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Nidwalden

Das Eichli soll zum Freizeitpark werden

Der Gemeinderat will das Eichli-Areal mit vielseitigen Sport- und Freizeiteinrichtungen bereichern. Über den 1,1-Millionen-Kredit stimmt die Bevölkerung an der Gemeindeversammlung ab.
Auf dem Eichli-Areal (hellgrün) gibt's einen Park mit einem Sport-, Bewegungs- und Spielplatzangebot. (Visualisierung: PD)

Matthias Piazza

Das Eichli ist eine Adresse bei Sportbegeisterten. Neun Sportklubs (Fussball, Handball, Schwingen, Skateboard, Frisbee, Leichtathletik, SAC, Luftgewehr und Seilziehen) sowie die Berufsschüler nutzen die gemeindeeigene Sportanlage auf dem Boden der Genossenkorporation Stans. Die Sportplätze 1 und 2 sowie die Eichlihalle sind allerdings für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und können nur über Reservationen gebucht werden. Nicht organisiertes Bewegen und Sporttreiben bleiben auf der Strecke. Das will der Gemeinderat ändern.

So sind auf den 23'000 Quadratmetern, auf denen die Gemeinde das Baurecht besitzt, ein umfangreiches Sport-, Bewegungs- und Spielplatzangebot mit Begegnungszonen geplant. Dazu gehören ein fixer Pumptrack (Rundkurs mit Wellen und Kurven für den Rollsport) auf etwa 1100 Quadratmeter, ein Boulderblock (Kletterblock) aus Holz für seilfreie Kletter-Trainings auf Absprunghöhe von einfach bis schwierig, eine Mountainbike-Trainingsanlage mit Steilwandkurven, Wurzelpassagen, Steingarten und eine Parkour-Anlage (urbaner Hindernisparcours, vorwiegend aus Beton), kombiniert mit einer Streetworkout-Anlage für individuelles Fitnesstraining. Eine Tummelwelt und ein neuer Spielplatz für Kinder sind ebenso geplant. Im Generationen-Park sollen Jung und Alt Koordination und Gleichgewicht trainieren. Im ganzen Park sind ausreichend Sitzgelegenheiten geplant, in einem bestimmten Areal auch Tische und Bänke.

Auslöser für den Eichli-Park war eine Initiativgruppe, die die Idee im Herbst 2020 der Gemeinde vorstellte. Zur etwa selben Zeit hat ein Skateverein, unterstützt durch die Jugendarbeit Stans, dem Gemeinderat Ideen zur Verbesserung der Skateanlage präsentiert. Die Initiativgruppe will zudem einen gemeinnützigen Verein gründen, der mithelfen soll, das Angebot im geplanten Eichli-Park zu koordinieren und zusammen mit Institutionen wie Jugendarbeit oder Seniorensport auch Kurse und Events anzubieten.

Sollten die Stanserinnen und Stanser an ihrer Gemeindeversammlung vom 1. Juni dem Brutto-Kredit von 1,13 Millionen Franken zustimmen, würde sich die Nidwaldner Kantonalbank mit 383'760 Franken beteiligen. Zudem hat der Gemeinderat Gesuche für weitere finanzielle Beiträge bei Stiftungen und anderen Organisationen gestellt. Im nächsten Frühling wäre der Eichli-Park nach einer rund einjährigen Bauzeit fertig.

Fürs Wohlbefinden aller

«Wir wollen die Chance nutzen, auf dem Eichli-Areal das Freizeitangebot auszubauen, fürs Wohlbefinden aller Altersgruppen», sagt dazu die zuständige Gemeinderätin Lyn Gyger. Bedenken wegen zusätzlicher Lärmbelästigungen hat sie nicht. «Bei vergleichbaren Begegnungszonen mit ähnlichem Angebot trat dieses Problem auch nicht auf.»

Auch ein weiteres Traktandum betrifft das Eichli-Areal. Es geht um die geplante Trainings- und Ausbildungshalle des BSV Stans. Sie wird teurer als ursprünglich angenommen. BSV-Präsident Philipp Bühlmann ersucht zu Handen der Gemeindeversammlung mit weiteren Stanser Bürgern um einen weiteren Gemeindebeitrag über 200'000 Franken. Bereits schon im Frühling vergangenen Jahres sprach die Gemeindeversammlung einen Investitionsbeitrag von einer halben Million Franken. Philipp Bühlmann und die vier Mitunterzeichneten begründen ihren jüngsten Antrag mit der ausserordentlich hohen Bauteuerung, insbesondere für Holz, Stahl und Wärmedämmung, was nicht vorhersehbare Mehrkosten von einer halben Million Franken ausgelöst habe. Ursprünglich ging man von 2,9 Millionen Franken Baukosten aus.

Unerwartet guter Rechnungsabschluss

Die Jahresrechnung weist einen operativen Gewinn von 3,88 Millionen Franken aus. Das sind 4,6 Millionen Franken besser als budgetiert. Stimmt die Gemeindeversammlung dem Antrag zu, 3,8 Millionen Franken an die finanzpolitischen Reserven zuzuweisen, schliesst die Erfolgsrechnung der Gemeinde Stans bei Erträgen von 41,25 Millionen mit einem Gewinn von rund 84’000 Franken ab. Es kristallisieren sich zwei Hauptgründe für dieses erfreuliche Resultat heraus, wie der Gemeinderat in der Botschaft schreibt: So profitierte die Gemeinde insbesondere bei den juristischen Personen von um 3,2 Millionen Franken höheren Steuererträgen. Der Sach- und Betriebsaufwand war rund 800'000 Franken tiefer als budgetiert. Die Investitionen belaufen sich auf brutto 9,7 Millionen Franken. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 1186 Franken.

Die Jahresrechnung der Wasserversorgung schliesst in der Erfolgsrechnung (betriebliches Ergebnis) mit einem Aufwandüberschuss von 257’000 Franken ab.

Gemeindeversammlung Stans: Mittwoch, 1. Juni, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle Turmatt, Bluemattstrasse 1, Stans. Die Botschaft finden sie hier.

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