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Energie

CKW drückt bei erneuerbaren Energien aufs Tempo

Die Turbulenzen an den Energiemärkten belasten das Jahresergebnis der CKW. Auf Wachstumskurs ist der Energieversorger bei den erneuerbaren Energien. Nun gibt er Pläne für einen weiteren Windpark bekannt. />

Es habe sich etwas gewandelt bei der Bevölkerung, sagt Martin Schwab. «Wenn wir früher über ein Windkraftprojekt informierten, waren die Reaktionen erst skeptisch, wegen der Vögel oder der Umwelt.» Bei den letzten Veranstaltungen im Herbst 2022 aber, so der CKW-Chef, sei die häufigste Frage gewesen, wieso der Windpark nicht schneller gebaut werden könne. Ein Stimmungsumschwung, der dem Zentralschweizer Energieversorger, der am Dienstag über seinen Geschäftsgang informierte, entgegenkommt.

Bekanntlich investiert die CKW eine Milliarde Franken in den Ausbau erneuerbarer Energien , in Solaranlagen in Satellitenschüsseln im Wallis, Wasserkraftwerke oder Windpärke. Bis 2030 soll so Strom für 165'000 und Wärme für 55'000 Haushalte entstehen. Erstmals informierte Schwab in diesem Zusammenhang über ein weiteres geplantes Windkraftprojekt auf dem Leidenberg bei Grosswangen. Die eigentliche Informationsveranstaltung dazu ist fürs Frühjahr 2023 vorgesehen.

307 Panels wurden auf der Innenseite der Satellitenschüssel von Leuk 2 installiert.
Bild: Bild: PD

Die drei Anlagen dort sollen dereinst Strom für 5500 Haushalte liefern. Zeige sich doch gerade in der aktuell angespannten Situation, gemäss Schwab, dass es dringend mehr Produktionskapazitäten brauche gegen das Winterloch.

Trotz Umsatzsteigerung Verlust

Die CKW konnte ihren Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 29,5 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Franken steigern. Dazu beigetragen haben natürlich die hohen Energiepreise, aber auch das starke Wachstum im Segment Gebäudetechnik, gerade im Teilbereich Photovoltaik und Wärme, der ein Umsatzplus von 133 Prozent aufweist. 150 Personen sind inzwischen im Solarteam der CKW tätig, vor fünf Jahren seien es noch zehn gewesen, so Schwab.

Und die Nachfrage nach Solaranlagen sei eigentlich noch deutlich höher, doch würden der Fachkräftemangel und Lieferprobleme ein rascheres Vorankommen erschweren. Für Aufsehen hatte der Energieversorger auch gesorgt, als er kürzlich bekanntgab, Solarstrom aus der ganzen Schweiz abzunehmen . Eine Massnahme, die anscheinend auf reges Interesse stösst; schon über 2300 Anmeldungen habe es gegeben.

CKW-CEO Martin Schwab.
Bild: Bild: Pius Amrein

Trotz Umsatzsteigerung fiel das Betriebsergebnis auf Stufe Ebit der CKW jedoch von 174 Millionen Franken auf 5 Millionen Franken im zurückliegenden Geschäftsjahr, was einem Rückgang von 97,1 Prozent entspricht. Bereinigt um zahlreiche Sondereffekte – dieses Jahr seien es gemäss CEO Schwab wirklich sehr viele gewesen – resultierte unter dem Strich ein Minus von 12 Millionen Franken.

Eingeschenkt haben dem Zentralschweizer Energieversorger unter anderem höhere Strombeschaffungskosten, auch wegen einer Revision des Kernkraftwerks Leibstadt, die länger als geplant andauerte, sodass der Strom alternativ zu den damals deutlich höheren Preisen am Markt bezogen werden musste. Die hohen Beschaffungskosten hätten durch höhere Erträge im Stromvertrieb nur teilweise kompensiert werden können, heisst es. Auch fiel wegen der schwachen Finanzmärkte beispielsweise die Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds im Vorjahresvergleich deutlich tiefer aus.

Für die kommenden Jahre rechnet die CKW aber wegen höherer Energietarife mit einer Rückkehr zu positiven Geldflüssen, da man mittelfristig von den höheren Grosshandelspreisen profitieren könne. Aufgrund der soliden Bilanz und des positiven Ausblicks schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine gleichbleibende Dividende in Höhe von sechs Franken je Aktie vor.

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