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Europaplatz Luzern

«Dock 14»: Das ist der Grund, weshalb es keine Buvette vor dem KKL mehr gibt

Die Sommerbar vor dem KKL ist vorläufig Geschichte – weil die Stadt den Standort Europaplatz nicht öffentlich ausschreiben wollte.

Die Buvette Dock 14 auf dem Europaplatz vor dem KKL hatte für 2022 keine Betriebsbewilligung in der bisherigen Form mehr erhalten.

Darauf mussten Besuchende diesen Sommer verzichten: Die Buvette Dock 14 vor dem KKL.
Bild: Bild: Selina Haberland/NZZ

Diese Nachricht sorgte im Mai für Erstaunen und Bedauern. Weder das KKL noch die Stadt wollten sich damals zu den Gründen äussern. Es folgte eine Interpellation der Mitte-Fraktion im Stadtparlament. Nun liegt die Antwort des Stadtrats vor und auch das KKL äussert sich jetzt.

KKL hätte gerne weiter gemacht

Zwar hätte das KKL auch diesen Sommer einen Teil des Europaplatzes nutzen können. Deren Medienstelle schreibt dazu: «Das KKL Luzern hätte wie viele Jahre zuvor den Betrieb als Buvette sehr gerne weitergeführt.»

Doch die Bewilligung wäre nur noch auf einen Betrieb als Boulevardfläche beschränkt gewesen. Also kein Container, kein Buvettewagen. Einzig eine abends wegräumbare mobile Servicestation wäre noch möglich gewesen.

Die KKL-Geschäftsleitung lehnte diesen Vorschlag der Stadt aber ab. «Der Betrieb auf dem Europaplatz macht aus unserer Sicht organisatorisch nur Sinn, wenn auf dem Platz selber eine gewisse Infrastruktur wie bis 2021 mit dem Dock 14 vorhanden ist», so die KKL-Medienstelle.

Eine Ausschreibung wäre nötig

Doch weshalb sollte plötzlich nicht mehr möglich sein, was bis 2021 funktionierte? Eine längerfristige Buvette-Nutzung auf dem Europaplatz würde eine öffentliche Ausschreibung des Standorts inklusive Baubewilligungsverfahren erfordern – analog zu den übrigen Buvetten-Standorten, deren Betrieb ebenfalls periodisch neu ausgeschrieben wird. Doch eine öffentliche Ausschreibung des Europaplatzes wollte der Stadtrat nicht, weshalb nur noch die Variante Erweiterung der Gastrofläche – ohne Buvette – in Frage kam. Eine entsprechende Boulevardbewilligung hätte man denn auch erteilt, sagt Stadtrat Adrian Borgula (Grüne).

Der Europaplatz eigne sich aus mehreren Gründen nicht zum Betrieb einer unabhängigen Buvette, heisst es in der Antwort des Stadtrats auf die Interpellation. Der Standplatz unterscheide sich aufgrund seiner exponierten Lage, seiner unmittelbaren Nähe zum KKL, zum Wagenbachbrunnen und den Landungsbrücken der SGV von anderen Buvetteplätzen. Wegen des repräsentativen Charakters sei die Nutzung der Buvette mit hohen Ansprüchen an die Gestaltung verbunden.

Eine grössere Buvetteinfrastruktur als wie bisher auf einer Fläche von rund elf Quadratmetern sei zudem aus «räumlicher und städtebaulicher Sicht nicht möglich». Der Betrieb durch Dritte sei aufgrund der «logistischen Herausforderungen nur mit ausserordentlich hohem Aufwand» zu bewerkstelligen. Und eine Buvette muss gemäss den Anforderungen der Gewerbepolizei ein Gratis-WC in Gehdistanz von 100 Metern anbieten.

Buvette hatte kaum Einfluss auf Sicherheit

Die Mitte-Fraktion wollte vom Stadtrat auch wissen, wie die Luzerner Polizei und die Gruppe «Sicherheit Intervention Prävention» (SIP) die Situation auf dem Europaplatz beurteilen. Denn die Sommerbars seien ein bewährtes Mittel zur Förderung der Attraktivität und Sicherheit im öffentlichen Raum.

Aus Sicht der Stadt habe die Buvette auf dem Europaplatz für eine bessere Durchmischung gesorgt, aber nicht zu einer markanten Verbesserung der Sicherheit beigetragen, schreibt der Stadtrat. Die Situation ohne Buvette 2022 unterscheide sich hinsichtlich der Sicherheit nicht von den vergangenen Jahren.

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