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Theater Uri

Die Geschichte der Zarah Leander wiedergegeben auf der Theaterbühne

Unter dem Titel «Zarah! Einmal Zirkuspferd, immer Zirkuspferd» bringt Georg Kling die unglaubliche Lebensgeschichte der schwedischen Schauspielerin und Sängerin Zarah Leander auf die Altdorfer Bühne.

Es ist das Jahr 1918. Das brave Mädchen Sara Stina Hedberg aus dem schwedischen Provinznest Karlstad hat sich im zarten Alter von elf Jahren nach einem Theaterbesuch in den Kopf gesetzt, ein grosser Star zu werden, und das um jeden Preis! So beginnt die unglaubliche Geschichte der Sängerin und Schauspielerin Zarah Leander. Ihr Lebensweg ist zunächst von Rückschlägen, Misserfolgen und Enttäuschungen geprägt. Aber mit einer Kraft und Emanzipation, die für eine Frau dieser Zeit ihresgleichen sucht, gelingt es ihr tatsächlich, eine berühmte Sängerin und ein Filmstar zu werden.

Georg Kling über, als und mit Zarah Leander ist bald im Theater Uri zu sehen.
Bild: Bild: zvg/Ruth Bättig

In der Bühnenproduktion «Zarah! Einmal Zirkuspferd, immer Zirkuspferd» erzählt Georg Kling ihre unglaubliche Geschichte und lässt das Publikum dank Fotografien, Filmausschnitten und Liedern in das Leben und die Karriere des Weltstars eintauchen. Zarah Leanders dunkle Stimme und Hits wie «Yes Sir» oder «Nur nicht aus Liebe weinen» verzaubern die Menschen bis heute. Das Ganze hat allerdings eine grausame Schattenseite. Leanders grenzenloser Ehrgeiz lässt sie zur skrupellosen Opportunistin werden. Hemmungslos lässt sie sich vom deutschen Naziregime vor den Propagandakarren spannen und opfert dafür Liebe und Familie.

Nichts an Aktualität eingebüsst

Am 21. September ist die bewegende Geschichte der Zarah Leander im Theater Uri zu sehen. Die Idee für diese Konzertrevue entstand vor über zehn Jahren, als Georg Kling die Lieder der Zarah Leander entdeckte und einige von diesen an verschiedenen Anlässen sang. Die universell gültigen Aussagen der Texte faszinierten den Walliseller und so begann die Recherche zu den Liedern wie auch der Person von Zarah Leander. Nach einem Besuch in Schweden und Gesprächen mit Angehörigen von Zarah Leander kam er zum Schluss, dass diese widersprüchliche Geschichte über die lange Zeit nichts an ihrer Aktualität eingebüsst hat und es wert ist, erzählt zu werden.

«Die Geschichte von Zarah Leander hat durch die aktuelle politische Lage in der Welt eine äusserst brisante Dimension erhalten und wirft Fragen auf», schreibt Kling zu seinem Stück. Zarah Leander habe damals das getan, was viele Staaten heute auch täten, eigene Interessen über moralische Bedenken stellen. Was bedeutet Opportunismus für ein künstlerisches Werk? Ist es legitim, dieses Werk unabhängig von einer Person und deren Handlungen und Haltungen zu betrachten? «Die Geschichte von Zarah Leander verdeutlicht, wie relativ die Wahrnehmung von gut und böse, richtig und falsch ist, aber dass kämpfen sich immer lohnt, auch gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner», so Georg Kling. (inf)

«Zarah! Einmal Zirkuspferd, immer Zirkuspferd» ist zu sehen am 21. September 2023 um 20 Uhr im Theater Uri. Weitere Infos und Ticketverkauf unter www.theater-uri.ch

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