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Luzern

Das Kräuterdorf Hergiswil wartet auf den Bundesrat

Der 1. August macht es möglich: Bundesrat Johann Schneider-Ammann stattet der Gemeinde am Napf einen Besuch ab. Sponsoren sollen helfen, dass der Anlass finanziell über die Runden kommt.
Bewirten auf dem Hergiswiler «Kräuterhof» bald einen Bundesrat (von links): Franz Wermelinger, Martin Theiler, Josef Mahnig und Alois Theiler. (Bild: Philipp Schmidli (23. Juli 2018))

Ernesto Piazza

«Noch müssen wir das eine oder andere bereitstellen, doch die Vorbereitungsarbeiten laufen nach Plan», sagt Martin Theiler. Für den Kräuterbauer in Hergiswil bei Willisau und seine Familie ist der diesjährige 1. August ein ganz spezieller Tag: Sie erwartet magistralen Besuch aus Bern. Bundesrat Johann Schneider-Ammann (FDP) kommt an den Fuss des Napfs, zum Brunch auf den Hof Unter Sack. Organisiert wird der Anlass von Hergiswil Tourismus zusammen mit Theilers Kräuterhof.

Die Familie bewirtschaftet einen Bio-Betrieb von 12,5 Hektaren. Für den Kräuteranbau steht eine Fläche von über 1,5 Hektaren zur Verfügung. Hauptsächlich werden Teemischungen, Duftkissen und Sirupe verarbeitet. Die Napf-Kräuter GmbH vermarktet rund 90 Prozent der auf dem Hof angebauten Teekräuter.

Höchste Luzernerin ist genauso dabei wie die beiden Ständeräte

Bundesrat Schneider-Ammann wollte im Rahmen der 1. August-Feierlichkeiten einen Hof besuchen, wo Kräuter gepflanzt werden. Daher deponierte er sein Anliegen bei jenem Schweizer Unternehmen, welches diese Spezialitäten «erfunden» hat. Drei Betriebe seien letztlich zur Auswahl gestanden, weiss Franz Wermelinger von Hergiswil Tourismus. «Wir waren freudig überrascht, als Ende Mai die Nachricht kam, der Betrieb Unter Sack sei ausgewählt worden.» Zusammen mit Josef Mahnig – er gehört ebenfalls Hergiswil am Napf Tourismus an – und den Theilers bildeten sie schnell ein Organisationskomitee und waren sofort bereit, «etwas auf die Beine zu stellen».

Vorgesehen ist, dass Johann Schneider-Ammann mit einer Elferdelegation um 8.45 Uhr eintrifft. Zusammen mit anderen, geladenen Gästen wie Markus Ritter, Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes, den beiden Luzerner Ständeräten Damian Müller (FDP) und Konrad Graber (CVP), Kantonsratspräsidentin Hildegard Meier (FDP) sowie weiteren Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft wird er zuerst den Betrieb, der auch mit einer eigenen Trocknungsanlage ausgestattet ist, besichtigen. Das ausgiebige Frühstück für die maximal 150 Gäste wird im Hergiswiler «Chrüter Chrüz», im Restaurant Kreuz, zubereitet und von dort angeliefert. Der Hof Unter Sack gehört nicht zu den Betrieben, welche den schweizweit zur Tradition gewordenen 1.-August-Brunch regelmässig anbieten.

Offiziell beginnt dieser um 9 Uhr und dauert bis um 13 Uhr. Neben einem Partyraum werden dafür eigens zwei Zelte aufgestellt. Schneider-Ammann wird auch eine kurze Ansprache halten. Für seinen Besuch mussten keine besonderen Sicherheitsmassnahmen getroffen werden.

Gemeindepräsident schenkt dem Bundesrat eine «Überraschung»

Am Anlass selber werden rund 30 Helfer mit eigens dafür gedruckten grünen T-Shirts präsent sein. Finanziell hoffen die Organisatoren «über die Runden zu kommen», so Wermelinger. Das sollte möglich sein. Zum einen, weil Sponsoren den Anlass unterstützen. Zum andern haben die Reservationen, seit der Besuch von Schneider-Ammann bekannt wurde, rasant zugenommen. Zum Rahmenprogramm gehört auch ein Auftritt von Alphornbläsern oder als spezielle Attraktion eine zu melkende Kuh. Da die Parkmöglichkeiten auf dem Hof beschränkt sind, führt ein Shuttle-Bus die Besucher ab der Mehrzweckhalle zum Kräuterhof. Dieser kann auch vom Dorf her in rund 25 Minuten erwandert werden.

Die Hergiswiler Exekutive ist mit einer Delegation ebenfalls vertreten. Von Gemeindepräsident Urs Kiener (FDP) bekommt Johann Schneider-Ammann ein Präsent überreicht. Was es sein wird, will er noch nicht verraten. Das Geschenk soll eine Überraschung sein – um doch ein wenig «gluschtig» zu machen. «Es symbolisiert die Landwirtschaft im Kanton, in unserem Berggebiet», erklärt Kiener. Dass gerade der Volkswirtschaftsminister nach Hergiswil komme, sei schon speziell, freut sich der Gemeindepräsident sehr auf den Besuch.

Johann Schneider-Ammann sagt: «Die Kantone Luzern und Bern teilen sich das Napfgebiet. Ich bin zwar auf der Berner Seite aufgewachsen, aber das hindert mich nicht daran, dass diese Region für mich ein Stück Heimat ist.» Und worüber wird er reden? Für ihn bieten sich als Landwirtschaftsminister an einem Bauernbrunch in einem Kräutergarten «unzählige Themen an – von der Landwirtschaftspolitik über den Handel mit Landwirtschaftsprodukten bis hin zu Gesundheit und Genuss». Und Martin Theiler ist überzeugt: «Das wird für uns und für Hergiswil am Napf zu einem einmaligen Erlebnis.»

Anmeldungen sind obligatorisch und bis Montag, 30. Juli, zu machen an: kraeuterdorf@gmx.net oder auf 041 979 01 47. Erwachsene bezahlen 35 Franken, Kinder (sechs bis zwölf Jahre) 15 Franken.

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