notifications
Region

Imker fürchten sich vor der Asiatischen Hornisse

Der Bienenzüchterverein blickt auf ein zufriedenstellendes Honigjahr zurück. Sorgen bereitet den Imkern die Asiatische Hornisse, die auch in der Zentralschweiz im Vormarsch ist. Sie rechnen mit grossen Bienenverlusten.

Die Stimmung an der Generalversammlung der Nidwaldner Bienenzüchter am vergangenen Donnerstag war gut. Knapp 70 «Beieler» und einige Gäste trafen sich im Restaurant Eintracht in Oberdorf. Gleich zu Beginn der Versammlung sprach Präsidentin Isabelle Zibung von Wetterrekorden im vergangenen Jahr. «Nach einem anspruchsvollen Frühjahr setzte eine Trachtlücke ein. Dann ging es flott voran», so die Präsidentin rückblickend.

«Es ‹honigte› dieses Jahr im Kanton Nidwalden», betonte sie und sprach von einer erfreulichen Honigbilanz. Da die Blüte in höheren Lagen erst nach der Schlechtwetterperiode einsetzte, brachten die Bienen in diesen Lagen grössere Erträge.

Asiatische Hornisse: Ein Bienenschädling im Anflug

In ihren Ausführungen berichtete die Präsidentin von der Asiatischen Hornisse, die inzwischen auch in der Schweiz im Vormarsch ist. «Es wurden bereits Tiere im luzernischen Gebiet gesichtet», sagte Isabelle Zibung.

Im vergangenen November hat der Kanton Nidwalden reagiert und eine Arbeitsgruppe gebildet. Unter der Leitung von Ingrid Schär von der Fachstelle für Natur- und Landschaftsschutz entstand mit dem Amt für Landwirtschaft, dem Amt für Wald und Naturgefahren, dem Bienenzüchterverein und dem Bieneninspektor ein Gremium, das sich mit diesem Bienenschädling befasst.

Primärnester an Häusern sind besser erkennbar

Ingrid Schär, die mit Andreas Egli vom Amt für Landwirtschaft die Versammlung verfolgte, sprach von einem Dilemma. «Wir sind auf Meldungen aus der Bevölkerung angewiesen», erklärte sie den Imkerinnen und Imkern. So wie es scheint, sind vor allem Primärnester an Häusern gut erkennbar.

In einem Vortrag erklärte Fabian Trüb vom Bienengesundheitsdienst der Apisuisse die Lebensweise und Merkmale der Asiatischen Hornisse. Ein Merkmal sei der 22 bis 30 Millimeter grosse dunkle Körper. Im Gegensatz zur einheimischen Hornisse, die einen gelben Hinterleib aufweist, erklärte Trüeb. Rücken und Kopf sind schwarz.

Fabian Trüb informierte über die Merkmale und Lebensweise der Asiatischen Hornisse.
Bild: Bild: Richard Greuter (Oberdorf, 7. 3.2024) 

Die Königin der Hornissen baut Anfang Jahr ein Primärnest an Häusern oder unter Dächern. Im Sommer zieht die Kolonie um in ein grosses Sekundärnest in Laubbäumen. Letztere sind nur schwer erkennbar.

Langjährige Vereinsmitglieder geehrt

Um dem starken Schwarmtrieb zu begegnen, möchte der Verein klären, wer Schwärme einfängt und wer Bedarf an diesen hat. Derzeit läuft ein Grundkurs mit zwölf Teilnehmern. Isabelle Zibung sieht bei Jungimkern Möglichkeiten, Schwärme zu verwerten. Laut Bieneninspektor Hanspeter Christen sind im vergangenen Winter mehr als 150 Bienenvölker eingegangen. Um gesunde Königinnen heranzuzüchten, plant der Verein eine koordinierte Zuchtstoffabgabe.

Präsidentin Isabelle Zibung (links) mit den Geehrten Werner Mathis (50 Jahre Mitgliedschaft), Claus Niederberger und Maria Bircher (beide seit 30 Jahre dabei). Rechts im Hintergrund: Roger Niederberger als neuer «Imker mit Eidgenössischem Fachausweis». 
Bild: Bild: Richard Greuter (Oberdorf, 7. 3.2024)

Werner Mathis wurde für seine 50-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt. Maria Bircher und Klaus Niederberger sind seit 30 Jahren Vereinsmitglied. Roger Niederberger wurde für den erfolgreichen Abschluss zum «Imker mit eidgenössischem Fachausweis» geehrt.

Die Vorstandsmitglieder Brigitta Burch und Peter Christen wurden wieder gewählt. Kassier Peter Christen präsentiert in seiner Rechnung einen Reingewinn von 2750 Franken bei einem Aufwand von 3137 Franken.

Kommentare (0)