigentin zieht ein positives Fazit

Dirigentin Yvonne Stadler-Reichlin zieht nach sechs der elf Proben ein äusserst positives Fazit: «Die Sängerinnen und Sänger sind topmotiviert, die Probendisziplin könnte kaum besser sein und der Lernwille ist gewaltig.» Das neuste Projekt sei «ein mutiges Unterfangen» gewesen – mit diversen Unsicherheiten aus musikalischer Sicht, nicht zuletzt aufgrund der heterogenen Zusammensetzung des Projektchors. «Umso überraschter war ich, wie gut es bereits in der ersten Probe getönt hat», staunt Yvonne Stadler noch immer. Die Fortschritte seien von Mal zu Mal hörbarer geworden, die Stimmen der Männer und Frauen nach und nach einheitlicher, sodass die einzelnen Register immer besser zur Geltung kämen.

«Wir müssen nun vor allem noch an der Aussprache der Texte und an den dynamischen Finessen arbeiten»,

sagt die gebürtige Schwyzerin. Sie betont aber gleichzeitig, dass die 30 Seeröseler natürlich für ihre Arbeit als Dirigentin eine Riesenunterstützung seien. «Sie helfen mir vor allem, meinen Vorstellungen bezüglich Dynamik, Intonation und Klangausgleich möglichst gut zu entsprechen.»

«Aufmerksamkeit ist nirgends so gross»

Präsident Stefan Bissig kann das Konzert kaum erwarten: «Mit einem 65-köpfigen Chor in einer Kirche zu singen, ist nicht nur eine grosse musikalisch Herausforderung, sondern auch ein Privileg. Die Aufmerksamkeit des Publikums ist nirgends derart gross wie in einem sakralen Raum.»

Mit dem neusten Projekt wolle die Seerose in erster Linie den Jodelgesang einem noch breiteren Publikum näher bringen. Wenn dann aber noch der eine oder andere im Klub «hängen» bleibe, dann wäre das für ihn «natürlich ein schöner Nebeneffekt». Bruno Achermann zeigt sich überzeugt: «Das Konzert wird mit Bestimmtheit nicht nur Jodlerfreunde anlocken, sondern auch Verwandte und Bekannte von Projektchor-Mitgliedern. Leute also, die mit dem Jodelgesang bisher kaum etwas am Hut haben.» Und damit wäre das Hauptziel des Projekts definitiv erreicht.

Das Gemeinschaftskonzert des Jodlerklubs Flüelen und des Projektchors findet am Freitag, 14. April, 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Flüelen statt. Türöffnung ist um 18. 30 Uhr

Vielfältiges Programm

Am Konzert in Flüelen wird nicht nur der 65-köpfige Chor mit vier Vorträgen zu hören sein. Die JKS-Jodlerinnen Annegret von Bergen und Marlene Melchiori sowie das klubinterne Trio Annegret von Bergen, Antoinette Crawley und Peter Schuler singen je ein Lied und werden dabei von Christa Mathis begleitet. Ausserdem wird eine Ad-hoc-Formation, die sich im Rahmen des Projekts gebildet hat, zu hören sein. Die Kapelle besteht aus drei «Seeröselern» und zwei Projektchor-Teilnehmerinnen. (bar)

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