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Luzern

E-Autos können in Kriens mit Trolleybusstrom geladen werden – CKW sind «offen für weitere Standorte»

Die Oberleitungen der Trolleybusse sollen zum Tanken von Elektroautos genutzt werden. In Kriens ist am Dienstag eine Schnellladestation, die ins Leitungsnetz der VBL integriert ist, in Betrieb genommen worden. Gemäss der CKW besteht weiteres Potenzial für solche Lösungen.
Freuen sich über die neue Schnellladestation (von links): Andreas Zemp (VBL AG, Leiter Technik & Infrastruktur), Andelko Suker (CKW AG, Leiter Energy Trading & Risk Management IT) und Patrick Schätzle, (Avia Schätzle AG, Leiter Marketing & Personal). (Bild: PD)

Sandra Peter

Die Schnellladestation befindet sich bei der Tankstelle der Avia Schätzle AG an der Luzernerstrasse in Kriens. An dem Pilotprojekt sind auch die Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL) und die Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) beteiligt. Mit der Anbindung der Ladestation an das Leitungsnetz der VBL könne einfacher mehr Ladeleistung für die Kundschaft zur Verfügung gestellt werden, so die drei beteiligten Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die CKW erstehen den Strom für die Schnellladestation an der Luzernerstrasse in Kriens von der VBL. Die Station ist in den Verbund Move integriert und somit für jedermann zugänglich. Die Kunden erhalten die Rechnung für das Aufladen direkt von Move.

Wie viel Strom die CKW künftig von der VBL-Oberleitung beziehen, lässt sich gemäss Marcel Schmid, Mediensprecher der CKW, derzeit kaum abschätzen. Und auch Andreas Zemp, Leiter Technik & Infrastruktur der VBL, sagt: «Zum heutigen Zeitpunkt können wir keine Angaben zu den Einnahmen machen.»

Versorgung der VBL leidet nicht

Das Netz der VBL wird durch die E-Tankstelle gemäss Schmid nicht beeinträchtigt. «Die Ladestation kommuniziert mit dem VBL-Netz. Die Leistung der Ladestation geht bei einem allfälligen Engpass, etwa wenn mehrere Busse in der Nähe vorbeifahren, vorübergehend zurück», so der CKW-Mediensprecher. Grundsätzlich sei aber auf dem Netz der VBL ausreichend Strom vorhanden. «Es gibt Potenzial für weitere Stationen», sagt Schmid.

Die VBL wollen mit der ersten Pilotanlage Betriebserfahrungen sammeln. «Weitere Standorte haben wir aktuell nicht im Auge», sagt Andreas Zemp, Leiter Technik & Infrastruktur der VBL. Konkret sind auch bei den CKW noch keine weiteren E-Tankstellen in Planung. Grundsätzlich ist eine Ladestation aber überall dort möglich, wo eine Oberleitung für Busse oder Trams und ausreichend Fläche für einen Parkplatz besteht. Der CKW-Mediensprecher sagt:

«Wir sind offen für weitere Standorte und Projekte in der ganzen Schweiz.»

Schmid ist überzeugt: «Die Nachfrage nach schnellen Ladestationen unterwegs wird zunehmen, damit längere Strecken gefahren werden können.»

Kenntnisse über Heim-Ladestationen begrenzt

Bisher werden E-Autos vor allem zu Hause oder am Arbeitsplatz aufgeladen, zumeist über mehrere Stunden. Wie gross der Anteil am CKW-Strom ist, der für Elektroautos genutzt wird, lässt sich aber nicht separat aufschlüsseln. «Wir kennen nicht alle Heim-Ladestationen und wissen nicht, ob der Strom in einem Haus für Licht, die Kühltruhe oder das E-Auto genutzt wird», sagt der CKW-Mediensprecher. Der Anteil am gesamten Stromverbrauch sei aber noch «verschwindend klein».

Die Schnellladestation in Kriens wird auch vom Bundesamt für Energie (BFE) als sogenanntes Demonstrationsprojekt unterstützt. Ziel solcher Projekte ist es, neue Technologien und Lösungen zur sparsamen und effizienten Energienutzung zu fördern.

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