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Obwalden

Der Sarner Lälli biegt auf die Fasnachts-Zielgerade ein

Wie «anno dazumal» sitzt der Lälli in einem Oldtimer und winkt fröhlich den Fasnächtlern zu. Die Plakette 2019 des Krienser Künstlers Urs Krähenbühl passt perfekt zum Motto der Sarner Lälli-Zunft.
Lälli-Zunftmeister Max III. und Künstler Urs Krähenbühl (rechts) präsentieren die Plakette 2019. (Bild: Philipp Unterschütz (Sarnen, 8. Januar 2019))
Die Plakette aus der Nähe betrachtet. (Bild: Philipp Unterschütz (Sarnen, 8. Januar 2019))

Philipp Unterschütz

Philipp Unterschütz

«Also einen Oldtimer kaufe ich mir nach der Fasnacht trotzdem nicht», sagt Lälli-Zunftmeister Max Rötheli und lacht. Und der SP-Kantonsrat und Sarner Gemeindeschreiber gesteht schmunzelnd, dass er im richtigen Leben schon nicht gerade ein «Autofreak» sei. «Aber ich bin wirklich stolz auf die gelungene Plakette – sie passt perfekt zum Motto ‹anno dazumal›».

Tatsächlich hätte Max III. beim ersten Entwurf schon mal angemerkt, dass er es nicht so mit Autos habe, erzählt der Krienser Künstler Urs Krähenbühl, der zum neunten Mal in Serie die Plakette der Sarner Zunft gestaltet hat. «Als ich das Motto ‹anno dazumal› hörte, dachte ich schnell an den Oldtimeranlass OiO in Sarnen, den ich seit Jahren besuche. Tausende Besucher beweisen jedes Jahr, wie sehr alte Autos den Menschen gefallen.» Ein Argument, dass auch Max III. überzeugt, schliesslich will die Zunft die 3000 Plaketten, die man wie immer in drei Versionen (Gold für 30, Silber für 10 und Bronze für 5 Franken) anbietet, auch alle verkaufen. Der ganze Verkaufserlös fliesst in den Umzug als Entschädigungen für Wagenbauer und Guggen oder die Kinderfasnacht. Gedeckt seien die Kosten damit aber noch lange nicht, sagen die Zünftler, auch die Zunftkasse steuert noch einen erklecklichen Betrag bei. Es ist also zu hoffen, dass der Lälli aus möglichst vielen Jacken und Mänteln fröhlich aus seinem Oldtimer winkt.

Das läuft an der Sarner Fasnacht

«Es muss ein Ford sein», analysiert Pressechef Pascal Häller, selber Oldtimerfan und regelmässiger Teilnehmer am OiO, das Sujet mit Kennerblick. «Stimmt», bestätigt Urs Krähenbühl und erklärt mit einem Lächeln auch gleich noch das fröhliche Winken vom Lälli: «Im Verkehr soll man freundlich miteinander sein!»

Im gelungen dekorierten und mottogetreu geschmückten Optikgeschäft «Sehenswert» zeigte die Lälli-Zunft gestern auch auf, was die Fasnächtler in der fünften Jahreszeit in Sarnen so alles erleben können. Schon am kommenden Samstag, 12. Januar, stürzen sich Max III. und Gattin Regula in ihre Kleidungen wie anno dazumal in den 20er Jahren. Der Zunftmeister wird am traditionellen «Uiftakt», organisiert von der Gugge Rätschbäsä Sarnen, auf dem Dorfplatz die Fasnacht offiziell eröffnen. Um 16 Uhr geht es los mit der Kinderfasnacht – heuer mit dem Zauberer Bienli. Um 18 Uhr folgt die «Häxuifätuätä» (Inthronisation der Sarner Fasnachtshexe) und um 19.30 Uhr der Gug­geneinzug, bei dem 18 Musigen mit über 670 Mitgliedern mitmachen.

Am Freitag, 8. Februar, gibt’s die «Pranger-Rätschätä» im Muffis. Man darf gespannt sein, wer dieses Jahr im legendären Fasnachtsblatt alles sein Fett abbekommt. Am Samstag, 16. Februar, wird auch am Dossäbängeler-Ball in Kägiswil gefeiert. Für Stimmung sorgt dort die «Gugger-Battle» auf zwei Bühnen mit 14 Musigen. Der Schmutzige Donnerstag, 28. Februar, startet um 14 Uhr mit dem Kinderumzug. Am «Fätzige Mäntig», 12. Februar, folgt die Dorffasnacht mit einem Volksapéro ab 16.30 Uhr und tags darauf, am Dienstag, steht erneut der grosse Umzug auf dem Programm.

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