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Zug

Die neue Geschäftsführerin Renya Heinrich will Zug Tourismus zu mehr Präsenz verhelfen

Renya Heinrich ist seit dem 1. August neue Geschäftsführerin von Zug Tourismus. Für die Zukunft des Vereins hat sie nach den vergangenen Turbulenzen grosse Pläne.
Renya Heinrich, die neue Geschäftsführerin von Zug Tourismus. (Bilder: Maria Schmid (17. August 2020))
Renya Heinrich möchte als neue Geschäftsführerin die Strategie von Zug Tourismus schärfen.

Tijana Nikolic

Tijana Nikolic

Turbulente Zeiten liegen hinter dem Verein Zug Tourismus: Wegen Meinungsverschiedenheiten sowie fehlenden finanziellen und personellen Ressourcen trat vor rund zweieinhalb Jahren und nur sieben Monate nach Dienstbeginn, der damalige Geschäftsführer Nicolas Ludin zurück. Für ihn übernahm die Bündnerin Patrizia Hofstetter die Geschäftsleitung. Doch auch sie verliess den Verein bereits nach einem Jahr wieder, weil sie zurück in die Ostschweiz wollte. Im Mai gab Vereinspräsident Heini Schmid sein Amt ab, weil er Platz machen wollte für neue Leute mit frischen Ideen. Neuer Präsident ist mittlerweile Andreas Zgraggen.

Seit dem 1. August ist nun die gebürtige Oberägererin Renya Heinrich in der Geschäftsleitung am Start. Die Tourismus- und Marketingexpertin strebt einen Neubeginn an und hat vor, länger zu bleiben.

«Die Zeichen stehen auf neu», sagt Heinrich zuversichtlich. Obwohl die 45-Jährige die letzten 20 Jahre im Bündnerland gelebt und gearbeitet hat, verfolgte sie das Geschehen bei Zug Tourismus und dessen Turbulenzen. «Zug Tourismus muss mehr Präsenz zeigen und zeitgemäss neue Wege gehen - nicht zuletzt auch im Sinne der neuen Kundenbedürfnisse und der Digitalisierung», ist sie sich sicher.

Ganz klar stehe ausserdem ein gezieltes Marketing im Mittelpunkt, um das Angebot und die Erlebnisse in der Region einem grossen Publikum zugänglich zu machen. Die Partner hätten hier berechtigt grosse Ansprüche. Durch die fehlenden Mittel und die schwierigen Umstände der letzten Jahre sei das etwas unter gegangen. «Die Leute haben sich teilweise gefragt, wofür man Zug Tourismus noch genau braucht», so Heinrich. Die strapazierten Beziehungen zu Partnern und Leistungsträgern müssten wieder gepflegt werden. Mit ihr und dem neuen Präsidenten ergebe sich jetzt eine grosse Chance dazu.

Sie will die Strategie von Zug Tourismus schärfen

Seit Beginn ihrer Amtszeit habe sie mit ihrem sechsköpfigen Team intensiv über ihre Wünsche, Bedürfnisse und Fragen geredet, Arbeiten und Prozesse kennengelernt sowie bereits erste Partner und Leistungsträger getroffen. «Wir müssen jetzt als erstes unsere Strategie schärfen. Dazu müssen wir uns überlegen, wo wir in fünf oder zehn Jahren stehen wollen, wer unsere Zielgruppen sind, wie wir diese erreichen können oder wie wir unsere Partner zufriedenstellen», findet die Heinrich.

Das Budget dafür sei jedoch der Knackpunkt, wodurch stetig zu überlegen sei, wie man zu entsprechenden Einnahmen kommt. Weiter ergebe sich durch Corona eine ganz andere Ausgangslage. «Ich freue mich auf die kommende Zeit, auch wenn die Erwartungen an mich sehr hoch sind. Ich mag schwierige Aufgaben.» Ihr Team sei hoch motiviert und freue sich auf die Zukunft.

Heinrichs Meinung nach ist Zug sehr attraktiv für den Tourismus: «Die Stadt ist trendig und innovativ, aber doch gemütlich und persönlich. So eine Stimmung ist einmalig.» Es sei schön, wie sich der Kanton das Einheimische bewahrt hat, zusammen mit allen zugezogenen Expats und internationalen Firmen. «Die wunderschöne Altstadt vereint sowohl internationalen als auch Dorfcharakter.» In Kürze sei man am See, beim Kunsthaus oder Casino, aber habe es auch auf den Zugerberg sowie den Rigi oder den Stoos nicht weit. Gute Kultur– und Sportangebote wie auch eine erstklassige Gastronomie würden das vielseitige Angebot auf kleinstem Raum abrunden.

An vielseitiger Erfahrung fehlt es ihr nicht

Mit Heinrich erhält Zug Tourismus einen Tourismus- und Marketingprofi. Ihr Werdegang ist vielseitig: Während ihrer Ausbildung an der Tourismusfachschule in Samedan in Graubünden hat sie bei Davos Tourismus gearbeitet, wo sie einen Einblick in das Kongresswesen, die Eventabteilung sowie Marketingabteilung bekam. Danach folgten Stellen in Marketingagenturen sowie bei der Rhätischen Bahn, wo sie eine Stabstelle im Führungssupport und in der Projektentwicklung hatte. «Ich wollte aber wieder in den Tourismus zurück», erinnert sich Heinrich.

Also übernahm sie eine Leitungsposition im Hotel Grischa in Davos und danach in einem weiteren Viersternehotel, wo sie als Direktorin Marketing und Sales tätig war. «Als ich die ausgeschriebene Stelle in Zug sah, war für mich jedoch klar, dass ich zurück in die Heimat gehe.» Ausgleichend zur Arbeit macht sie viel Sport wie Kitesurfen oder Mountainbiken und bereist die Welt.

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