notifications
Zug

Der SC Cham empfängt Carouge: Gibt es erneut ein Torspektakel?

Dank zweier 4:3-Erfolge hat der Sportclub die Abwärtsspirale in der Promotion League verlassen.  Der Trainer Roland Schwegler erklärt den Grund für den Erfolg.
Chams Trainer Roland Schwegler applaudiert seinem Team für die letzten Leistungen. (Bild: Maria Schmid (Cham, 15. August 2021))

Raphael Biermayr

Roland Schwegler war zu seiner Aktivzeit ein Innenverteidiger und so auf die Verhinderung von Gegentoren programmiert. Wie geht der heutige Trainer des SC Cham damit um, dass sein Team lieber 4:3 als 1:0 gewinnt? «Es wäre mir schon lieber, defensiv besser zu stehen», sagt der 39-Jährige, «aber wir gehen auf den Platz, um zu gewinnen, und stehen nicht hinten rein.» Die letzten beiden Matches gewannen die Chamer mit 4:3. Der jüngste Erfolg im Wallis gegen das U21-Team des FC Sion kam geradezu abenteuerlich zustande. Nach der 1:0-Führung geriet der Sportclub mit 1:3 ins Hintertreffen, um die Partie schliesslich zu wenden.

Jenes Spiel ist für Roland Schwegler ein Abbild der Promotion League.

«Die Liga ist extrem ausgeglichen, noch extremer als letztes Jahr. Details entscheiden, man muss immer hellwach sein.»

Seine Worte klingen wie Trainerplattitüden. Doch man kann ihren Wahrheitsgehalt belegen. Zwischen dem Tabellenfünften und dem -sechzehnten liegen zehn Punkte. Das heisst: Gleich zwölf Mannschaften klettern oder fallen fast nach jedem Spieltag im Tableau, manchmal mehrere Plätze. Schwegler und sein Team können ein Lied davon singen. Nach vier Niederlagen in Serie lag der SC Cham vor Monatsfrist an 13. Stelle. Ein Last-Minute-Remis gegen Biel (2:2) und die beiden beschriebenen Spektakelsiege liessen die Chamer mittlerweile auf Rang acht springen.

Der schnelle Weg zum Tor

Am Samstag empfangen sie das drei Ränge dahinterliegende Etoile Carouge (16 Uhr, Eizmoos). Schwegler sagt, seine Spieler würden auch in dieser Partie den direkten Zug zum Tor suchen. Das sei laut dem Trainer schon bei den jüngsten Erfolgen die taktische Vorgabe gewesen. Schwegler ist gewillt, abermals über seinen Schatten als Verteidigungsliebhaber zu springen: «Ein 4:3 würde ich auch am Samstag nehmen», sagt der Ex-Profi-Spieler, der mit seiner Familie in Hünenberg lebt.

Roland Schwegler hat auch eine Vergangenheit im FC Luzern (84 Partien von 2007 bis 2010). Dieser sucht bekanntlich den Nachfolger von Fabio Celestini. Unter den vielen Namen möglicher Kandidaten tauchte seiner nicht auf – noch nicht? Schwegler, der in leitender Funktion bei einer Krankenkasse tätig ist, lacht und sagt: «Für diese Aufgabe fehlt mir die Zeit.»

Kommentare (0)