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Luzern

Die Luzerner Töggeli-Liga startet in die dritte Saison

Tischfussball wird seit 2018 von Swiss Olympic als Sportart anerkannt. Im Dezember startet in Luzerner Bars eine Plausch-Liga für alle Niveaus.
(Bild: PD)
Jorge Rodriguez.
(Bild: PD)

Jonas von Flüe

Jonas von Flüe

Jonas von Flüe

Die Haifish-Bar ist gut gefüllt. In der hinteren Ecke versammeln sich einige Gäste um den Töggelikasten. Das Niveau ist hoch, das Spiel eng. «Wir fordern», sagt ein junger Mann und legt einen Einfränkler auf den Tisch. Die Geste versteht man weltweit: Er und sein Partner wollen gegen die Gewinner antreten.

Die Bar an der Obergrundstrasse in Luzern ist so etwas wie das Mekka der hiesigen Bar-Töggeli-Szene. Wer auf richtig gute Gegner treffen will, ist dort am richtigen Ort. Abend für Abend werden in Luzerner Bars unzählige Töggeli-Duelle ausgetragen – von Dezember bis Mai auch in Form einer Liga.

«Fordere Luzern» heisst der Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Bar-Töggelen in Luzern zu fördern. Jorge Rodriguez ist Präsident des Vereins. Er sagt: «Der Spass und die Pflege der sozialen Kontakte stehen ganz klar im Vordergrund.» Die Liga startet im Dezember bereits in ihre dritte Saison. In den ersten beiden Jahren haben 38 respektive 21 Zweierteams teilgenommen. In diesem Jahr werden es wieder mehr als 30 Teams sein. Anmelden kann man sich noch bis am Freitagabend, 29. November. Und zwar hier.

Gespielt wird in sieben Bars

Wer sich für die Töggeli-Liga anmeldet, muss zuerst eine Bar in der Stadt Luzern als Heimlokal aussuchen. Es stehen deren sieben zur Auswahl: Bar 59, Bruch-Brothers, Tresor, Metzgerhalle, B&B Bettstatt, Haifish-Bar und das Lokal des Tischfussballclubs Luzern. Danach gilt es, das Niveau zu bestimmen. Und zwar mittels Vorspielen, ähnlich wie ein Casting. «Wir sehen schnell, wer wie gut ist. Anfänger sind in der untersten Stärkeklasse bestens aufgehoben. Bessere Spieler finden in den höheren Ligen Platz», sagt Rodriguez. Sind die drei bis vier Ligen eingeteilt, kann das Spiel beginnen. Zwischen 12 und 18 Spiele stehen pro Saison an, was rund drei pro Monat entspricht. Einen Spielplan gibt es nicht. Die Begegnungen werden in einer WhatsApp-Gruppe direkt zwischen den Teams abgemacht. Mit guter Planung können bis zu drei Partien pro Abend gespielt werden.

Doch was passiert, wenn ein Töggelikasten zur besagten Zeit besetzt ist? «Dann wartet man kurz, bis man an der Reihe ist», sagt Rodriguez. Ligaspieler sind in den Bars ganz normale Töggeler und müssen sich hinten anstellen. Beendet wird die Saison mit einem Final-Turnier, an dem die jeweiligen Sieger der Ligen ermittelt werden.

Tischfussball wird als Sportart anerkannt

Vorbild für die Luzerner Töggeli-Liga ist diejenige in Zürich. Unter dem Namen «Fordere» wird dort seit 2007 in einer Liga Tischfussball gespielt. In den verschiedenen Ligen nehmen rund 200 Mannschaften am Wettbewerb teil. «Das Niveau in den Luzerner Bars ist aber keineswegs schlechter», sagt Rodriguez. Ähnliche Ligen gibt es auch in St. Gallen und Winterthur.

Der 42-Jährige steht seit seiner Jugend am Kasten und ist Mitglied des Tischfussball Clubs Luzern (TFCL), mit dem er 2017 und 2018 Schweizer Meister wurde. Die offizielle Schweizer Meisterschaft und die Bar-Töggeli-Liga könne man jedoch nicht vergleichen. «In der Tablesoccer League geht es viel ernster zu und her», erklärt er. Die Luzerner Töggeli-Liga sieht er als schöne Abwechslung, weil das Gewinnen nicht im Vordergrund stehe und man auch mal ein Bier zum Spiel trinken könne.

Seit Anfang 2018 wird Tischfussball gar von Swiss Olympic als Sportart anerkannt. Die «Swiss Tablesoccer Federation» (STF) ist der erste Tischfussballverband auf der ganzen Welt, welcher die Vollmitgliedschaft beim nationalen olympischen Komitee erreicht hat. Rodriguez träumt gar davon, dass Tischfussball mal eine Olympische Sportart wird. Für die meisten bleibt Töggelen jedoch einfach ein soziales Spiel mit hohem Spassfaktor. Auch für die Spieler in der Haifish-Bar.

Hinweis: Mehr Informationen zur Liga und zum Anmeldung finden Sie unter lu.fordere.ch. Anmeldeschluss für die Saison 2019/2020 ist am Sonntag, 24. November.

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