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Luzern

Das grosse Pflegezentrum-Provisorium Oberschache wird wieder abgebaut

Nach der Inbetriebnahme des neuen Alterszentrums St. Anna wird der Modulbau nicht mehr benötigt. Eine Umnutzung in eine Flüchtlingsunterkunft ist nicht möglich, so der Kanton Luzern.
Der Modulbau im Gebiet Oberschache. (Bild: Nadia Schärli (Ebikon, 11. März 2022))
Blick von der Adligenswilerstrasse auf den Modulbau. (Bild: Robert Bachmann (Ebikon, 6. März 2022))

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Während drei Jahren diente ein markanter Modulbau im Gebiet Oberschache in Ebikon als provisorisches Pflegezentrum. Dies, weil die St. Anna-Stiftung in Luzern einen Neubau realisierte. Das neue Alterszentrum wurde Ende 2021 eröffnet. Damit hat der Modulbau, der auf drei Stöcken Platz für 60 Betten bot, ausgedient und wird abgebaut.

Die St. Anna-Stiftung Luzern hat das Gebäude mit einer Grundfläche von 6000 Quadratmetern, das aus rund 250 Modulen besteht, bereits per 1. Januar an das Bauunternehmen DM Bau AG abgegeben, das Anfang des Jahres mit den Demontagearbeiten startete. Diese dauern noch bis Mai an. Die DM Bau AG hatte das Gebäude auch für die St. Anna-Stiftung errichtet.

Fläche muss wieder in Landwirtschaftsland umgewandelt werden

Eine weitere Nutzung des Provisoriums in Ebikon, etwa als Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine, ist nicht vorgesehen. «Wir suchen derzeit intensiv nach möglichen Unterkünften und haben auch diesen Standort abgeklärt, doch eine Umnutzung war aus mehreren Gründen nicht möglich», sagt Silvia Bolliger, Leiterin der kantonalen Dienststelle Asyl und Flüchtlingswesen. So war für die Errichtung des Provisoriums eine begrenzte Ausnahmebewilligung nötig, da es sich beim Grundstück um Landwirtschaftsland handelt. Nach Ablauf der Bewilligung müsse die Fläche wieder in solches umgewandelt werden. Weiter haben die Abbrucharbeiten wie erwähnt bereits Anfang Jahr begonnen.

Abbruch sowie Aufbau dauern bei Modulbauten deutlich weniger lang, als dies bei einem konventionellen Bau der Fall ist. Vor dem Aufbau würden die Module im Werk in Oberriet (SG) inklusive der sanitären Anlagen vorgefertigt und dann vor Ort zusammengebaut, sagt Björn Oellrich, CEO der DM Bau AG. Nach dem Abbau werden die Module zwischengelagert, bevor sie als ein neues Gebäude an einem neuen Standort wieder aufgebaut werden. Wo das der Fall sein wird, ist noch offen. «Wir suchen für das Gebäude jetzt einen neuen Nutzer», so Oellrich. Es ist derzeit auf der Website von DM Bau ausgeschrieben. Es seien vielfältige Nutzungszwecke wie Altenpflege, Hotel, Büro und Wohn-/ Flüchtlingsunterkunft denkbar.

Stiftung bezahlte rund 13 Millionen für das Provisorium

Die St. Anna-Stiftung zieht eine positive Bilanz über die Nutzung des Modulbaus: «Bewohnerinnen und Bewohner wie auch die Mitarbeitenden fühlten sich während den drei Jahren sehr wohl im Provisorium. Die Infrastruktur sowie die gute Erreichbarkeit wurden als sehr positiv gewertet», sagt Fabian Steinmann, Geschäftsleiter der Stiftung. Für den Massivmodulbau habe man sich wegen der Nachhaltigkeit entschieden, da dieser nochmals verwendet werden kann. Die Kosten für das Provisorium beliefen sich für die Stiftung auf 13,1 Millionen Franken, dieser Betrag ist nicht in den 60 Millionen für den Neubau des Alterszentrums enthalten. «Es war das grösste je in der Schweiz realisierte Alterszentrum in Modulbauweise», so Steinmann. Nun habe man bis Ende Juni Zeit, die Fläche beim Oberschache wieder in Landwirtschaftsland umzuwandeln.

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