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Uri

Die Zahl der arbeitslosen Urner verdoppelt sich

Die Coronakrise schlägt sich auch in der Arbeitslosenstatistik nieder. Sie liegt in Uri bei 1,8 Prozent. Doch es gibt auch positive Zeichen.

Matthias Piazza

355 Urner waren Ende Mai als arbeitslos gemeldet. Das sind zwar 12 Personen weniger als im Vormonat. Und mit 1,8 Prozent liegt die Arbeitslosenquote unter der schweizweiten Quote von 3,4 Prozent. Allerdings ist die Urner Arbeitslosenquote rund doppelt so hoch wie im Mai 2019, wie die Volkswirtschaftsdirektion am Dienstag mitteilte. Damals waren nur 193 Personen als arbeitslos gemeldet.

«Die Coronapandemie hat auch Uri in eine wirtschaftliche Krise geführt», sagt dazu Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind. Vor allem die Gastronomie- und Tourismusbranche seien überdurchschnittlich von der Arbeitslosigkeit betroffen. «Die Situation hat sich innerhalb eines Jahres total verändert. Noch im Mai 2019 suchten Unternehmer händeringend nach zusätzlichen Mitarbeitern, um das hohe Auftragsvolumen zu bewältigen», erinnert sich Urban Camenzind zurück.

Mit einem blauen Auge davongekommen

Trotzdem will er nicht schwarzmalen. «Mit aktuell 1,8 Prozent sind wir, zumindest bis jetzt, mit einem blauen Auge davongekommen. Dass unsere Arbeitslosenquote im vergangenen Monat sogar noch leicht zurückgegangen ist, stimmt mich zuversichtlich.» Camenzind windet den Unternehmen ein Kränzchen. «Sie gehen sehr verantwortungsvoll mit ihren Mitarbeitern um, sind zurückhaltend mit dem Aussprechen von Kündigungen. Stattdessen nutzen sie das Instrument der Kurzarbeit.» Tatsächlich hat die Kurzarbeit stark zugenommen. So waren diesen März 371 Betriebe und 2788 Arbeitnehmer davon betroffen (132864 Ausfallstunden). Zum Vergleich: Im März 2019 war gerade mal ein einziger Urner Betrieb von Kurzarbeit betroffen.

89 Arbeitslose fanden wieder eine Stelle

Zuversichtlich stimmt Urban Camenzind auch die Tatsache, dass im vergangenen Monat 89 Arbeitslose wieder eine Stelle gefunden hätten. Die Gastronomiemitarbeiter seien wohl zu ihren wiedereröffneten Restaurants zurückgekehrt. Trotzdem sei die Zukunft unsicher: «Die momentan gute Auftragslage auf dem Bau etwa könnte sich im Herbst verschlechtern, wenn zum Beispiel Private auf ihre Umbauten verzichten, weil sie arbeitslos sind», befürchtet er. 39,2 Prozent der 355 Arbeitslosen im Mai waren übrigens weiblich, wie die Volkswirtschaftsdirektion weiter schreibt. Von allen eingeschriebenen Arbeitslosen waren 141 Personen oder 39,7 Prozent Schweizerbürger. 34 Personen waren länger als ein Jahr ohne Dauerbeschäftigung. 29,4 Prozent aller Langzeitarbeitslosen sind Schweizer.

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