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Zug

Das Jugendkulturzentrum i45 feiert sein 40-jähriges Bestehen mit einem Fest voller Aktivitäten und Musik

Seit seiner Gründung 1982 wird das Jugendkulturzentrum «industrie45» (i45) von zahlreichen Jugendlichen besucht. Sie machen Musik und Radioprogramme, veranstalten Kurse und organisieren Konzerte oder Partys. Am 10. und 11. Juni wird ein grosses Jubiläumsfest gefeiert.
Sie organisieren das Jubiläumsfest des Zuger Jugendkulturzentrums «i45», von links: Andrew Süess, Projektleiterin Sarah Montani, Bereichsleiter Patrick Leemann und Luis Schneider. Es fehlen Nicola Hellmüller und Nora Windholz. (Bild: Matthias Jurt (Zug, 24. Mai 2022))
Zahlreiche Bands werden am Jubiläumsfest den Klubraum des Jugendkulturzentrums «i45» zum Beben bringen. Das OK mit (von links) Sarah Montani, Luis Schneider, Andrew Süess und Patrick Leemann wird für viel Abwechslung sorgen. (Bild: Matthias Jurt (Zug, 24. Mai 2022))

Cornelia Bisch

Cornelia Bisch

«Jugendliche brauchen eigene Räume», sind sich der Bereichsleiter Patrick Leeman und die Soziokulturelle Animatorin Sarah Montani einig. «Raum, um einfach nur Jugendliche sein zu können.» Die beiden bilden zusammen mit Ben Schoenacker und Raphael Häfliger das Team des Jugendkulturzentrums i45, dessen Name sich von der Adresse an der Industriestrasse ableitet.

Dieses Jahr feiert das Zentrum seinen 40. Geburtstag mit einem zweitägigen Fest voller kreativer Aktivitäten, Musik und Geselligkeit (siehe Kasten). Dazu eingeladen sind alle, die kommen möchten, und zwar ohne Voranmeldung. «Wir haben sicher genug zu Essen und zu Trinken», stellt der 41-jährige Bereichsleiter zuversichtlich fest.

«Es wäre schön, wenn wir auch viele Ehemalige begrüssen dürften.»

Ein Projektteam, bestehend aus vier engagierten Jugendlichen sowie Patrick Leemann und Sarah Montani, organisiert den Festanlass.

Vor 40 Jahren habe es in Zug keine Räume für Jugendliche gegeben. «Dies stellte ein zentrales Thema während der Jugendunruhen in den 1970er- und 1980er-Jahren dar», erklärt Patrick Leemann. Also wurde bereits 1972 der Verein Pro Jugendhaus mit dem Ziel gegründet, ein autonom geführtes Jugendhaus aufzubauen. Es sollte jedoch nochmals zehn Jahre dauern, bis das Jugendkulturzentrum an der Industriestrasse eröffnet wurde.

Im Aussenraum sind alle willkommen

Seit damals gehen von Mittwoch bis Sonntag Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren aus dem Kanton Zug ein und aus, welche die Probe- und Atelierräume, das Fotolabor oder Radiostudio, den DJ-Raum, den Klubbereich oder die Küche nutzen.

Weitere Jugendliche versammeln sich an Wochenenden, an denen ein Anlass stattfindet, sowie allgemein im grosszügigen Aussenbereich des Zentrums. Dort treffen sie sich, um gemeinsam Zeit zu verbringen, zu skaten oder zu sprayen. Verschiedene Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.

«Es kommen auch Erwachsene her, die hier ihre Mittagspause verbringen»,

sagt die 26-jährige Sarah Montani. Der gesamte Aussenbereich gilt als legaler öffentlicher Sprayort. Ein Fachmann Betriebsunterhalt sorgt für die Grundordnung und -sauberkeit, ansonsten halten sich alle Nutzenden an die Hausordnung. «Das klappt im Grossen und Ganzen ganz gut. Die Jugendlichen schätzen, was sie hier haben.»

Proberäume werden ausgemietet

Die Proberäume können Bands oder einzelne Musikerinnen und Musiker für einen kleinen Betrag mieten, wobei die Räume teilweise mehrfach belegt werden. «Die Bands sprechen sich ab, wer den Raum wann nutzen kann, oder sie spielen zusammen», erklärt Sarah Montani. Sie bekämen einen eigenen Schlüssel und seien verantwortlich für die Einhaltung der Hausordnung.

«Den Klubbereich können die Jugendlichen frei benützen, sich mal gemeinsam eine Mahlzeit kochen oder – begleitet von einem i45-Teammitglied – einen Barabend, eine Party oder ein Konzert organisieren.»

Eigene Technikfachleute ausbilden

Auch Kurse zu verschiedenen Themen finden statt, die ebenfalls unter Mitwirkung der Jugendlichen organisiert werden. «Wir selbst bieten einmal jährlich einen Technikkurs an, bei dem die Bedienung der vorhandenen Anlagen wie Mischpult oder DJ-Anlage erlernt werden können», berichtet die Soziokulturelle Animatorin.

Damit stelle die Zentrumsleitung sicher, dass immer wieder neue Jugendliche sich diese Kenntnisse aneignen würden und für solche Anlässe hinzugezogen werden könnten. Der Radiosender Jam On Radio und das Fotolabor werden von separaten Vereinen geführt.

Es darf auch mal etwas schief gehen

Bei der Organisation von Anlässen und Kursen werden die Jugendlichen von einem i45-Teammitglied unterstützt. «Das heisst aber nicht, dass wir für sie hinter der Bar stehen», betont Patrick Leemann. Das Leiterteam begleitet die Jugendlichen von der Planung bis zur Durchführung eines Anlasses oder Kurses.

«Wir geben den Rahmen vor, in dem vieles möglich ist. Aber wir nehmen nicht alle Stolperfallen vorweg. Es darf auch mal etwas schief gehen.»

Die Dichte der Anlässe sei unterschiedlich. «Manchmal findet fast jedes Wochenende etwas statt, manchmal gibt es längere Pausen dazwischen. Im i45 können die Jugendlichen ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln.»

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