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Luzern

Das KKL zu 3G+: «Wir müssten die Konzertbar schliessen»

Kommt für Luzerner Veranstalter von Grossanlässen zur Zertifikats- auch bald die Maskenpflicht? Die Frage beschäftigt Kultur- und Sportinstitutionen. Zumindest das KKL rechnet mit Konsequenzen.
Die FCL-Fans beim Super-League-Meisterschaftsspiel gegen den FC St.Gallen am 18. Oktober 2020 in Luzern. (Bild: Urs Flüeler/Keystone)

Linda Leuenberger

Es ist immer noch unklar, wann, wo und wie die «3G+»-Massnahme, wie sie vom Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf diese Woche für «gewisse Grossanlässe» angekündigt wurde, in Kraft tritt. 3G+ bedeutet zusätzlich zur Zertifikats- auch eine Maskenpflicht. Womöglich soll der Entscheid an der Regierungsratssitzung vom kommenden Dienstag gefällt werden. Offiziell ist das aber nicht. Die uneindeutige Kommunikation der Regierung sorgt für Verwirrung.

Was anzunehmen ist: Unter «gewisse Grossanlässe» würden wahrscheinlich auch Fussballspiele des FC Luzern fallen. Wie sich der FCL auf die nahende «3G+»-Regelung vorbereitet und ob er mit einer sinkenden Publikumszahl oder mit einem Rückgang der Konsumationseinnahmen rechnet, darüber mag dort noch niemand reden. Mediensprecher Markus Krienbühl sagt gegenüber unserer Zeitung: «Solange seitens Politik keine klaren Vorgaben verabschiedet werden, können wir darüber keine Auskunft geben.»

FCL-Fans kennen die Maske ohnehin schon seit letztem Jahr: Bereits im Oktober 2020 waren für die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Swissporarena Maske und Abstand geboten. Gegen Jahresende spielte der FCL dann vor fast leeren und vor ganz leeren Rängen, bis sich die Plätze zum Saisonstart dank Zertifikatspflicht im Juli 2021 wieder füllten.

KKL muss die Konzertbar schliessen

Anders als beim FC Luzern wartet das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) nicht, bis die Politik in die Gänge kommt. Wie die Kommunikationsbeauftragte des KKL, Corinne Schneebeli, auf Anfrage sagt, gelte die Maskenpflicht bereits im gesamten Haus. Die Massnahme sei unabhängig vom Regierungsentscheid ergriffen worden, um «Mitarbeitenden und Gästen den bestmöglichen Gesundheitsschutz zu bieten». Bislang sei es deswegen zu keinen Veranstaltungsabsagen gekommen, so Schneebeli: «Einige Veranstalter treffen selber freiwillig strengere Regeln für ihren Anlass. So hatten wir bereits Anfang Woche Kongresse, an denen Maskenpflicht herrschte.»

Das bedeutet aber nicht, dass sich für das KKL gar nichts ändern würde, träte 3G+ in Kraft. Auf die Frage, ob das Haus mit finanziellen Verlusten rechne, sagt Schneebeli: «Mit den neuen Regelungen werden wir die Konzertbar schliessen müssen, da bricht uns sicher etwas weg.» Die Gäste können sich aber draussen bei den Winterangeboten des KKL verpflegen. Von der Kundschaft werde Positives wie Negatives rückgemeldet, so Schneebeli. Aus bisheriger Pandemie-Erfahrung könne sie aber sagen, dass eine klare Kommunikation das Wichtigste sei, damit die Gäste die Entscheide des KKL nachvollziehen können.

Wären auch Nachtclubs betroffen?

Ob Nachtclubs als Partyveranstalter von 3G+ auch betroffen wären und ob im Ausgang nächstens mit Maske getanzt werden müsste, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Nachfragen bei mehreren beliebten Luzerner Clubs zeichnen dasselbe Bild: Die Clubbesitzerinnen und Clubbesitzer wissen nicht, ob sie sich von der Ansage der Luzerner Regierung angesprochen fühlen sollen oder nicht.

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