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Stadt Luzern

Die Langensandbrücke scheint wie verhext: Erneut wird unter ihr gebaut, erneut wird der Bahnhof gesperrt

In einem halben Jahr kommen die Züge in Luzern zu einem zweitägigen Stillstand. Es ist nicht das erste Mal. Und wieder liegt der Hund unter der Langensandbrücke begraben.

Die Zugentgleisung im März 2017 ist vielen Luzernerinnen und Luzernern noch präsent. Damals hob es Teile eines Eurocitys unter der Langensandbrücke aus den Gleisen, sieben Personen wurden verletzt. Der Unfall hatte zur Folge, dass unter anderem neue Weichen eingesetzt werden mussten.

Dies wiederum führte zu einer Sperrung des Bahnhofs Luzern, die mehrere Tage dauerte. Einzig die Züge der Zentralbahn konnten noch fahren. Die Auswirkungen waren in der Stadt deutlich zu spüren, etwa dadurch, dass viel weniger Passantinnen und Passanten unterwegs waren.

So sah es während der letzten Bauarbeiten bei der Langensandbrücke aus.
Bild: Bild: Nadia Schärli (Luzern, 7. November 2020)

Im November 2018 sperrten die SBB den Bahnhof Luzern erneut. Damals ein Wochenende lang. Wieder wurden Weichen bei der Langensandbrücke ausgewechselt. Ziemlich genau zwei Jahre später hiess es dann nochmals: Totalsperre am Bahnhof Luzern – im November 2020bauten die Bundesbahnen einen Schaltposten um, wieder war die Langensandbrücke mittendrin statt nur dabei.

Und nun kommt im März 2023 die nächste Vollsperrung, einmal mehr gibt's neue Weichen. Sie, liebe Leserinnen und Leser, dürfen drei Mal raten, wo unter anderem die Arbeiten durchgeführt werden. Genau.

Details werden erst später kommuniziert

Es handle sich teilweise um dieselben Weichen, die bereits nach der Entgleisung ausgewechselt wurden, teilen die SBB auf Anfrage über das neue Bauvorhaben mit. «Sehr häufig befahrene Weichen müssen nach wenigen Jahren ersetzt werden. Das ist normal», sagt Pressesprecher Reto Schärli. Weitere Fragen will er derzeit jedoch nicht beantworten. «Details zu diesem Wochenende werden wir zu einem späteren Zeitpunkt kommunizieren.»

Klar ist derzeit, dass der Bahnhof während 51 Stunden fast komplett stillsteht. Dies zwischen dem 18. und 20. März. Einzig die Züge der Zentralbahn werden normal fahren können. Wie das Dispositiv von Bahnersatzbussen aussieht, ist derzeit noch unklar. Im November 2020 standen 29 Busse von verschiedenen öffentlichen Busbetrieben im Einsatz. Umgestiegen werden musste beispielsweise am Bahnhof Emmenbrücke oder Ebikon.

Zugfolgezeiten werden verkürzt

Die Vollsperrung im März 2023 ist Teil eines grösseren Bauprogramms. Dieses begann vor wenigen Tagen und dauert bis im Oktober 2024. Es handelt sich dabei um das 46-Millionen-Franken-Projekt «Zugfolgezeiten Luzern». Gebaut wird unter anderem ein neues Bahntechnikgebäude am Gütsch. Derzeit wird im gesamten Streckenabschnitt vom Bahnhof Luzern bis zur Eisenbahnbrücke Fluhmühle nachts gearbeitet. In der ersten Oktoberhälfte kommt es laut den SBB zu «besonders lärmintensiven» Arbeiten im Bereich Langensandbrücke.

Die SBB umschreiben das Projekt so: «Die Zufahrt zum Bahnhof Luzern gehört zu den meistbefahrenen Streckenabschnitten auf dem Bahnnetz in der Schweiz. Damit die Züge auch in Zukunft pünktlich und sicher verkehren können, ersetzt, erneuert und ergänzt die SBB (...) verschiedene Bahnanlagen.» Es würde eine Reihe von grösseren und kleineren Massnahmen in Angriff genommen.

Neben dem Unterhalt der Anlagen haben die Arbeiten auch eine spürbare Konsequenz für die Passagiere. Die Massnahmen sollen den Fahrplan stabilisieren. Die Zugfolgezeiten werden verkürzt. Das heisst, künftig sollen die Züge mit gut zwei statt drei Minuten Abstand von und zum Bahnhof Luzern fahren können.

«Aus Sicherheitsgründen kann ein Zug einen Streckenabschnitt erst dann befahren, wenn der Zug vor ihm diesen verlassen hat. Wenn diese Abschnitte verkürzt werden, können die Züge kürzer aufeinander folgen», schreiben die SBB. Dies bedeute eine Kapazitätssteigerung für die Strecke und sei eine «kleine Massnahme, mit der eine nicht zu unterschätzende Wirkung erreicht werden kann».

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