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Kanton Obwalden

Drei Vorstandssitze bleiben vakant

Der Unteroffiziersverein Obwalden hielt seine Generalversammlung ab. Buchautor Andreas Anderhalten erzählte aus der Obwaldner Militärgeschichte.

Zur 136. Generalversammlung des Unteroffiziersvereins Obwalden (UOV) versammelten sich unter dem Vorsitz von Präsident Christian Hurschler rund 50 Gäste und Mitglieder. In seinem ausführlichen Jahresbericht skizzierte Hurschler im Hotel Metzgern in Sarnen die verschiedenen Höhepunkte im Vereinsjahr und präsentierte die Überlegungen zur künftigen Ausrichtung der Armee. «Die Armee muss einer Vielzahl möglicher Bedrohungen wirkungsvoll entgegentreten», betonte der Präsident.

Generalversammlung des Unteroffiziersvereins Obwalden (von links): Fridolin Enz, Samuel Michel, Daniel Ezgeta, Christian Hurschler und Andreas Anderhalden.
Bild: Bild: zvg

Als Vorstandsmitglieder wurden Samuel Michel, Fridolin Enz sowie die beiden Revisoren Martin Walcher und Renè Wittwer einstimmig wiedergewählt. Die drei Vorstandssitze Vizepräsident, Sekretär und Materialobmann bleiben weiterhin vakant. Einstimmig gutgeheissen wurden die Jahresberichte sowie die Jahresrechnung 2023 und das Budget 2024.

Der UOV Obwalden zählt aktuell 103 Mitglieder. Kreiskommandant Daniel Ezgeta überbrachte die Grüsse von Sicherheitsdirektor Christoph Amstad. Er musste sich wegen anderweitigen Verpflichtungen entschuldigen. Daniel Ezgeta orientierte über seine Tätigkeiten beim Kreiskommando. 2023 wurden von 161 Stellungspflichtigen 126 (78,3 Prozent) als militärdiensttauglich, 17 (10,6) als schutzdiensttauglich und 18 (11,2) als dienstuntauglich beurteilt. «Somit ist die Militärdiensttauglichkeit im Kanton Obwalden in den letzten fünf Jahren erstmalig auf unter 80 Prozent gefallen», sagte der Kreiskommandant. Die Vereinsmeisterschaft der Unteroffizierinnen und Unteroffiziere gewann Josef Christen vor Josef Egger und Silvia Egger.

Im Rahmen der 136. Generalversammlung des Unteroffiziersvereins Obwalden (UOV) präsentierte der pensionierte Hausarzt Dr. Andreas Anderhalden aus Sachseln sein Buch über die Militärgeschichte Obwaldens. Die Unteroffiziere vernahmen spannende und teils auch amüsante Geschichten.

Das Obwaldner und Nidwaldner Gebirgsfüsilierbataillon 47 erlebte von 1875 bis 2003 eine wechselvolle Geschichte. In dieser Einheit leistete der Grossteil der Obwaldner Wehrmänner ihren Militärdienst. Bis im Jahr 1961 waren auch Nidwaldner Wehrmänner mit einer Kompanie im Bataillon 47 vertreten. Während der ersten Phase des Aktivdienstes, welche vom 2. September 1939 bis zum 9. November 1940 dauerte, lag das Geb Füs Bat 47 im Raum Birmensdorf und beteiligte sich intensiv am Bau der zweiten Verteidigungslinie gegen Norden, der sogenannten Limmatlinie. Zusätzlich leisteten die 47er auch Bewachungsdienste an der Nordgrenze der Schweiz.

Das Geb Füs 47 hatte über die Jahre 32 Kommandanten

Das Geb Füs Bat 47 wurde in den 128 Jahren von insgesamt 32 Kommandanten vorwiegend aus Obwalden und Nidwalden geführt. Es sind heute noch bekannte Offizierspersönlichkeiten im Grad eines Oberstleutnants, Majors im Generalstab oder Majors. Der erste Bataillonskommandant im Jahr 1875 war Josef Seiler, Sarnen. In den späteren Jahren folgten German Murer, Beckenried; Hans Käppeli, Luzern; Paul Schmid, Alpnach Dorf; Carlo Jagmetti, Bern; Rolf Dubs, St. Gallen; Peter Saladin, Köniz; Peter Burch, Wangen ZH; Robert Halter, Hergiswil; Peter Fischer, Meilen; und Ernst Bucher, Kriens.

Für das Gebirgs-Füsilier-Bataillon 47 schlug am 6. September 2003 mit der Fahnenabgabe auf dem traditionsreichen Landenberg ob Sarnen die letzte Stunde. Der anschliessende Vorbeimarsch auf dem Dorfplatz in Sarnen gestaltete sich sehr eindrücklich. Das stolze Banner befindet sich seit dem Jahr 2003 in der Fahnensammlung des Historischen Museums Obwalden in Sarnen.

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