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Dieser Edlibacher Erfinder gibt seine Geheimnisse preis

Wenn Yoda und Darth Vader einen Ratgeber schreiben: Lars Rominger ist ein grosser Star-Wars-Fan und verrät in seinem neuen Buch seine skurrilen Ideen und Tricks für innovative Marktkonzepte.
Erfinder Lars Rominger mit seinem neuen Ratgeber für Tüftler. (Bild: Werner Schelbert (12. September 2018))

Laura Sibold

Es sei ein grosses Kunstwerk mit viel Hintersinn, von dem man viel lernen kann: Wenn der Edlibacher Lars Rominger von Star Wars zu erzählen beginnt, kommt er ins Schwärmen. Der studierte Chemiker führt seit knapp 20 Jahren die Rominger Kunststofftechnik GmbH in Edlibach und ist Lehrbeauftragter an verschiedenen Bildungsstätten. Sein Herz schlägt jedoch für Science-Fiction und für Erfindungen, ist Rominger doch der einzige offizielle Erfinder der Schweiz. 2016 wurde der Menzinger Tüftler von Idee-Suisse als «Innovativster Unternehmer der Schweiz» ausgezeichnet.

Nun hat Lars Rominger beschlossen, das Geheimnis seiner skurrilen Ideen zu lüften. «Immer wieder gelangten Leute an mich, die wissen wollten, wie ich es ohne grosses Kapital geschafft habe, meine Ideen auf den Markt zu bringen», sagt Rominger.

Drei Bausteine zum Erfolg

In seinem rund 230 Seiten starken Ratgeber «Lars war’s – Kreativ in neue Galaxien» lädt der 52-Jährige seine Leser auf eine Reise ein und verrät gleich zu Beginn: «Kreativität ist keine Gabe. Sie lässt sich fördern und trainieren.» Lars Rominger hat eine Art Nutzwertanalyse mit zwölf Fragen entwickelt, mit Hilfe derer Leser innerhalb von rund 20 Minuten das Potenzial einer Idee evaluieren können. «Von 100 Ideen setzen sich etwa zwei auf dem Markt durch. Daher lohnt es sich, frühzeitig zu erkennen, welche Konzepte sich zur Weiterentwicklung lohnen.» Rominger verrät, dass er mit offenen Augen und Ohren durchs Leben geht und das Wissen anderer, die etwas besser können als er, kombiniert und etwas Neues daraus macht.

So entwickelte der leidenschaftliche Erfinder bisher unter anderem ein Gerät zur Weinveredelung, die Liebes-App «Love-Finder», einen Laborkoffer, einen kompostierbaren und reissfesten Plastiksack sowie einen Kunststoff-BH aus Hightech-Kunststofffasern für Frauen mit grosser Oberweite. «Um richtig erfolgreich zu sein, sind drei Bausteine nötig: Kreativität, Fachwissen oder die Bereitschaft sich komplexe Sachverhalte anzueignen sowie strategisches Denken», schreibt Rominger in der Einleitung seines Buches.

Lars Rominger, dessen Bruder der ehemalige Radprofi Tony Rominger ist, unterscheidet in seinem Ratgeber zwischen Klonkriegern, die alle gleich sind und nicht aus der Reihe tanzen, und Individualisten, die ihren eigenen Weg gehen. «Zeigen Sie ihrem Umfeld, dass Sie das Laserschwert selber in der Hand haben», sagt der diplomierte Chemiker augenzwinkernd. Analogien zu Star Wars sind in jedem Kapitel zu finden.

Der Edlibacher Tüftler, dessen Lieblingsfigur Darth Vader ist, nennt Science-Fiction als grosse Inspirationsquelle. So trägt er neben den kreativen Ideen im Kopf stets auch eine Attrappe eines «Kommunikators», eines Vorläufers des heutigen Mobiltelefons, wie er in der Serie vorkommt, mit sich herum.

Denkaufgabe für Besserwisser

Romingers Faszination für Wissenschaft ist schon früh erwacht. «Der Erfinder Daniel Düsentrieb war eine meiner Lieblingsfiguren. Da ich versuchte seine Errungenschaften nachzukonstruieren, war mein Karton- und Klebeband-Verschleiss zum Leidwesen meiner Eltern exorbitant», so Rominger, der mittlerweile weniger mit Klebeband, dafür mehr im Vorstand des Rotary Clubs Ägeri-Menzingen aktiv ist.

Inzwischen hat der 52-Jährige selber drei Töchter und neben dem aktuellen Ratgeber bereits 2004 ein Chemie-Fachbuch für Schulen herausgegeben. Lediglich trockene Materie liefert Rominger in seinem neuen Buch jedoch nicht. Jedes Kapitel endet mit einer kleinen Denkaufgabe «für Nerds und Besserwisser». Ein Beispiel: Wie oft muss man ein Blatt Papier falten, damit es so dick wird, dass es bis zum Mond reicht? Ebenfalls spart der Star-Wars-Fan nicht mit Ratschlägen: «Wenn sie offen für alles sind, sind Sie undicht. Und das ist gut!»

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