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Luzern

Dreckiges Geschäft

Journalistin Luzia Mattmann über Gesichtsmasken aus dem Toten Meer und Schlammmasken aus der Region.
Luzia Mattmann. (Bild: PD)

Luzia Mattmann

Das Problem ist bekannt: Je günstiger etwas ist, desto schlampiger geht man damit um. Je mehr es kostet, desto sorgfältiger wird es behandelt. Wobei wohlverstanden der Preis jeweils nicht mit dem Wert übereinstimmen muss. Das erfuhr ich kürzlich wieder mal am eigenen Leib.

Kurz vor Ladenschluss und etwas gehetzt rollte ich mein Wägeli durch die Verkaufs­regale. Ich fühlte mich ziemlich abgekämpft und kam – am Beauty-Regal vorbei. Vollbremsung. Es gab Gesichtsmasken. Mit wertvollen Mineralien vom Toten Meer. Das Versprechen: zarte Haut, ewige Schönheit, fantastische Ausstrahlung. Sie ahnen, was passierte. Ich kaufte Schlamm zum Kilopreis von gut 150 Franken.

Etwas später im Wald, Bastelprojekt: Wir schreiten ein Bachbett ab auf der Suche nach Lätt, um einmal eigenhändig einen Ziegel herzu­stellen. Es dauerte zwar ein Weilchen, bis das Rohmaterial unseren Qualitätsansprüchen genügte. Aber dann stiessen wir auf eine 1a-Lättader. Es gelang uns, gut und gerne ein Pfund von dem klebrigen Erdreich aus dem Bachlauf zu klauben. Die Ware wurde in einen Sack gefüllt und heimtransportiert.

Nach einer nassen, klebrigen Aktion konnte der Ziegel erfolgreich geformt und gebacken werden. Und ganz nebenbei hatten die Hände und auch ein Grossteil des Gesichtes eine Maske be­kommen. Mit wertvollen Mine­ralien aus der Region. Gratis und franko.

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