notifications
Nidwalden

Drei Männer zeigen Geschichten von Beckenried

Sie sind Chronisten und Hobbykünstler und stellen in der Ermitage ausgewählte Trouvaillen aus ihren Sammlungen und ihrem Schaffen aus. Am Samstag ist Vernissage.
Vier geschichtsträchtige Beckenrieder beim Einrichten der Ausstellung: Hans Käslin (von links), Edelhard Gander, Paul Zimmermann und Josef Würsch. (Bild: Kurt Liembd (Beckenried, 5. Dezember 2018))

Kurt Liembd

Die neueste Ausstellung in der Ermitage, welche morgen Samstag ihre Türen öffnet, trägt den bescheidenen Titel «Beckenried – Hobbys». Ein Augenschein beim Einrichten zeigt aber, dass die Objekte weit mehr als nur «Hobby» sind, zumindest handelt es sich um langjährig betriebene Hobbys. Aussteller sind drei Ur-Beckenrieder, was erahnen lässt, dass die Ausstellung auf ein grosses Echo stossen wird. Es sind dies Paul Zimmermann (83), der während 35 Jahre Gemeindeschreiber war, Hans Käslin (57), ein in Nidwalden bekannter Philatelist, und Edelhard Gander (79), begnadeter Naturfotograf.

Unterstützt wird das Trio von Josef Würsch (78), der an der Vernissage mit den drei Ausstellern ein Gespräch moderieren wird. Auch Josef Würsch ist ein Beckenrieder und leitete während 23 Jahre das Alters- und Pflegeheim Nidwalden. Vom kreativen Geist her passt er hervorragend zu den Ausstellern, ist er doch Buchautor («Vom Waisenhaus zur Seniorenresidenz») und Preisträger des Fokuspreises der Alzheimervereinigung.

Jahrhunderte alte Karten und Stiche

In der Ausstellung zeigt Paul Zimmermann wertvolle Stiche und Ansichtskarten mit Bezug zu Beckenried und Umgebung. Darunter findet man auch sehr seltene Exemplare, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen. Auf spezielles Interesse dürften grafische Karten und Stiche stossen, die ebenfalls Jahrhunderte zurückgehen. Seit über 48 Jahren sammelt Paul Zimmermann solch wertvollen Trouvaillen, entsprechend gross ist seine Sammlung.

Hans Käslin frönt seit 25 Jahren seinem Hobby, dem Sammeln von Ansichtskarten und Briefen mit Poststempeln Beckenried. So zeigt er unter anderem einen Faltbrief, den ein in Beckenried stationierter Soldat während des Sonderbundskriegs 1847 an seine Frau sandte. Seltenheitswert haben auch Karten und Briefe, die von Dichterin Isabelle Kaiser (1866–1925) geschrieben und in alle Welt versandt wurden und dank Sammlern den Weg nach Beckenried zurückfanden. Edelhard Gander wiederum präsentiert seine Liebe zur Fotografie und zur Natur. Auf professionelle Weise gelangen ihm faszinierende Aufnahmen von Alpenblumen, Gebirgspflanzen und Bäumen. Beim Betrachten seiner Bilder ist eindrücklich spürbar, dass Gander ein Auge für das Spezielle hat. Auf die Perfektion seiner Bilder angesprochen, erklärt er, dass er die Kamera millimetergenau zurechtrücke, bis die Konturen der abgelichteten Objekte ihre optimale Wirkung erzielen.

Seit 40 Jahren Kulturraum

Die Ausstellung der drei Beckenrieder, die einen historischen Rückblick beinhaltet, passt zeitlich ideal zum Ausstellungsort. Denn nächstes Jahr kann der Ermitage-Verein sein 40-Jahr-Jubiläum feiern. Die Ermitage als Kulturraum ist heute für Beckenried unverzichtbar. Zum Jubiläumsjahr ist bereits ein Programm aufgegleist, unter anderem mit Theater, Musik und Ausstellungen.

Ausstellung «Beckenried – Hobbys» vom 8. bis 16. Dezember. Vernissage: Samstag, 8. Dezember, um 17 Uhr, Öffnungszeiten: Samstags 14–17 Uhr, sonntags 11–17 Uhr

Kommentare (0)