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Uri

Ehrenbürgerrecht für Sawiris: Geschäft bleibt in Uri nur knapp auf Traktandenliste

Der Landrat wird am Montag über das Ehrenbürgerrecht für den ägyptischen Investor befinden. Die Abtraktandierung des Geschäfts scheiterte mit 28 zu 30 Stimmen.
Samih Sawiris in Andermatt. (Bild: Alexandra Wey / Keystone (25. Juni 2017))

Florian Arnold

Der ägyptische Milliardär Samih Sawiris soll Urner Ehrenbürger werden: Dies schlägt die Urner Regierung dem Landrat vor. Allerdings störten sich einige Landräte an diesem Traktandum in der Session, die wegen Corona unter speziellen Voraussetzungen stattfand. «Das ist definitiv nicht der richtige Zeitpunkt für ein solches Geschäft», sagte Adriano Prandi (SP, Altdorf) zu Beginn der Session. Er beantragte das Geschäft von der Traktandenliste zu streichen.

Mit 28 zu 30 Stimmen (1 Enthaltung) sprach sich der Rat knapp dagegen aus. Prandi hatte argumentiert, der Bund habe verlangt, dass man sich auf das Wesentliche konzentrieren soll. Und es sei angekündigt worden, dass in der Session pendente Geschäfte behandelt werden sollten. «Dieses Geschäft ist weder pendent noch dringend», so Prandi. Für einmal hielt es die SVP mit der SP/Grüne-Fraktion. «Es ist störend, wie das ablief: Im letzten Moment wurde das Geschäft auf die Liste gesetzt», sagte Christian Schuler (SVP, Erstfeld).

Céline Huber (CVP, Altdorf) machte sich dafür stark, über das Ehrenbürgerrecht zu verhandeln. Unter Abwägung der Situation und in Absprache mit der Ratsleitung sei dieses Geschäft auf die Traktandenliste gelangt. Die Justizkommission befürworte den Antrag. Die Verdienste von Samih Sawiris seien ausgewiesen und von immenser Bedeutung für Uri. So sah dies auch die FDP-Fraktion. «Wir können es nach hinten und vorne schieben, es ist immer der falsche Zeitpunkt»; sagte Theophil Zurfluh (FDP, Sisikon). Franz-Xaver Simmen (FDP, Altdorf), ehemaliger CEO der Andermatt Swiss Alps, sagte, es gelte, in dieser schwierigen Zeit auch für positive Attribute zu sorgen.

«Grösseres Herz als sein Portemonnaie»

Justizdirektorin Heidi Z’graggen erinnerte an die Leistungen von Sawiris. Ohne ihn wären ein Golfplatz, Hotels, Wohnungen und verbesserte Ski-Infrastrukturanlagen in Andermatt heute nicht Realität. Sie erklärte zudem, der Regierungsrat habe das Ehrenbürgerrecht für Sawiris schon im Herbst beraten. Nach den Lockerungen für Coiffeure, Geschäfte und Schulen sei es legitim, dieses Geschäft zu behandeln, und dies in der Zusammensetzung von Landrat und Regierung, die mit Sawiris zusammengearbeitet habe. «Wir sind in der Krise», sagte Z’graggen. «Jetzt braucht es Mut, Zuversicht, Aufbruchstimmung und eine neue Optik.» Dafür stehe Sawiris. Selbst in der jetzigen Zeit werde weiter investiert. «Dieses Ehrenbürgerrecht ist ein Ausrufezeichen für die Zukunft.» Zudem halte sie es wie Olympiasieger Bernhard Russi kürzlich in einem Interview, als er sagte, er wisse nicht, wie gross das Portemonnaie von Sawiris sei, «aber sein Herz ist grösser».

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