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Zug

Die Zeit nutzen

Bei den geplanten Geschwindigkeitsbeschränkungen in der Stadt Zug geht nicht nur ums Tempo. Es geht genauso um den Lärm, den die Fahrzeugkolonnen auslösen.
Harry Ziegler, Chefredaktor der Zuger Zeitung.

Harry Ziegler

Tempo 30 auf der Grabenstrasse, der Neugasse und der Ägeristrasse? Das wird es vorderhand nicht geben. Mindestens mittels Signalisation angezeigt nicht. Denn Tatsache ist, zu Stosszeiten – und diese herrschen in diesen Gebieten ausser in ein paar wenigen Nachtstunden, immer – kann meist mit weniger als 30 Stundenkilometern gefahren werden. Warum also signalisieren, fragt sich der Zuger TCS und hat gegen den Erlass der Verkehrsanordnung Tempo 30 beim Verwaltungsgericht Beschwerde erhoben.

Es scheint klar, dass eine signalisierte Temporeduktion auf diesen Abschnitten unnötig ist. Unnötig sowohl, was das Tempo betrifft, aber auch, was die Lärmreduktion betrifft, weil die gefahrene Geschwindigkeit im fraglichen Gebiet in der Regel nicht höher liegt als Tempo 30. Warum also noch Tafeln aufstellen oder den Asphalt bemalen, wenn doch faktisch belegt ist, dass die verlangte Temporeduktion – hausgemacht zwar – ohne Signalisation zu erreichen ist?

Nun, durch die Beschwerde des TCS beim Zuger Verwaltungsgericht bleibt die Situation wie bis anhin. Keine Tempodrosselung auf den betroffenen Strassenabschnitten. Baudirektor Florian Weber will auf rechtskräftige Entscheide zu den Tempomassnahmen warten, bevor irgendeine Tafel aufgestellt wird. Richtigerweise.

Es geht nicht nur ums Tempo. Es geht genauso um den Lärm, den die Fahrzeugkolonnen auslösen. Die in der eidgenössischen Lärmschutzverordnung vorgeschriebenen Grenzwerte werden laut Weber kaum eingehalten. Die TCS-Beschwerde schafft nun Zeit, nach umsetzbaren Lösungen zur Temporeduktion und Lärmsanierung zu suchen. Diese Zeit muss man nutzen.

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