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Nidwalden

Dallenwiler Maturand macht Fotokunst zur «Goldenen Stunde»

Elia Zobrist zeigt in seiner Maturaarbeit Landschaftsfotografie auf höchstem Niveau.
Sonnaufgang beim Känzeli auf dem Bürgenstock. (Bild: Elia Zobrist (21. September 2019))

Kurt Liembd

Fotografieren kann vermeintlich jedermann, vor allem seit es Smartphones mit leistungsstarken Kameras gibt. Zudem sind Landschaftsaufnahmen in den sozialen Medien im Trend. Dies hat den Dallenwiler Elia Zobrist bewogen, der Landschaftsfotografie in seiner Maturaarbeit auf den Grund zu gehen. Dabei hat es sich der 18-Jährige alles andere als leicht gemacht, indem er den Fokus auf ein spezielles Thema legte: «Landschaftsfotografie im Kanton Nidwalden zur Goldenen Stunde».

Dazu muss man erst mal wissen, was die «Goldene Stunde» bedeutet. Elia Zobrist: «Der Begriff Goldene Stunde ist in der Fotografie die Zeitspanne kurz nach dem Sonnenaufgang oder kurz vor dem Sonnenuntergang». Eine ganze Stunde dauert dieser Zeitabschnitt aber nicht, meistens nur wenige Minuten, weil danach die Sonne bereits wieder zu hoch steht oder schon untergegangen ist.

Zu nächtlicher Stunde losgezogen

Speziell daran: Das Sonnenlicht ist während dieser Zeit rötlicher und weicher, als wenn die Sonne bereits wieder hoch steht oder schon untergegangen ist. Zusätzlich wirkt die Goldene Stunde ausgeprägter, wenn Wolken und Nebelschwaden in der Luft liegen. Elia Zobrist: «Um die Goldene Stunde optimal zu fotografieren, muss ein genaues Gleichgewicht zwischen Sonnenschein und blauem Himmel und Gewölk am Himmel vorherrschen».

Das alles tönt in der Theorie einfacher, als es in der Realität ist. Dazu kommt die richtige Wahl des Standorts. So zog der junge Fotograf unzählige Male bereits in der Nacht zu Fuss los, um bei Sonnenaufgang am gewünschten Standort zu sein. Zu diesen Standorten zählen Mueterschwandenberg, Arvigrat, Stanserhorn, Gummenalp, Buochserhorn, Bürgenstock, Jochpass-Titlis, Chaiserstuhl, Risleten-Beckenried und Niederbauen. Zurück kehrte er mit Bildern von wunderschönen Sonnenaufgängen, nebelverhangenen Bergspitzen und zauberhaften Gegenden. Aber nicht immer, denn auch das Wetter muss stimmen. Seine Aufnahmen zeigen oft Inhalte, die dem normalen Besucher verborgen bleiben. Dies stellt höchste Ansprüche an den Fotografen – sowohl in technischer wie in gestalterischer Hinsicht. Bei Elia Zobrist wird Fotografieren zur Fotokunst. Sie ist das Resultat eines langen Lernprozesses – angefangen mit dem Interviewen der zwei professionellen Fotografen Philipp Salzborn und Marc Püntener über das Beherrschen der ganzen Technik bis zur optimalen Bildbearbeitung.

Früher war er Skirennfahrer

Elia Zobrists Flair zur kreativen und anspruchsvollen Landschaftsfotografie ist aber nur eine Seite des Maturanden. Früher war er ein begeisterter Skirennfahrer und besuchte dafür die Ski-Begabtenförderung in Hergiswil. In dieser Zeit fuhr er auf nationaler Ebene Skirennen und war gar an Schweizer Meisterschaften dabei. Aus gesundheitlichen Gründen hat er dann auf eine weitere Ski-Karriere verzichtet. Was sein Berufswunsch betrifft, hat er sich noch nicht festgelegt. «Etwas im Bereich Sport, Design oder Architektur», sagt er. Dass er nicht nur sportlich, sondern auch künstlerisch begabt ist, hat er jedenfalls mit seiner Maturaarbeit bewiesen.

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