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Die Zuger Kiesreserven reichen noch zehn Jahre

Im Kanton Zug wurden im vergangenen Jahr 576 000 Kubikmeter Kies abgebaut. Die im Richtplan gesicherten Reserven reichen noch für rund zehn Jahre. Dies geht aus dem Jahresbericht 2017 über den Kiesabbau hervor. Im laufenden Prozess über die Richtplanfestsetzung des Kiesabbaustandorts Hatwil in der Gemeinde Cham werden die Erkenntnisse aus der vorliegenden Kiesstatistik einfliessen.
Die Abbaumenge im Jahr 2017 ist im Vergleich zum Vorjahr etwas höher. (Bild: PD)

Die Baudirektion hat den neuesten Jahresbericht über den Kiesabbau im Kanton Zug herausgegeben. Jedes Jahr erhebt das Amt für Raumplanung Daten bei Kiesabbaufirmen und Bauunternehmungen in der Region. Die Zahlen für das Jahr 2017 sind in Tabellen und Grafiken dargestellt und mit den Werten der Vorjahre verglichen. Der Bericht dient als Grundlage für die Abbauplanung der kommenden Jahre.

Die zentralen Aussagen des Berichts

Im Jahr 2017 bauten die Kieswerke rund 576 000 Kubikmeter Kies in den Zuger Abbaustellen ab. Diese Abbaumenge ist im Vergleich zum Vorjahr etwas höher, und liegt auch über dem mehrjährigen Durchschnitt von 473 000 Kubikmeter Kies. Der Kiesumsatz im Kanton Zug belief sich im vergangenen Jahr auf 799 000 Kubikmeter.

Im Jahr 2017 ist Kies im Umfang von 22 Prozent des gesamten Kiesumsatzes in den Kanton Zug importiert worden. Der Anteil der Exporte am Kiesumsatz beträgt 32 Prozent. Daraus resultiert zum vierten Mal in Folge ein Exportüberschuss, nachdem in den drei Jahren zuvor jeweils Importüberschüsse zu verzeichnen waren.

Im Kanton Zug wird Kies häufig durch andere Produkte substituiert. Solche Ersatzstoffe entstehen nach der Verwertung und Aufbereitung von mineralischen Bauabfällen. Der Absatz dieser Baustoffe lag bei 138 000 Kubikmeter (13 Prozent des Gesamtumsatzes). Die Entwicklung der mineralischen Bauabfälle über die letzten zehn Jahre konnte nicht mit den Erwartungen Schritt halten. Auch durch die Verwendung von Aushubmaterial für Hinterfüllungen kann Kies gespart werden. Die Menge des für Hinterfüllungen verwendeten Aushubmaterials lag im vergangenen Jahr bei 79 000 Kubikmetern. Damit stammte 2017 21 Prozent des Gesamtumsatzes aus Sekundärbaustoffen.

Im Jahr 2017 wurden 1 013 000 Kubikmeter offenes Kiesgrubenvolumen (mit Aushub, Abdeckmaterial und Schlammanteilen) aufgefüllt. Gemäss Angaben der Kieswerke standen Ende 2017 in den Kiesgruben rund 5,8 Millionen Kubikmeter Auffüllvolumen offen. Aus betrieblichen Gründen steht nur ein Teil dieses Volumens kurzfristig für die Ablagerung von Aushubmaterial zur Verfügung.

Die Exporte überwiegen die Importe

Bereits seit einigen Jahren zeigt die Auswertung der Materialflüsse eine Diskrepanz zwischen der effektiven und der im Kieskonzept 2008 angestrebten Entwicklung. Der Kiesabbau im Kanton Zug ist deutlich höher als veranschlagt. Die Exporte überwiegen die Importe und der Anteil des RC-Materials stagniert seit längerem. Diese Entwicklung weist auf eine weiterhin relativ hohe Belastung der natürlichen Ressourcen in der Region hin.

Gemäss Richtplanauftrag hat der Kanton für die künftige Kiesversorgung dem Kantonsrat im Zeitraum zwischen 2018 und 2020 eine Vorlage für eine allfällige Festsetzung des Kiesabbaugebiets am Standort Hatwil, Gemeinde Cham, zu unterbreiten. «In den vergangenen Monaten sind unter Leitung der Baudirektion zusammen mit einer breit abgestützten Arbeitsgruppe die erforderlichen Grundlagen für den Standort Hatwil abgeklärt worden», schreibt der Kanton.

Die Baudirektion werde im Laufe dieses Jahres die Haltung des Regierungsrats in dieser Frage einholen, bevor sie eine Vorlage für den Entscheid des Kantonsrats erarbeitet. «Selbstverständlich werden in diesen Prozess auch die Erkenntnisse aus der vorliegenden Kiesstatistik einfliessen.»

(red)

Kiesbericht 2017.pdf

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