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Zug

Das Herz des Steinhausers Livio Fruci gehört den Islandpferden

Der 22-Jährige ist auf dem Pferdehof im Freiamt in seinem Element – und ein erfolgreicher Sportler. Seine Hauptaufgabe sind die jungen Islandpferde.
Die Arbeit auf dem Pferdehof macht Livio Fruci Spass. (Bilder: Stefan Kaiser (Wallenschwil, 23. Juni 2020))

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Der heute 22-jährige Livio Fruci nahm schon im Alter von 8 Jahren im Reitstall Schochi in Zug Reitunterricht. Als wenig später die Tochter des Lebenspartners seiner Mutter ein Islandpferd mitbrachte, übernahm Livio dessen Betreuung und die Pflege. Das machte ihm derart viel Freude, dass er vor der Berufswahl stehend nicht lange überlegen musste. «Für mich war sofort klar, dass ich Pferdefachmann werden wollte», erzählt Fruci.

Die dreijährige Ausbildung, die er auf einem Hof in Reussegg machte, schloss er im Alter von 20 Jahren mit dem eidgenössischen Fachzeugnis ab. In der Folge betätigte er sich zu 50 Prozent als selbstständiger mobiler Reitlehrer, und zu 50 Prozent arbeitete er auf einem Hof im Fricktal, ehe er sich auf dem Islandpferdehof in Wallenschwil in der Freiämter Gemeinde Beinwil anstellen liess. Seit dem vergangenen Jahr ist Livio Fruci dort gleichberechtigter Partner von Claude Amport (40).

Er bereitet unter anderem die Jungpferde vor

Es versteht sich von selbst, dass auf dem mit 55 Pferden bestückten Islandpferdehof viel Arbeit zu verrichten ist. Dazu sagt Livio Fruci: «Ich muss die Pferde füttern, bereiten und die Ställe misten. Darüber hinaus erteile ich Reitunterricht und besorge das Management für unsere beiden Praktikantinnen.» Sein Hauptaugenmerk gelte aber den Jungpferden, mit denen er auf der Weide arbeite, um sie für den Einsatz bei Turnieren oder zum Verkauf fit zu machen.

Fruci bestreitet mit unterschiedlich veranlagten Islandpferden selbst Turniere. «In meinem ersten Turnier, das ich im Jahr 2015 in Hombrechtikon bestritt, klassierte ich mich «unter ferner liefen». Doch ich fand Gefallen am Turnierreiten», blickt er auf die Anfänge zurück.

WM-Bronze bei den Junioren

Das zahlte sich aus: Der Steinhauser gehörte in den Kategorien Rennpass, Tölt, Schritt, Trab und Galopp schon bald zu den besten Island-Turnierreitern unseres Landes. Er holte in der Junioren-Kategorie zehn Schweizer-Meister-Titel, und er schaffte den Sprung ins Nationalkader. Als den bisherigen Karrierehöhepunkt bezeichnet er den 2019 erzielten dritten Rang an den Junioren-Weltmeisterschaften in Berlin.

Livio Fruci knackt die WM-Limite im Passrennen:

Seit dem Beginn des laufenden Jahres würde Fruci altershalber zu den Erwachsenenturnieren starten. Wegen der Covid-19-Pandemie konnten aber noch keine Wettkämpfe ausgetragen werden. Wenn alles wie geplant läuft, wird das erste Reitturnier im August stattfinden. «Mein Ziel ist es, mich bei den Erwachsenen zu etablieren, um die Saison 2021 erfolgreich in Angriff nehmen zu können», sagt Fruci.

Ein weiteres Ziel sei es, zwei seiner jungen Pferde nachzuziehen und zu fördern, damit sie dereinst seine aktuellen Rennpferde ersetzen könnten. Der 22-Jährige stellt klar:

«Mein grösster Wunsch
und Traum besteht darin, ein Pferd aus der eigenen Zucht international wettbewerbsfähig zu machen.»

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